Kom­pres­si­ons­the­ra­pie als wich­ti­ges Ele­ment bei der Behand­lung des dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms – eine loka­le kli­ni­sche Beobachtung

D. T. Schraeder, B. Geisen, T. Schafran, M. Neloska
Abschwellende Maßnahmen durch Zinkleimverbände und TCC (Total Contact Cast) verbessern nachweislich die Wundheilung und die Durchblutung. Die Frage, inwieweit diese Form der Kompressionstherapie als initialer und ergänzender Bestandteil der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms im klinischen Alltag sinnvoll sein kann, steht im folgenden Artikel im Fokus. Aufgrund ihrer klinischen Beobachtungen sehen die Autoren eine Erweiterung des Behandlungsspektrums physikalischer Maßnahmen – Elektrotherapie, Lymphdrainage oder Kinesiotaping als Lymphtape – durch Kompressionstherapie per Zinkleimverband und TCC als zielführend an. Wie dieser Versorgungsbaustein erfolgreich umgesetzt werden kann, wird beispielhaft dargestellt.

Ein­lei­tung

Das dia­be­ti­sche Fuß­syn­drom zeigt sich im Ver­sor­gungs­all­tag in den ver­schie­dens­ten Aus­prä­gun­gen, die den Fuß sowohl in sei­ner Form und Funk­ti­on als auch in sei­nem Bestand gefähr­den. Ursäch­lich für das aku­te Sta­di­um ist oft­mals ein Man­gel an Prä­ven­ti­on in der The­ra­pie der Pati­en­ten 1 2. Einer­seits man­gelt es bei der Dia­gnos­tik eines dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms oder einer dia­be­ti­schen Neu­ro­pa­thie an der früh­zei­ti­gen Ver­sor­gung der Pati­en­ten mit lei­dens­ge­rech­tem Schuh­werk 3. Ande­rer­seits gelingt es selbst nach gelun­ge­ner Hei­lung eines Malum per­forans, eines Infek­tes oder einer Teil­am­pu­ta­ti­on nicht immer, den Pati­en­ten the­ra­peu­tisch im Rah­men einer sekun­dä­ren oder ter­tiä­ren Prä­ven­ti­on zu einer lei­dens­ge­rech­ten Schuh­ver­sor­gung zu füh­ren 4. Nach Ansicht der Autoren erschwe­ren auch die mit­un­ter unüber­sicht­li­chen Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren der Kran­ken­kas­sen eine opti­ma­le Ver­sor­gung. Des­halb ist es wich­tig, den Vor­teil des Ver­fah­rens zu ver­deut­li­chen, dass der betrof­fe­ne Pati­ent bei einem Antrag für eine Ver­sor­gung mit pas­sen­dem Schuh­werk bereits früh­zei­tig als Risi­ko­pa­ti­ent iden­ti­fi­ziert wur­de und dass durch die bean­trag­ten prä­ven­ti­ven Maß­nah­men even­tu­ell teu­re und lang­fris­ti­ge spä­te­re Behand­lun­gen bzw. Ampu­ta­tio­nen ver­hin­dert wer­den können.

Grund­la­gen der Behandlung

Die Ver­sor­gung eines akut geschwol­le­nen, ent­zün­de­ten bzw. infi­zier­ten Fußes erfolgt in drei Phasen:

