WvD mahnt Umset­zungs­de­fi­zi­te bei der UN-BRK an

Zum Jahrestag der UN-BRK mahnt WvD Defizite in der Hilfsmittelversorgung an und fordert bundesweit einheitliche, verlässliche Rahmenbedingungen statt regionaler Unterschiede.

Anläss­lich des Jah­res­tags der UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on (UN-BRK) am 13. Dezem­ber macht „Wir ver­sor­gen Deutsch­land“ (WvD) auf struk­tu­rel­le Schwä­chen in der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung auf­merk­sam. Die seit 2009 gel­ten­de Kon­ven­ti­on sei weit davon ent­fernt, in der Ver­sor­gungs­pra­xis voll­stän­dig umge­setzt zu sein, betont das Bündnis.

Anzei­ge

Regio­na­le Unter­schie­de prä­gen den Versorgungsalltag

Die erheb­li­chen Unter­schie­de zwi­schen Bun­des­län­dern, Regio­nen und ein­zel­nen Kos­ten­trä­gern füh­ren laut WvD zu unglei­chen Ver­sor­gungs­be­din­gun­gen, unter­schied­li­chen Ver­fah­ren und erheb­li­chen Belas­tun­gen für Betrof­fe­ne und Betrie­be. Beson­ders kri­tisch bewer­tet das Bünd­nis die Viel­zahl von Ein­zel­ver­trä­gen zwi­schen Leis­tungs­er­brin­gern und Kos­ten­trä­gern. Die Ver­sor­gung ersti­cke unter die­sem unüber­sicht­li­chen Geflecht und erschwe­re die Teil­ha­be von Men­schen, die auf Hilfs­mit­tel ange­wie­sen sind.

Ruf nach einer ver­ein­fach­ten Vertragslandschaft

Um die­se Hür­den abzu­bau­en, plä­diert WvD dafür, das Ver­trags­we­sen und auf­wen­di­ge Antrags­pro­zes­se zu ver­ein­fa­chen. Ein ers­ter Schritt: ein admi­nis­tra­ti­ver Rah­men­ver­trag. „Glei­che Rech­te brau­chen glei­che Bedin­gun­gen in der Ver­sor­gung. Dafür reicht es nicht, Zie­le zu for­mu­lie­ren – ent­schei­dend ist die Umset­zung vor Ort“, beto­nen Kirs­ten Abel und Dr. Hen­ning Schweer, Gene­ral­se­kre­tä­re des Bünd­nis­ses. „Wenn die UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on ernst genom­men wird, brau­chen wir ver­läss­li­che, fach­lich fun­dier­te und bun­des­weit ein­heit­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für die Hilfsmittelversorgung.“

UN-Prü­fung bestä­tigt kri­ti­sche Punkte

Das Com­mit­tee on the Rights of Per­sons with Disa­bi­li­ties (CRPD) der Ver­ein­ten Natio­nen hat­te nach der Staa­ten­prü­fung 2023 in sei­nen „Abschlie­ßen­den Bemer­kun­gen“ deut­li­che Defi­zi­te in Deutsch­land fest­ge­stellt. Das Gre­mi­um bemän­gel­te unter ande­rem deut­li­che regio­na­le Unter­schie­de sowie eine unzu­rei­chen­de Betei­li­gung von Men­schen mit Behin­de­run­gen und ihren Orga­ni­sa­tio­nen an poli­ti­schen Pro­zes­sen. WvD sieht die Gefahr, dass Rege­lun­gen an der Ver­sor­gungs­pra­xis vor­bei ent­ste­hen, wenn zen­tra­le Akteu­re – etwa Sani­täts­häu­ser, ortho­pä­die­tech­ni­sche Betrie­be und Home­ca­re-Anbie­ter – nicht sys­te­ma­tisch ein­ge­bun­den wer­den. Das Bünd­nis for­dert des­halb eine ver­bind­li­che Betei­li­gung von Leis­tungs­er­brin­gern und ihren Ver­bän­den bei Gesetz­ge­bung und Normsetzung.

WvD kün­digt an, sich wei­ter­hin dafür ein­zu­set­zen, dass die Zie­le der UN-BRK in der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung kon­se­quen­ter umge­setzt wer­den. Men­schen, die auf Hilfs­mit­tel ange­wie­sen sind, müs­sen nach Ansicht des Bünd­nis­ses über­all in Deutsch­land die glei­chen Rech­te und Zugän­ge erhalten.

 

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