Sym­po­si­um Cere­bral­pa­re­se ver­eint Theo­rie und Praxis

Die Teilnehmer:innen des 8. Symposiums Cerebralparese und Technische Orthopädie diskutierten neueste Erkenntnisse, Therapieoptionen und innovative Ansätze für CP-Patient:innen.

„Das Fami­li­en­tref­fen – man sieht sich hier immer wie­der“: Mit die­sen Wor­ten begrüß­te Dr. Jan Deit­mer, Geschäfts­füh­rer der Chris­to­pho­rus Kli­ni­ken Coes­feld, die Teil­neh­men­den beim 8. Sym­po­si­um Cere­bral­pa­re­se im Möven­pick Hotel in Müns­ter. 220 Expert:innen aus den Berei­chen Medi­zin, Phy­sio­the­ra­pie, Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik, Ortho­pä­die-Tech­nik und Reha-Tech­nik tausch­ten sich dort über die neu­es­ten Ent­wick­lun­gen und Her­aus­for­de­run­gen bei der Behand­lung von neu­ro­or­tho­pä­di­schen Krank­heits­bil­dern, ins­be­son­de­re bei Kin­dern mit CP, aus.

Den Auf­takt des wis­sen­schaft­li­chen Pro­gramms mach­te Mar­tin Dercks, Müns­ter, mit sei­nem Vor­trag „Cere­bral­pa­re­se und Pal­lia­tiv­me­di­zin – ein Wider­spruch?“, in dem er die Schnitt­stel­len zwi­schen Lang­zeit­ver­sor­gung und Pal­lia­tiv­me­di­zin bei schwerst­be­hin­der­ten Kin­dern beleuch­te­te. Zahl­rei­che Rück­mel­dun­gen aus dem Publi­kum bestä­tig­ten die Bedeu­tung die­ses Themas.

Priv.-Doz. Dr. Otfried Debus, Müns­ter, prä­sen­tier­te im Vor­trag „Cere­bral­pa­re­se und Genet(h)ik“ die neu­es­ten Erkennt­nis­se aus der gene­ti­schen For­schung und dis­ku­tier­te die ethi­schen Fra­ge­stel­lun­gen, die bei der Behand­lung gene­ti­scher Syn­dro­me auf­tre­ten. Priv.-Doz. Dr. Frank Schie­del, Müns­ter, behan­del­te anschlie­ßend das The­ma „Kom­ple­xe Fuß­fehl­stel­lun­gen“ und die ope­ra­ti­ven The­ra­pie­mög­lich­kei­ten bei Bewegungsstörungen.

Dr. Anna Bonet­to, Hamm, sprach über die sta­tio­nä­re inten­si­ve Kom­plex­be­hand­lung, die beson­ders für Kin­der mit schwe­ren For­men der Cere­bral­pa­re­se essen­zi­ell ist. Sie ver­deut­lich­te, inwie­fern eine enge inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit für die lang­fris­ti­ge Ver­sor­gung der Betrof­fe­nen not­wen­dig ist.

Die ortho­pä­di­schen Beson­der­hei­ten bei Kin­dern mit Down-Syn­drom nahm Dr. Ruth Kam­ping, Han­no­ver, in ihrem Bei­trag „Von Hacken bis Nacken“ in den Fokus.

Einen beson­de­ren Pra­xis­be­zug stell­ten jeweils die Vor­trä­ge von Dr. Bern­ward Kühn­ap­fel, Hamm, und Dr. Julia­ne Wühr, Coes­feld, her. Eine Pati­en­tin mit Spi­na bifi­da gab per­sön­li­che Ein­bli­cke in ihren Lebens­weg und zeig­te gemein­sam mit Wühr anschau­lich die Her­aus­for­de­run­gen und Mög­lich­kei­ten der Lang­zeit­ver­sor­gung auf.

Ein zen­tra­les The­ma behan­del­te Dr. Ulrich Haf­ke­mey­er, ärzt­li­cher Lei­ter des Sym­po­si­ums. In sei­nem Vor­trag stell­te er die viel­sei­ti­gen Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten mit dyna­mi­schen Orthe­sen und Maß­schu­hen vor. Die­se Hilfs­mit­tel ermög­li­chen vie­len Patient:innen erst das Ste­hen, Sit­zen, Gehen und Spie­len und neh­men – nicht nur in der moto­ri­schen Ent­wick­lung – eine Schlüs­sel­rol­le ein.

Abseits der Vor­trä­ge konn­ten sich die Teilnehmer:innen auch in der Indus­trie­aus­stel­lung über die neu­es­ten Hilfs­mit­tel und deren Ein­satz­mög­lich­kei­ten infor­mie­ren sowie Kon­tak­te knüp­fen. Ver­schie­de­ne Anbie­ter prä­sen­tier­ten Lösun­gen aus den Berei­chen dyna­mi­sche Unter­schen­kel­or­the­sen, Soft­bo­dy­or­the­sen, Sili­kon­hand­orthe­sen, Botox­the­ra­pie, indi­vi­du­el­le Roll­stuhl­ver­sor­gung und Orthopädie-Schuhtechnik.

2025 soll die Ver­an­stal­tung in die nächs­te Run­de gehen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind auf der Web­site symposium-cerebralparese.de zu finden.

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