Schutz für Gesund­heits­da­ten: Digi­tal­bei­rat einberufen

Elektronische Patientenakte (ePA), E-Rezept und Kommunikation im Medizinwesen (KIM): Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems ist im vollen Gange. Das kann viele Vorteile bringen, benötigt aber auch neue Spielregeln, um beispielsweise die Daten von Patient:innen zu schützen.

Bereits 2020 war bei Daten­händ­lern bei­spiels­wei­se eine digi­ta­li­sier­te Kran­ken­ak­te unge­fähr 90 Euro wert. Mit der Ein­füh­rung der ePA für alle wird es zukünf­tig noch deut­lich mehr Daten geben und damit auch mehr Begehr­lich­kei­ten. Damit die Gema­tik als natio­na­le Agen­tur für digi­ta­le Gesund­heit bei Bedarf exter­ne Exper­ti­se an Bord hat, wur­de die Ein­rich­tung des Digi­tal­bei­rats beschlos­sen. Dass es die­ses Gre­mi­um gibt, wur­de im Digi­tal-Gesetz (DigiG) fest­ge­legt. „Mit dem Digi­tal­bei­rat gehen wir einen wich­ti­gen Schritt Rich­tung digi­ta­ler Trans­for­ma­ti­on des Gesund­heits­we­sens. Das Gre­mi­um wird ent­schei­dend dazu bei­tra­gen, die Anfor­de­run­gen des Daten­schut­zes, der Daten­si­cher­heit und der Nut­zer­freund­lich­keit mit­ein­an­der in Ein­klang zu brin­gen. Durch die breit gefä­cher­te Beset­zung berück­sich­ti­gen wir alle rele­van­ten Per­spek­ti­ven, sodass die fun­dier­te Exper­ti­se des Digi­tal­bei­rats zu noch bes­se­ren Ent­schei­dun­gen bei der Pro­dukt­ge­stal­tung der Gema­tik bei­tra­gen wird. Ich bin sicher, dass das Zusam­men­spiel zwi­schen Digi­tal­bei­rat und Gema­tik die Digi­ta­li­sie­rung erfolg­reich vor­an­trei­ben wird und wir so für die Wei­ter­ent­wick­lung der TI (Tele­ma­tik­in­fra­struk­tur, Anm. d. Red.) und ihrer Anwen­dun­gen bes­tens gerüs­tet sind“, erklärt Dr. Susan­ne Oze­gowski, Lei­te­rin Abtei­lung 5 „Digi­ta­li­sie­rung und Innova­tion“ im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesundheit.

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„Der Digi­tal­bei­rat bringt Exper­tin­nen und Exper­ten aus ver­schie­de­nen Berei­chen zusam­men und wird uns stra­te­gisch bera­tend zur Sei­te ste­hen“, sagt Holm Diening, Chief Secu­ri­ty Offi­cer bei der Gema­tik. „Es ist ein gro­ßer Zuge­winn für uns, dass das neue Gre­mi­um viel­fäl­ti­ge Per­spek­ti­ven abbil­den wird. Die Emp­feh­lun­gen des Digi­tal­bei­rats wer­den ein rich­tungs­wei­sen­der Anker für die Wei­ter­ent­wick­lung der TI sein“, so Diening weiter.

Wer gehört dem Digi­tal­bei­rat an?

Der Digi­tal­bei­rat setzt sich zusam­men aus Vertreter:innen des Bun­des­amts für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik (BSI) und der bzw. dem Bun­des­be­auf­trag­ten für den Daten­schutz und die Infor­ma­ti­ons­frei­heit (BfDI) sowie wei­te­ren Expert:innen aus Medi­zin und Ethik sowie Pati­en­ten- und Forschungsvertreter:innen.

Kon­kret wur­den Mit­te Juni elf Per­so­nen in den Digi­tal­bei­rat beru­fen: Prof. Dr. Loui­sa Specht-Rie­men­schnei­der, Bun­des­be­auf­trag­te für den Daten­schutz und die Infor­ma­ti­ons­frei­heit (BfDI), Clau­dia Platt­ner, Prä­si­den­tin des Bun­des­am­tes für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik (BSI), Dr. Kris­ti­na Spöh­rer, Hausärztin/Sprecherin der Bun­des-AG Digi­ta­li­sie­rung des Haus­ärz­tin­nen- und Haus­ärz­te­ver­ban­des, PD Dr. Mai­ke Hen­ningsen, Fach­ärz­tin für Frau­en­heil­kun­de und Geburts­hil­fe, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jens Scholz, Pro­fes­sor für Anäs­the­sio­lo­ge und Vor­stands­vor­sit­zen­der des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Schles­wig-Hol­stein, Univ.-Prof. Dr. Micha­el Hal­lek, Direk­tor der Kli­nik für Inne­re Medi­zin und des Cen­trums für Inte­grier­te Onko­lo­gie am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Köln, Prof. Dr. Dr. Jens Klee­siek, Fach­arzt für Radio­lo­gie, Lehr­stuhl­in­ha­ber für Trans­la­tio­na­le bild­ge­stütz­te Onko­lo­gie an der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen und Lei­ter der Abtei­lung Medi­cal Machi­ne Lear­ning am Insti­tut für Künst­li­che Intel­li­genz in der Medi­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Essen, Chris­tia­ne Vog­ler, Prä­si­den­tin des Deut­schen Pfle­ge­rats, Prof. Dr. Den­nis-Ken­ji Kip­ker, Pro­fes­sor für IT-Sicher­heits­recht an der Hoch­schu­le Bre­men, Jana Has­sel, Refe­ren­tin Digi­tal­po­li­tik bei Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Selbst­hil­fe e. V. sowie Prof. Dr. Ale­na Buyx, Ärz­tin, Direk­to­rin des In­stituts für Geschich­te und Ethik der Medi­zin und Pro­fes­so­rin für Ethik der Medi­zin und Gesund­heits­tech­no­lo­gien an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät München.

Was sind die Auf­ga­ben des Digitalbeirats?
Der Digi­tal­bei­rat wird sich mit der Abwä­gung von Daten­schutz- und Sicher­heits­an­for­de­run­gen, dem Umgang mit medi­zi­ni­schen Daten für Ver­sor­gung und For­schung sowie ethi­schen Fra­ge­stel­lun­gen beim Umgang mit medi­zi­ni­schen Daten befas­sen. Außer­dem wird er die Ent­wick­lungs­kon­zep­te der Gema­tik bewer­ten und ihr bera­tend zur Sei­te ste­hen. Er wird Hand­lungs­emp­feh­lun­gen aus­spre­chen, die bei der Umset­zung durch die Gema­tik ein­be­zo­gen wer­den und so die Wei­ter­ent­wick­lung der Digi­ta­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens aktiv begleiten. 

 

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