  1. In der anfäng­li­chen Inflamm­a­ti­ons­pha­se weist der Fuß alle kli­ni­schen Zei­chen einer reak­ti­ven Ent­zün­dung auf: Rötung, Schwel­lung, Über­wär­mung, neur­al­gi­sche Dys­äst­hä­si­en und eine gestör­te Funk­ti­on. Durch die hef­ti­ge Ent­zün­dungs­re­ak­ti­on sind bezüg­lich der Func­tio lae­sa sowohl Exten­si­on und Fle­xi­on im obe­ren Sprung­ge­lenk als auch Supi­na­ti­on und Pro­na­ti­on ein­ge­schränkt. Eine adäqua­te Ruhig­stel­lung sowie ergän­zen­de phy­si­ka­li­sche Behand­lungs­maß­nah­men sind hier­bei zwin­gend erfor­der­lich. Schlägt die­se Behand­lung an, geht der Fuß in die nächs­te Pha­se über.
  2. In der Kon­so­li­die­rungs­pha­se redu­zie­ren sich die oben genann­ten Ent­zün­dungs­zei­chen, und es rekon­stru­iert sich eine – aller­dings noch labi­le – Funk­ti­on des Fußes. In die­ser Pha­se ist der Fuß jedoch noch nicht kom­plett kon­so­li­diert; ent­spre­chen­de Fehl­ein­schät­zun­gen durch die Pati­en­ten füh­ren teils zu schwe­ren Rezi­di­ven, so die Beob­ach­tung der Autoren (Zitat eines Pati­en­ten aus der Kli­nik: „Es sieht doch ganz gut aus, ich gehe mir mal einen Kaf­fee holen und eine Ziga­ret­te rau­chen.“). Somit bedarf der Fuß einer anhal­ten­den Kon­so­li­die­rung und wird schließ­lich beim Ver­lö­schen der gesam­ten kli­ni­schen Ent­zün­dungs­zei­chen in die nächs­te Pha­se überführt.
  3. In der soge­nann­ten Sta­bi­li­sie­rungs­pha­se schließ­lich kann der Fuß unter Ein­satz von Hilfs­mit­teln sta­bi­li­siert wer­den. Das heißt, der Pati­ent kann in die­ser Pha­se z. B. mit einer hand­werk­lich gefer­tig­ten Rah­men­or­the­se mobi­li­siert wer­den, sie­he auch 5.

Dia­gnos­tik

Zu Beginn ste­hen eine aus­führ­li­che Dia­gnos­tik und die Ein­lei­tung von Erst­hel­fer­maß­nah­men der Phy­si­ka­li­schen The­ra­pie sowie der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie. Ziel die­ser detail­lier­ten Ein­gangs­dia­gnos­tik ist es, die wei­te­ren Ein­grif­fe so zu pla­nen, dass sie die grund­le­gen­den Bedin­gun­gen des betrof­fe­nen Fußes ver­bes­sern und der Ret­tung des Fußes för­der­lich sind. Schon in die­ser Pha­se soll­te man das Ziel einer lei­dens­ge­rech­ten Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung im Auge behal­ten, die Mobi­li­tät und Teil­ha­be der Pati­en­ten am All­tags­le­ben sicherstellt.

Phy­si­ka­li­sche The­ra­pie und Kompressionstherapie

Bei der Phy­si­ka­li­schen The­ra­pie und Phy­sio­the­ra­pie steht die Reduk­ti­on der Ent­zün­dung und Schwel­lung im Mit­tel­punkt. Ein wich­ti­ges Ele­ment ist dabei die Reiz- und Reak­ti­ons­the­ra­pie. Sie ist die Grund­la­ge für alle fol­gen­den kon­ser­va­ti­ven oder ope­ra­ti­ven Maß­nah­men. Durch dif­fe­ren­zier­te phy­si­ka­li­sche und the­ra­peu­ti­sche Rei­ze wer­den unter­schied­li­che Rezep­to­ren – Druck, Käl­te, Schmerz, Tast­sinn – erregt, die in der Fol­ge zu loka­len Reak­tio­nen füh­ren, die sich dann auf den gesam­ten Orga­nis­mus aus­deh­nen 6. Nach der Phy­si­ka­li­schen The­ra­pie wird in der Kli­nik der Autoren eine exem­pla­ri­sche Tech­nik – die Kom­pres­si­ons­the­ra­pie – ange­wen­det, die im Rah­men der prä­ope­ra­ti­ven „dama­ge con­trol“ die Schwel­lung des Fußes redu­zie­ren soll. Auf die­se Wei­se soll, so die Idee, nicht nur die Durch­blu­tung ver­bes­sert, son­dern auch das Bewe­gungs­aus­maß gestei­gert und die Aus­rich­tung des erkrank­ten Weich­teil­ge­we­bes an der gewünsch­ten Fuß­stel­lung opti­miert wer­den. Auf die­se Wei­se ist es für den The­ra­peu­ten mög­lich, eine ortho­gra­de Stel­lung des Fußes nach 7 zu errei­chen, die nach Erfah­rung der Autoren der wei­te­ren ortho­pä­di­schen The­ra­pie zuträg­lich ist.

