Grundlagen der Versorgung chronischer Wunden
H. Kerler
Eine adäquate Wundreinigung ist eine unentbehrliche Grundlage, um eine chronische Wunde bei der Abheilung zu unterstützen. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens richtet sich nach den im Folgenden beschriebenen Kriterien und der erreichten Wundheilungsphase. Die Therapie der Grunderkrankung – bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) die Revaskularisierung, bei der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) die Venenchirurgie, beim Dekubitus (Druckgeschwür) Druckverteilung oder ‑entlastung und beim diabetischen Ulcus Blutzuckereinstellung sowie wiederum Druckentlastung – ist die wichtigste Voraussetzung, um eine Wundheilung in Gang zu setzen. Berücksichtigt werden müssen dabei auch die verschiedenen Begleittherapien wie Kompressions‑, Schmerz- und Ernährungstherapie, die je nach Wundursache zum Erfolg notwendig sind. Schließlich ist die wiederholte Schulung und Motivation von Patient und Angehörigen ein wichtiger Baustein, um diesen oft langen und anstrengenden Weg zu bewältigen.