Stel­len im Hand­werk blei­ben immer län­ger unbesetzt

Wie Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen, haben Handwerksbetriebe stärker als andere Branchen mit offenen Stellen zu kämpfen.

Fach­kräf­te­man­gel im Hand­werk – man mag es kaum mehr lesen oder hören. Doch die Zah­len, die jüngst die Bun­des­agen­tur für Arbeit (BA) ver­öf­fent­lich­te, zei­gen ein­mal mehr, dass es Betrie­be im Hand­werk deut­lich schwe­rer haben, offe­ne Stel­len zu beset­zen. 224 Tage brauch­te ein Betrieb im Jahr 2024 – wohl­ge­merkt durch­schnitt­lich –, um eine offe­ne Stel­le mit einem geeig­ne­ten Bewer­ber neu zu beset­zen. Das ent­spricht einem Plus von etwas mehr als 4 Mona­ten oder 2,15 Pro­zent inner­halb des ver­gan­ge­nen Jahr­zehnts, denn 2015 dau­er­te es im Schnitt 104 Tage. Zum Ver­gleich: In allen ande­ren Berufs­grup­pen stieg im sel­ben Zeit­raum die Vakanz­zeit von 84 auf 160 Tage, was einem prozen­tualen Anstieg von 1,9 ent­spricht. Allein 40 Beru­fe auf Fachkräfte­niveau, die typi­scher­wei­se im Hand­werk aus­ge­übt wer­den, sind aktu­ell von einem Fach­kräf­te­eng­pass betrof­fen. Die Beset­zungs­pro­ble­me ste­hen also auch im Zusam­men­hang mit dem Fachkräftemangel.

Umge­kehr­ter Trend

Wäh­rend in den meis­ten Berufs­grup­pen die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten steigt, zeigt sich bei den Hand­wer­kern ein ande­res Bild. Inner­halb der ver­gan­ge­nen zehn Jah­re ver­lo­ren die Betrie­be rund 110.000 Beschäf­tig­te, was einem Minus von drei Pro­zent ent­spricht. In der glei­chen Zeit, so zei­gen es die Zah­len der Bun­des­agen­tur für Arbeit, stieg deutsch­land­weit über alle Berufs­grup­pen hin­weg die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Beschäf­tig­ten von 30,7 Mil­lio­nen im Juni 2015 auf rund 34,8 Mil­lio­nen im Juni 2024. Das ent­spricht einem Plus von 13 Pro­zent. Als Grün­de für die­se gegen­sätz­li­che Ent­wick­lung benann­te die Bun­des­agen­tur für Arbeit den Fach­kräf­te­man­gel in ein­zel­nen Beru­fen, even­tu­ell könn­ten aber auch Auto­ma­ti­sie­rung oder feh­len­de Qua­li­fi­ka­tio­nen der Bewer­ber dazu beitragen.

 

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