LIOST fei­ert Jubi­lä­um 50+1

50 Jahre LIOST – das wollte die Landesinnung Bayern für Orthopädie-Schuhtechnik im vergangenen Jahr gebührend feiern. Doch die Coronapandemie durchkreuzte die Pläne. Am 8. Juli 2022 holte die Innung das nun nach und kam im Künstlerhaus am Lenbachplatz in München mit zahlreichen Gästen aus Politik, Medizin und Wissenschaft sowie von Krankenkassen und befreundeten Innungen für die Feier des Jubiläums 50+1 zusammen.

Neben Gruß­wor­ten von Poli­tik und Hand­werk gra­tu­lier­te auch der neue Ober­meis­ter der Lan­des­in­nung Baden-Würt­tem­berg, Hart­mut Schüh­le, der Lan­des­in­nung zur Innungs­ar­beit. Sie ermög­li­che es, dass in den Betrie­ben die Patient:innen im Mit­tel­punkt ste­hen könn­ten. Er freue sich, dass sich die Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Innun­gen so posi­tiv ent­wi­ckelt habe, denn alle Innun­gen hät­ten mit dem Nach­wuchs- und Fach­kräf­te­man­gel, den Büro­kra­tie­kos­ten und der poli­ti­schen Ver­tre­tung die­sel­ben Pro­ble­me, die es zu lösen gelte.

Der Aner­ken­nung für die in Bay­ern geleis­te­te Arbeit schloss sich Alf Reu­ter, Prä­si­dent des Bun­des­in­nungs­ver­ban­des für Ortho­pä­die-Tech­nik (BIV-OT), an. „51 Jah­re LIOST ste­hen für 51 Jah­re Ein­satz für die eigen­stän­di­ge Wei­ter­ent­wick­lung des Hand­werks und den Schutz der Men­schen vor unsach­ge­mä­ßer Ver­sor­gung“, erklär­te Alf Reu­ter. „Doch die gesund­heits­po­li­ti­sche Wei­chen­stel­lung fin­det nicht in Dort­mund, Mün­chen oder Ham­burg, son­dern in Ber­lin statt. Daher gilt: Nur gemein­sam sind wir stark, um auf der für uns alle so ent­schei­den­den Ebe­ne der Bun­des­po­li­tik mit einer Stim­me Ver­ant­wor­tung für unse­re Gewer­ke und unse­re Pati­en­ten zu übernehmen.“

Prof. Rai­mund Forst stieß in sei­nem Gruß­wort ins­be­son­de­re auf den Kon­gress der Lan­des­in­nung an, den er schon seit 25 Jah­ren als wis­sen­schaft­li­cher Lei­ter beglei­ten dür­fe. Dass die­ser Kon­gress heu­te bun­des­wei­te Bedeu­tung habe und fes­ter Bestand­teil des Kon­gress­ka­len­ders sei, lie­ge auch dar­an, dass er in Bay­ern Chef­sa­che und immer pro­fes­sio­nell orga­ni­siert sei. Und dass man sich dort nicht nur auf den Fuß beschrän­ke, sei ja in Bay­ern gar kein Pro­blem, denn dort rei­che der Fuß ja bekannt­lich von der klei­nen Zehe bis unters Kinn.

Neue und inno­va­ti­ve Wege denken

Gemein­sam wür­dig­ten die Gäs­te die Ent­wick­lung der Lan­des­in­nung seit ihrer Grün­dung bei einer
Fei­er­stun­de im Hotel „Regi­na“ in Mün­chen am 4. Juli 1971. Die­ser Tag mar­kier­te den Schluss­strich einer län­ge­ren, teils mühe­vol­len Tren­nung vom Schuh­ma­cher­hand­werk und den Beginn eines eigen­stän­di­gen Wir­kens der Lan­des­or­ga­ni­sa­ti­on der baye­ri­schen Orthopädieschuhtechniker:innen.

Zu den Mei­len­stei­nen der Ent­wick­lung der Lan­des­in­nung gehö­ren die Grün­dung einer Meis­ter­schu­le (MBO) und einer eige­nen Ver­triebs­ge­sell­schaft (Ort­ho­tech GmbH) für The­ra­pie­schu­he und Ein­la­gen 1981 oder das in der Bran­che als revo­lu­tio­när wahr­ge­nom­me­ne Mar­ke­ting­kon­zept „Vom Pati­en­ten zum Kun­den“ ab 1997. Die seit 1993 durch­ge­führ­ten gesetz­ge­be­ri­schen Kor­rek­tu­ren in der Gesund­heits­po­li­tik, ein sich ver­schär­fen­der Wett­be­werb im Bereich der Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik und die wei­te­re Erhö­hung der von den Patient:innen zu zah­len­den Eigen­an­tei­len ver­an­lass­ten die Lan­des­in­nung nach eige­nen Anga­ben früh­zei­tig, inten­siv über neue und inno­va­ti­ve Wege nach­zu­den­ken, wie die Exklu­si­vi­tät und Wett­be­werbs­fä­hig­keit der OST-Betrie­be in der Zukunft wei­ter ver­stärkt und aus­ge­baut wer­den kön­ne. Begin­nend mit einer umfas­sen­den Struk­tur­ana­ly­se, die die Wirt­schafts­leis­tung der Betrie­be unter­such­te, und der Klas­si­fi­zie­rung der Ziel­grup­pen im OST-Hand­werk wur­de ein mehr­stu­fi­ger Mar­ke­ting­plan bis zum Jah­re 2000 und dar­über hin­aus ent­wi­ckelt, der Schritt um Schritt bis in die heu­ti­ge Zeit umge­setzt wur­de. Ziel war und ist eine neue Posi­tio­nie­rung der OST-Betrie­be hin zum „gesund­heits­be­wuss­ten Dienst­leis­tungs­be­trieb“. Dabei spielt auch ein eige­nes QM-Grup­pen­sys­tem nach EN DIN ISO 9001 eine wich­ti­ge Rol­le, wie die Innung anläss­lich des Jubi­lä­ums beton­te. Die Lan­des­in­nung Bay­ern sieht sich in der Innungs­land­schaft sehr gut auf­ge­stellt und kün­dig­te zur Fei­er an, auch in der Zukunft mit all ihren Mit­glie­dern ein inno­va­ti­ver Play­er am Gesund­heits­markt zu sein.

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