Tech­nik der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie im Vor­feld der ortho­pä­di­schen kon­ser­va­ti­ven und ope­ra­ti­ven Therapie

Wenn bei­spiels­wei­se der aku­te und infi­zier­te dia­be­ti­sche Fuß, ins­be­son­de­re der Char­cot-Fuß, bei der sta­tio­nä­ren Auf­nah­me eine Wun­de (Abb.1a u. b) auf­weist, beginnt in der Kli­nik der Autoren nach der Ana­mne­se und kli­ni­schen Befun­dung die aku­te initia­le Wund­ver­sor­gung. Dabei wird die Wun­de nicht nur chir­ur­gisch debri­diert oder gerei­nigt, es wer­den auch bak­te­rio­lo­gi­sche Abstri­che vor­ge­nom­men, die bei den sich anschlie­ßen­den Ope­ra­tio­nen mit den dazu­ge­hö­ri­gen Resis­to­gram­men die Grund­la­ge des chir­ur­gi­schen Erfol­ges bil­den 8. Ist hin­ge­gen kei­ne Wun­de vor­han­den, wird der Pati­ent nach der Dia­gnos­tik umge­hend der TCC-Ver­sor­gung inner­halb der Kli­nik zuge­führt. In zahl­rei­chen Publi­ka­tio­nen wird von den posi­ti­ven Effek­ten einer Kom­pres­si­ons­the­ra­pie berich­tet, teil­wei­se auch in Kom­bi­na­ti­on mit einem Zink­leim­ver­band 9 10. Aller­dings gel­ten sowohl chro­ni­sche venö­se Insuf­fi­zi­enz als auch peri­phe­re arte­ri­el­le Ver­schluss­krank­heit (pAVK) als Kon­tra­in­di­ka­tio­nen 11; somit wird die­se Behand­lungs­op­ti­on häu­fig nicht in Erwä­gung gezo­gen, obwohl es unter bestimm­ten Bedin­gun­gen sinn­voll wäre 12. Inwie­fern auch bei einem aku­ten und infi­zier­ten dia­be­ti­schen Fuß unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen eine Kom­pres­si­ons­the­ra­pie ein­ge­setzt wer­den kann, wird nach­fol­gend diskutiert.

