Die Federal Trade Commission (FTC) hat den Weg für die Zukunft von Freedom Innovations (FI) unter dem Dach von Proteor SAS und Ottobock geebnet. Die amerikanische Bundesbehörde hat am 30. November ihre Zustimmung für die Transaktion gegeben, deren Kaufverträge im September 2020 (zunächst unter Vorbehalt) unterzeichnet wurden. Damit hat Ottobock die Transaktion mit dem französischen Orthopädietechnikspezialisten Proteor SAS zum Erwerb wesentlicher Vermögenswerte von Freedom Innovations formell abgeschlossen.
„Für alle Beteiligten und insbesondere für die Mitarbeiter von Freedom Innovations ist die endgültige Lösung nach der mehrjährigen Unsicherheit eine gute Nachricht“, begrüßt Philipp Schulte-Noelle, CEO von Ottobock, die endgültige Entscheidung der FTC über die Zukunft von Freedom Innovations.
Ottobock hatte FI im September 2017 erworben. Die Integration scheiterte jedoch an der Beschwerde der FTC gegen die Akquisition. Mit der Transaktion mit Proteor kommt Ottobock der Anordnung der FTC nach, bestimmte Vermögenswerte von Freedom Innovations zu veräußern.
Ottobock übernimmt ausgewählte Produkte von Freedom Innovations im Bereich prothetischer Füße. Konkret heißt das, zum Ottobock-Sortiment kommen die hydraulische Knöchelprothese Kintrol K2, die Fiberglas-Produktfamilie Maverick und weitere Karbonfüße hinzu. Proteor nimmt das mikroprozessorgesteuerte Kniegelenk Plié3, die Knöchelprothesen Kinnex und Kinterra und einen wesentlichen Teil der Prothesenfüße in sein Portfolio auf und übernimmt Infrastruktur-Vermögenswerte sowie die F&E‑Aktivitäten von FI. Außerdem erhält Proteor die geistigen Eigentumsrechte der übernommenen Produkte und die Rechte an der Marke Freedom Innovations.
Ottobock erwirbt Exoneural Network
Derweil schloss Ottobock eine weitere Transaktion ab. Am 13. Januar übernahm das Unternehmen das schwedische Start-up Exoneural Network und erweiterte damit sein Portfolio auch im Feld der Neuro-Orthetik. Exoneural Network hatte mit der Entwicklung des Elektroanzugs „Exopulse Mollii Suit“ international auf sich aufmerksam gemacht. Der Anzug wird bei der Behandlung von Menschen mit Spastiken eingesetzt. 58 Elektroden sind in ihm integriert, mit deren elektrischen Impulse die verkrampften Muskeln von Patienten beispielsweise nach Schlaganfall und bei Parkinson, Cerebralparese oder Multiple Sklerose gelöst werden sollen, um ihnen zu mehr Mobilität zu verhelfen.
„Neben einer breiteren Versorgung der Anwender setzen wir auf Synergieeffekte zwischen der Technologie des Start-ups und unseren orthetischen Versorgungen. Die Akquisition passt perfekt in unsere Strategie in der Neuro-Orthetik zur Bekämpfung von Muskelerkrankungen“, sagt CEO Schulte-Noelle. Sein Unternehmen zeichnet sich zukünftig für die globale Distribution und die Erschließung des Marktes verantwortlich, Exoneural Network obliegen Entwicklung, Produktion und Zulieferung der Technologie.
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