Die Aktion in der Bundeshauptstadt ist nur eine von vielen gewesen, um die Aufmerksamkeit wieder mehr in Richtung Handwerk zu lenken und vor allem für die Probleme und Nöte zu sensibilisieren.
Diese haben sich in den vergangenen Monaten noch einmal verschärft: steigende Kosten für Energie und Material, Lieferengpässe, Bürokratie und nicht zuletzt wachsender Fachkräftebedarf. Auch die gute Auslastung mit vielen Aufträgen schlägt zu Buche, zudem müssen die Aufgaben der Zukunft wie Digitalisierung, Wohnungsbau, Aus- bzw. Umbau der Infrastruktur, Klimaschutz oder Energiewende mit Unterstützung der Handwerker:innen geschultert werden. Deswegen wird in der Kampagne gefragt: „Und wer setzt das alles um?“
Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), erklärt dazu: „Für die hochgesteckten politischen Zukunftsziele braucht es starke Betriebe und Beschäftigte. Doch diese Stärke ist bedroht, wenn die Politik nicht entschlossen handelt. Akute große Sorgen bereitet unseren Betrieben und Beschäftigten vor allem die Situation bei den Energiepreisen.“
Eine Schlüsselrolle für die großen Herausforderungen der Zukunft kommt aus Sicht des Handwerks vor allem den hinreichend qualifizierten Fachkräften zu. Dazu brauche es mehr Wertschätzung für handwerkliche Leistung und Arbeit.
Etwa durch eine gesetzliche Verankerung der Gleichwertigkeit akademischer und beruflicher Bildung. „Berufliche Bildung muss ausreichend finanziert, Berufsbildungsstätten müssen gestärkt werden und auf dem neuesten Stand sein. Jungen Menschen die großen Berufs- und Karrierechancen im Handwerk aufzuzeigen, dazu braucht es eine Studien- und Berufsorientierung, die über akademische und berufliche Bildungswege gleichermaßen informiert. An allen allgemeinbildenden Schulen und Gymnasien“, lautet die Botschaft von ZDH-Präsident Wollseifer.
Der Tag des Handwerks findet seit 2011 immer am dritten Samstag im September statt. 2023 fällt der Termin auf den 16. September.
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