Tipps für Venen- und Ödempatient:innen

Wie können Venen- und Ödempatient:innen den Sommer genießen? Diese Frage beschäftigt nicht nur viele Betroffene, sondern auch die Expert:innen von Ofa.

Da die hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren oft zu ver­stärk­ten Beschwer­den füh­ren, kön­nen die Berater:innen in den Sani­täts­häu­sern die Mög­lich­keit ergrei­fen, ihre Patient:innen mit wert­vol­len Rat­schlä­gen zu ver­sor­gen, um die war­me Jah­res­zeit ange­neh­mer zu gestalten.

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Ursa­chen für ver­stärk­te Beschwer­den im Sommer

„Infor­mie­ren Sie Ihre Patient:innen dar­über, dass im Som­mer die Durch­blu­tung steigt. Dies klingt zunächst posi­tiv, jedoch wird dadurch mehr Blut in gestau­ten Berei­chen wie Krampf­adern gepumpt, was die Sym­pto­ma­tik ver­schlim­mert. Hohe Tem­pe­ra­tu­ren füh­ren zudem zur Erwei­te­rung der Venen, wodurch der Blut­rück­fluss wei­ter beein­träch­tigt wird“, erklärt Melis­sa Rett­lin­ger, Pro­dukt­ma­na­ge­rin bei Ofa. Das Tra­gen von Kom­pres­si­ons­strümp­fen ist auch im Som­mer uner­läss­lich, um den The­ra­pie­er­folg nicht zu gefähr­den. In Deutsch­land nut­zen etwa fünf Mil­lio­nen Men­schen Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung, davon rund 70 Pro­zent auf­grund von Venen­pro­ble­men und etwa 30 Pro­zent wegen Lymph- oder Lipödemen.

Haut­schutz und Akti­vi­tä­ten planen

Ein wei­te­rer Rat­schlag lau­tet, dass die Patient:innen ihre  Haut vor star­ker Son­nen­ein­strah­lung schüt­zen und betrof­fe­ne Kör­per­re­gio­nen bede­cken. Regel­mä­ßi­ge Pau­sen im Schat­ten oder in küh­len Räu­men sind eben­falls hilf­reich, um den Kör­per zu scho­nen. Exper­ten-Tipp: „Wei­sen Sie ihre Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten dar­auf hin, küh­len­de Kom­pres­sen im Kühl­schrank auf­zu­be­wah­ren und sie bei Bedarf auf geschwol­le­ne oder hei­ße Stel­len auf­zu­le­gen. Eine Anwen­dungs­dau­er von 10 bis 20 Minu­ten kann Schwel­lun­gen redu­zie­ren und Ent­zün­dun­gen lindern.“

Locke­re, atmungs­ak­ti­ve Klei­dung tragen

Im Som­mer soll­te zudem ver­mehrt dar­auf geach­tet wer­den, locke­re und luf­ti­ge Klei­dung zu tra­gen, die den Lymph­fluss und die Durch­blu­tung nicht beein­träch­tigt. Der Zwie­bel­look ist ide­al, um sich den Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen in kli­ma­ti­sier­ten Räu­men anzu­pas­sen. Leich­te und atmungs­ak­ti­ve Schu­he hel­fen, Hit­ze und Feuch­tig­keit bes­ser abzu­lei­ten. Inno­va­ti­ve Mate­ria­li­en wie Meri­no­wol­le, die tem­pe­ra­tur­aus­glei­chend wirkt, und Mikro­fa­ser, die Hit­ze­stau ver­hin­dert, kön­nen den Tra­ge­kom­fort von Kom­pres­si­ons­strümp­fen erhö­hen. Rund­strick­strümp­fe mit Aloe Vera-Extrak­ten und Vit­amin E spen­den der Haut zusätz­li­che Feuchtigkeit.

Die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung (DGE) emp­fiehlt, min­des­tens 1,5 Liter Was­ser pro Tag zu trin­ken, um den Kör­per mit aus­rei­chend Flüs­sig­keit zu ver­sor­gen und den Rück­fluss des Blu­tes zu unter­stüt­zen. Bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren oder kör­per­li­cher Anstren­gung ist eine erhöh­te Trink­men­ge not­wen­dig. „Schla­gen Sie vor, Was­ser mit Gur­ke, Zitro­ne oder Min­ze zu aro­ma­ti­sie­ren, um das Trin­ken etwas ange­neh­mer zu gestal­ten“, so Rettlinger.

Tipps zur Abkühlung

Wer eine Abküh­lung braucht, für den hat Rett­lin­ger fol­gen­de Tipps parat: „Die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten kön­nen die Kom­pres­si­ons­strümp­fe mit einer Sprüh­fla­sche befeuch­ten oder sie vor dem Tra­gen kurz in den Gefrier­schrank legen. Zudem kön­nen men­thol­hal­ti­ge Gele oder küh­len­de Feuch­tig­keits­cremes aus dem Kühl­schrank eben­falls für Fri­sche sor­gen. Wech­sel­du­schen und kal­te Güs­se hel­fen, die Venen­wän­de zu stär­ken.“ Wer im Urlaub am Meer unter­wegs ist, der soll­te sich im Was­ser abküh­len und das küh­le Nass auch für Was­ser­gym­nas­tik nut­zen. Die­se ist beson­ders emp­feh­lens­wert, da sie den Lymph­fluss unter­stützt und die Gelen­ke schont. Nach einem hei­ßen Tag soll­ten die Patient:innen ihre Bei­ne hoch­le­gen, um das Venen- und Lymph­sys­tem zu ent­las­ten und geschwol­le­nen, schmer­zen­den Bei­nen Lin­de­rung zu verschaffen.

Die drei wich­tigs­ten Tipps für Ihre Patient:innen:
  1. Son­nen­schutz und Akti­vi­tä­ten pla­nen: Raten Sie Ihren Patient:innen, die hei­ße Mit­tags­zeit zu mei­den, kör­per­li­che Akti­vi­tä­ten in die küh­le­ren Tages­zei­ten zu ver­le­gen und Pau­sen im Schat­ten einzulegen.
  2. Atmungs­ak­ti­ve Klei­dung und aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr: Emp­feh­len Sie luf­ti­ge Klei­dung und eine täg­li­che Flüs­sig­keits­auf­nah­me von min­des­tens 1,5 Litern Wasser.
  3. Abküh­lung und Bei­ne hoch­le­gen: Wei­sen Sie auf küh­len­de Metho­den hin und beto­nen Sie, wie wich­tig es ist, abends die Bei­ne hoch­zu­le­gen, um Schwel­lun­gen zu reduzieren. 

 

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