Der Total Cont­act Cast (TCC) mit Zink­leim­ver­band zur Initialversorgung

Ist die dia­gnos­ti­sche Abklä­rung beim Pati­en­ten abge­schlos­sen, folgt in der Kli­nik der Autoren bei infi­zier­ten und ent­zün­de­ten Füßen die ers­te Maß­nah­me: das Auf­tra­gen des gekühl­ten Zink­leim­ver­ban­des (Abb. 2a–f). Die­ser wirkt küh­lend und durch mil­de Kom­pres­si­on im zeit­li­chen Ver­lauf abschwel­lend, mäßi­gend und im Umfang redu­zie­rend. Zusätz­lich neu­tra­li­sie­ren die posi­tiv gela­de­nen Zink­ato­me Ent­zün­dungs­me­dia­to­ren und füh­ren zu einem Ver­blas­sen der Rötung 9. Man soll­te dar­auf ach­ten, so die Erfah­rung der Autoren, dass der Zink­leim­ver­band nicht zu eng auf­ge­tra­gen wird, damit es zu kei­ner Stran­gu­la­ti­ons­wir­kung kommt. Um in die­sem Punkt sicher­zu­ge­hen, kann der Ver­band ven­tral in einer vor­de­ren Schlau­fe auf­ge­tra­gen wer­den, sodass die Stran­gu­la­ti­ons­wir­kung ver­hin­dert wird. Dabei wird die Bin­de nicht in strik­ten Tou­ren um das Bein gewi­ckelt, son­dern ven­tral immer eine Tour in einer hal­ben Schlau­fe auf­ge­bracht. Im Rah­men der wei­te­ren Gips­an­la­ge wird der Fuß ortho­grad repo­niert, sodass eine gleich­mä­ßi­ge plan­ti­gra­de Belas­tungs­si­tua­ti­on erreicht wird. Im Anschluss folgt das Auf­brin­gen der inne­ren Kom­pres­si­ons­pols­te­rung, indem ein Tri­kot-Kom­pres­si­ons­schlauch, der auf dop­pel­ter Län­ge abge­mes­sen wird, jeweils nach innen und nach außen gerollt wird. Über der inne­ren Kom­pres­si­ons­pols­te­rung wird nun­mehr noch ein drit­tes Kom­pres­si­ons­tri­kot auf­ge­bracht, das sich mit dem Gips ver­bin­det. Sobald die­ses Auf­brin­gen der geroll­ten Kom­pres­si­ons­tri­kots been­det ist, kann der eigent­li­che Gips­vor­gang des repo­nier­ten Fußes mit ca. vier Gips­bin­den begin­nen. Dabei ist dar­auf hin­zu­wei­sen, dass sogar eine zuvor ange­brach­te Vaku­um­ver­sie­ge­lung (sie­he Abb. 1b) mit ein­ge­gipst wer­den kann. Die Tri­kot­schlau­chen­den wer­den am Ende des Gips­vor­gan­ges nach außen umge­klappt und lie­gen abschlie­ßend an den Enden des offe­nen Gip­ses. Die­se Kan­te ist für die Bewer­tung des kli­ni­schen Ver­laufs ent­schei­dend, weil hier­an u. a. das Abschwel­len des Fußes und des Bei­nes am nächs­ten Tag beur­teilt wer­den kann. Im bes­ten Fal­le kann eine gan­ze Pati­en­ten­hand unter den Gips geführt wer­den, wenn unter guter Lage­rung eine opti­ma­le Basis für die Abschwel­lung gege­ben ist. Auch ein manu­el­les Klop­fen zeigt am nächs­ten Tag das Maß des Abschwel­lens im Gips­ver­band. Zusätz­lich kann der ortho­pä­di­sche Chir­urg noch Kine­sio­tapes im ana­to­mi­schen Ver­lauf der Lymph­bah­nen auf­brin­gen und täg­lich ein­mal eine Elek­tro­the­ra­pie initi­ie­ren. Eine manu­el­le Lymph­drai­na­ge kann jeder­zeit bereits die Leis­ten- und Knie­regi­on frei­ma­chen. Sie stellt auch des­halb kei­ne Gefahr dar, weil eine inten­si­vier­te anti­bio­ti­sche The­ra­pie die Gefahr einer Sep­sis und eine manu­el­le Ver­schlep­pung aus­schließt. Am Tag nach der Gips­an­la­ge und nach erneu­ter kli­ni­scher Sta­tus­un­ter­su­chung wird der Gips gespal­ten, der Deckel ent­fernt und nach kli­ni­scher Unter­su­chung ein neu­er Zink­leim­ver­band angebracht.

Kli­ni­sche Beobachtung

In den Jah­ren 2017 bis 2020 wur­den in der Kli­nik für Tech­ni­sche Ortho­pä­die, Phy­si­ka­li­sche Medi­zin und Reha­bi­li­ta­ti­on im Hos­pi­tal zum Hl. Geist Gese­ke ins­ge­samt 226 Pati­en­ten mit einem TCC in Kom­bi­na­ti­on mit einem Zink­leim­ver­band und erwei­ter­ten phy­si­ka­li­schen Maß­nah­men wie Lym­ph­tapes, Elek­tro­the­ra­pie und Manu­el­ler Lymph­drai­na­ge ver­sorgt. Die zuvor beschrie­be­ne Ver­sor­gung erfolg­te sowohl im Rah­men der prä­ope­ra­ti­ven Weich­teil­kon­di­tio­nie­rung als auch der kon­ser­va­ti­ven Behand­lung eines aku­ten Char­cot-Fußes ohne Malum per­forans. Im Ergeb­nis konn­ten 15 Pati­en­ten mit einem aku­ten Char­cot-Fuß ohne Malum per­forans im direk­ten Anschluss erfolg­reich und ledig­lich mit einer hand­werk­li­chen Rah­men­or­the­se ver­sorgt wer­den. Und obwohl die übri­gen 211 Pati­en­ten ope­riert wer­den muss­ten, wobei teil­wei­se ein Fix­a­teur exter­ne ein­ge­setzt wur­de, konn­ten schwer­wie­gen­de Ver­läu­fe gänz­lich ver­hin­dert wer­den, und alle Pati­en­ten konn­ten erfolg­reich orthe­tisch oder pro­the­tisch mobi­li­siert wer­den. Dabei kam es nur zu einer Fuß­he­ber­schwä­che sowie einer ober­fläch­li­chen Fer­sen­ne­kro­se, die in der wei­te­ren Behand­lung mit­tels einer „Oscar 3 Plus Fa Neatec“-Orthese aus­hei­len konnte.

