Etwa ein Viertel der Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung benötigt eine Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln. Diese können unerlässlich sein, um Gesundheit zu erhalten oder um körperliche Defizite auszugleichen. Hier geht es beispielsweise um Brillen, Einlagen, Gehstützen oder Windeln als Inkontinenzhilfen. 2020 hatte die gesetzliche Krankenversicherung 28 Millionen Hilfsmittel-Anträge zu bescheiden. Für mich bedeutet das: Eine qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung ist ein wichtiger Baustein für die Sicherung der Teilhabe und der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. Denn selbstverständlich wollen die betroffenen Antragstellenden schnell und vor allem gut versorgt werden.
Die OTWorld in Leipzig ist daher ein Schaufenster sowie die größte und international führende Branchenplattform für Hersteller, Händler und Leistungserbringer in der modernen Hilfsmittelversorgung. In ihrer einzigartigen Kombination aus Weltkongress und Weltleitmesse bringt die OTWorld alle zwei Jahre Expertinnen und Experten aus allen fünf Kontinenten zusammen. Sie alle haben das Ziel, die OTWorld als gemeinsames zentrales Innovations- und Dialogforum für eine individuelle und vor allem patientengerechte Versorgung zu präsentieren.
Dabei sind eine patientenzentrierte Versorgung und gute Arbeitsbedingungen für Leistungserbringer zwei Seiten einer Medaille. Als Freidemokratin ist mir wichtig, dass auch weiterhin die freien Berufe im Gesundheitswesen gestärkt werden. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte und selbstverständlich die Heilmittelerbringerinnen und ‑erbringer müssen in medizinischen Fragen autonom und frei von Weisungen Dritter entscheiden können. Denn die Therapiefreiheit der Behandlung kommt am Ende den Patientinnen und Patienten zugute. Freiheit und Verantwortung sind die Basis der Vertrauensbeziehung zwischen Leistungserbringern und Patienten.
Indem wir den Menschen in den Gesundheitsberufen vertrauen, schaffen wir den Raum für Innovationen. Für mich ist klar, dass diese dann auch die Patientinnen und Patienten schneller erreichen müssen. Im Hilfsmittelverzeichnis müssen die Produktgruppen schnell und kontinuierlich weitergeschrieben werden. Die bedarfsgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten mit innovativen Hilfsmitteln, die dem aktuellen Stand der medizinischen Erkenntnis und des technischen Fortschritts entsprechen, ist mir ein wichtiges Anliegen. Die Versicherten müssen sich auf eine Hilfsmittelversorgung verlassen können, die der individuellen Therapiesituation entspricht.
Gerade der präventive Charakter von Hilfsmitteln darf nicht unterschätzt werden. Das zeigt auch eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem vergangenen Jahr. Menschen, die medizinische Hilfsmittel nutzten, benötigten nach eigenen Angaben weniger Medikamente, konnten operative Eingriffe oft vermeiden, sind mobiler und gewinnen dadurch schlussendlich an Lebensqualität. Es zeigt sich: Hilfsmittel haben eine hohe Relevanz – für den einzelnen Betroffenen, aber auch für das Gesundheitssystem im Ganzen.
Kristine Lütke, Bundestagsabgeordnete für die FDP
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