„Wir sind stolz darauf, im vergangenen Jahr – dem 100-jährigen Bestehen von Ottobock – sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis neue Rekordwerte erreicht zu haben“, sagt Prof. Hans Georg Näder, Eigentümer und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Ottobock SE & Co. KGaA. In dem Prothetik- und Orthetik-Komponentengeschäft sowie der „Patient Care“, sei der Umsatz auf 876 Millionen Euro gestiegen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sei die zunehmende Versorgung von Patienten mit mikroprozessorgesteuerten Prothesen.
Erfolgsfaktor Mobilität
„Wir verstehen uns als vertikal integrierter Lösungsanbieter, der innovative Produkte und die Patientenversorgung zu einem ganzheitlichen Ansatz verbindet, um die Mobilität von Menschen zu verbessern.“, erklärt Ottobock-CEO Philipp Schulte-Noelle die Erfolgsstrategie. Weitere Geschäftsbereiche, die firmenintern unter dem Begriff „Others“ zusammengefasst werden, umfassen unter anderem das Rollstuhlgeschäft und der Start-up-Bereich. Hier verzeichnete das Unternehmen laut eigenen Aussagen einen Umsatz von insgesamt 127 Millionen Euro gestiegen. Vor allem das Rollstuhlgeschäft entwickelte sich mit einem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich sehr positiv für Ottobock. Als Grund dafür wurde die erhöhte Nachfrage nach Leichtgewichtrollstühlen, Aktiv- und Sportrollstühlen sowie Elektrorollstühlen genannt. Das Investitionsvolumen des Unternehmens belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 184 Millionen Euro – ein Anstieg um 54 Millionen Euro beziehungsweise 42 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Wesentliche Gründe waren die Akquisition von Vigo, einem führenden Patient-Care-Anbieter in Belgien und Polen mit einem Jahresumsatz von rund 70 Millionen Euro, sowie weitere Transaktionen in Frankreich, Italien, Schweden und in den USA. Insgesamt 100 Millionen Euro habe Ottobock in die Übernahme der Unternehmen investiert. „Wir haben frühzeitig erkannt, dass die Nähe zu den Anwenderinnen und Anwendern ein strategischer Erfolgsfaktor ist. Sie stärkt unsere Auftragssituation in der Prothetik und ermöglicht uns, deren Bedürfnisse besser in die Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte einfließen zu lassen“, sagt Schulte-Noelle.
Investition in die Infrastruktur
Darüber hinaus investierte das Unternehmen 51 Millionen Euro in Sachanlagen, nicht zuletzt, um Produktion, Logistik und Service auszuweiten, wie das Unternehmen betonte. Auf den Hauptsitz in Duderstadt entfielen 21 Millionen Euro, unter anderem für ein neues Logistikzentrum, ein Fräszentrum und das sogenannte „iFab“ zur individuellen, digital gesteuerten Fertigung von Prothesen und Orthesen per 3D-Druck.
„Wir verfolgen einen ambitionierten Zukunftsplan, wollen unseren Wachstums- und Effizienzsteigerungskurs auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Die hohen Investitionen sind die Basis und der beste Beweis dafür, dass wir an unsere Potenziale glauben“, so Jörg Wahlers, Chief Financial Officer (CFO). Weitere 61 Millionen Euro seien im Geschäftsjahr 2019 für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aufgewendet worden. 42 neue Patente habe das Unternehmen angemeldet.
„Mit Innovationen haben wir uns in den vergangenen Jahrzehnten die Position als Markt- und Technologieführer bei Wearable Human Bionics erarbeitet. Diesen Wettbewerbsvorsprung wollen wir mit der Ergänzung bestehender Produktfamilien und der Entwicklung neuer Konzepte für die Versorgung von Menschen mit Prothesen und Orthesen auch in der Zukunft verteidigen und ausbauen“, so Prof. Hans Georg Näder.