Fazit und Ausblick

Die Kom­bi­na­ti­on aus TCC und Zink­leim­ver­band hat sich als Rou­tin­ever­sor­gung des aku­ten geschwol­le­nen dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms in der Kli­nik der Autoren bewährt. Die Ver­sor­gungs­op­ti­on mit dem Zink­leim­ver­band scheint nach Abschluss der Beob­ach­tungs­stu­die bei der Redu­zie­rung der Ent­zün­dung hilf­reich zu sein; zumin­dest waren bei den 226 Pati­en­ten, die ent­spre­chend ver­sorgt wur­den, kei­ne nega­ti­ven Reak­tio­nen zu erken­nen. Her­vor­zu­he­ben ist jedoch, dass aus Sicht der Autoren ohne die­se Ver­sor­gungs­op­ti­on ein deut­lich schlech­te­rer Ver­lauf der Hei­lung zu erwar­ten gewe­sen wäre. Auch die immer wie­der geäu­ßer­ten Befürch­tun­gen bezüg­lich einer mög­li­chen nekro­se­bil­den­den Wir­kung der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie gera­de bei arte­rio­ve­nö­ser Ver­schluss­krank­heit, bestä­ti­gen sich auch im kli­ni­schen All­tag der Autoren nicht. Um eine vali­de Emp­feh­lung für die­sen Ver­sor­gung­pfad aus­zu­spre­chen zu kön­nen, müss­ten im Nach­gang der Beob­ach­tungs­stu­die jedoch noch wei­ter­füh­ren­de Stu­di­en erfol­gen. Die offen­sicht­lich posi­ti­ve Wir­kung des Zink­leims beim geschwol­le­nen dia­be­ti­schen Fuß weckt indes­sen bei den Autoren die Hoff­nung auf wei­te­re Ein­satz­mög­lich­kei­ten, die in der Kli­nik der Autoren teil­wei­se bereits umge­setzt wer­den: Bei eini­gen Pati­en­ten mit post­ope­ra­ti­ven Reiz­zu­stän­den bei­spiels­wei­se an den Ver­schie­bel­ap­pen­plas­ti­ken zeig­te ein Zink­leim­ver­band, der unter­stüt­zend ein­setzt wur­de, eine abschwel­len­de, ent­zün­dungs­hem­men­de und durch­blu­tungs­för­dern­de Wir­kung. Wün­schens­wert wäre es, dass auch hier wei­te­re Stu­di­en zum Ein­satz von Kom­pres­si­ons­the­ra­pien unter Zuhil­fe­nah­me eines Zink­leim­ver­ban­des bei ver­schie­de­nen Dia­gno­sen initi­iert werden.

Für die Autoren:
Dr. med. Dirk Theo­dor Schraeder
Fach­arzt für Chir­ur­gie, Ortho­pä­die und
Unfall­chir­ur­gie, Phy­si­ka­li­sche und
Reha­bi­li­ta­ti­ve Medi­zin, Physikalische
The­ra­pie und Bal­neo­lo­gie, Sozialmedizin
Chef­arzt der Abtei­lung für Tech­ni­sche Ortho­pä­die
Hos­pi­tal zum Hl. Geist Geseke
Bach­stra­ße 76
59590 Gese­ke
dirk.schraeder@krankenhaus-geseke.de

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Schrae­der DT, Gei­sen B, Schaf­ran T, Nelo­s­ka M. Kom­pres­si­ons­the­ra­pie als wich­ti­ges Ele­ment bei der Behand­lung des dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms – eine loka­le kli­ni­sche Beob­ach­tung. Ortho­pä­die Tech­nik, 2021; 72 (11): 54–57

 

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