Der Einsatz von Carbonfederfüßen mit Zwischenlagenelastomer-Einheiten bei Anwendern der Mobilitätsklassen 2 und Anfang 3 – Ergebnisse einer multizentrischen Anwendungsbeobachtung zum Einsatz von Prothesenfüßen unter Einschluss von 32 Anwendern
Die Wahl des geeigneten Prothesenfußes spielt für die Stand- und Gangsicherheit des Beinamputierten eine wesentliche Rolle. In der Versorgungspraxis hat sich eine Unterscheidung in energiespeichernde (i. d. R. Carbonfederfüße) und dämpfende (i. d. R. Schaumoder Elastomerfüße) Fußpassteile etabliert. In diesem Zusammenhang herrscht häufig die Meinung vor, dass Carbon gerade bei niedrigen Mobilitätsgraden, beispielsweise der Mobilitätsklasse 2, aufgrund seiner Steifigkeit bei geringer Krafteinleitung weniger geeignet sei. Genauso gelten Prothesenfüße aus primär dämpfenden Werkstoffen bei höherer Mobilität nicht als erste Wahl, da sie dem Träger beispielsweise im Vergleich zu Carbonfederfüßen nur wenig Dynamik und Energierückgabe (in der Abstoßphase) bieten. Mit der Entwicklung neuer Carbonfederfüße mit integrierten Elastomereinheiten verfolgt die Industrie einen Ansatz, der die Vorteile beider Materialien – bei gleichzeitiger Kompensation der Nachteile – miteinander verbinden soll. Um die Gültigkeit dieses Ansatzes zu überprüfen, wurde eine bundesweite, multizentrische Anwendungsbeobachtung im ersten Halbjahr 2012 durchgeführt, die in diesem Artikel dargestellt wird. Dabei stellte sich heraus, dass 71,9 % der einbezogenen Anwender in der Mobilitätsklasse 2 und Anfang 3 – unabhängig von deren Vorversorgung (15 Anwender mit Elastomerfüßen, 17 Anwender mit Carbonfederfüßen) – von der neuartigen Verbindung aus Carbon und Elastomer im Prothesenfuß profitieren.
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