Wir alle waren von unseren Innungen zur Teilnahme vorgeschlagen worden, um am diesjährigen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) teilzunehmen. Organisiert wurde die Bildungsreise unter dem Namen Jugend.Akadamie TO vom Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und sie war nur dank der Unterstützung namhafter Sponsoren möglich, die unter anderem jedem von uns zu Beginn einen Rucksack mit nützlichem Inhalt spendierten. Zunächst besuchten wir zusammen mit dem Vorsitzenden des Berufsausbildungsausschusses des BIV-OT, Olaf Kelz, und dem Verantwortlichen für die Berufsausbildung beim BIV-OT, Axel Sigmund, einige interessante und für uns relevante Stände auf der kongressbegleitenden Industrieausstellung. Dort ließen wir uns über neue und auch ltbewährte Produkte informieren und von diesen begeistern. An den Ständen der Firmen Bauerfeind, Ottobock und Sporlastic bekamen wir in Kleingruppen jeweils eine persönliche Führung, in deren Verlauf uns zum Beispiel das „L300 Go“, ein den Muskel mit Elektroimpulsen stimulierendes System für Fußheberschwächen(Ottobock), oder ein Walkerstiefel mit Trainingsapp (Sporlastic) gezeigt wurde.
Am Ausstellungsstand von Bauerfeind wurden uns Hilfsmittel in den Bereichen Bandagen, Orthesen und Kompressionsstrümpfe vorgestellt. Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch blieb uns noch genug Zeit, den Kongress auf eigene Faust zu erkunden und Eindrücke über die unfallchirurgischen Neuheiten zu sammeln, die uns vielleicht nicht alle betrafen, die aber trotzdem nicht weniger interessant waren. Nach einer kurzen Stärkung hörten wir abschließend brandaktuelle Vorträge zum Thema „Verfahren zur direkten Kopplung Prothese und Implantat“ (TOPS), gefolgt von einer intensiven Diskussion, was ebenfalls horizonterweiternd war und uns einen sehr ausgewogenen Eindruck von dieser Technik vermittelt hat, die teilweise noch in den Kinderschuhen steckt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde dabei in besonderem Maße betont, da diese oft über den dauerhaften Erfolg der Behandlung entscheide. Beim gemeinsamen Abendessen im Hostel und dem anschließenden Beisammensein verfl og dann die letzte Reserviertheit und aus uns 27 unterschiedlichen Azubis aus allen Ecken und Enden Deutschlands wurde eine bunte und zusammenstehende Gruppe, der vor allem der rege Austausch über die Ausbildung, Beruf und Zukunft guttat. Der nächste Morgen begann mit einer Rundfahrt durch die Berliner Innenstadt, begleitet von wunderschönem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel.
Der perfekte Tag für eine Berlintour. Es machte sich schnell bemerkbar, dass unser Guide nicht nur oberfl ächliche Daten zu den einzelnen Stationen auswendig gelernt hatte, sondern dass er mit der Überzeugung und den Hintergrundinformationen eines waschechten Berliners vor uns stand und uns die Bundeshauptstadt auf authentische und humorvolle Art und Weise näher brachte. Außerdem kamen wir in den Genuss der laut ihm zweitbesten Currywurst der Hauptstadt. Zum Schluss der beiden Tage besuchten wir noch das eindrucksvolle Gelände der Charité und lernten einiges über deren Entwicklung von einem schlecht geführten, überfüllten Krankenhaus, das aus einer vorbildhaften Idee entstanden war, hin zu einer der bekanntesten Universitätskliniken Deutschlands. Abgerundet wurde die Führung von einem Besuch des Medizinhistorischen Museums auf dem Gelände der Charité mit einer Sonderausstellung über Ferdinand Sauerbruch, Erfi nder des Sauerbruch-Arms, was auch für unseren Beruf sehr interessant war. Auch die Ausstellung von vielen physiologischen und pathologischen Präparaten von Organen, Knochen und anderen Körperteilen war sehenswert und verschaffte uns eine genauere Vorstellung von theoretisch bekannten Fakten einzelner Krankheiten. Von dort aus trennten sich unsere Wege dann nach zwei wirklich sehr spannenden Tagen voller neuer Eindrücke und Begegnungen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Sponsoren und den Organisatoren des BIV-OT und der Confairmed, die uns die beiden Tage in Berlin ermöglicht haben. Wir sind gespannt, wen wir auf der OTWorld 2020 wiedersehen werden.
Ein Gastbeitrag von Katharina Künze, Julia Patzer und Marielena Lüling.
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