Denn 1956 gründeten Schüler:innen und Absolvent:innen der heute in Dortmund beheimateten Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (Bufa) in Frankfurt die FOT. So kommt es nicht überraschend, dass die anstehende Austragung mit einem Bufa-Tag startet, dessen inhaltliche Gestaltung maßgeblich in den Händen der eigenen Lehrerschaft liegen wird. „Die Bufa ist die Exzellenzschmiede unseres Fachs. (…) Der Meisterlehrgang ist eng verknüpft mit dem Bachelor- und Master-Studiengang Orthopädie- und Rehabilitationstechnik. Die Fortbildungsseminare besuchen jährlich mehr als 2000 Fachkräfte. Das ist ein unschätzbarer Beitrag zur Fachkräftesicherung“, betont Lars Grun, Vorsitzender des Bufa e. V. in seinem Grußwort zur Veranstaltung.
„TOPS kompakt“
„Wir sind Handwerk!“ lautet das übergeordnete Kongressmotto in 2024 – das lässt sich einerseits als selbstbewusstes Bekenntnis zu den auch hier wieder eigenen Wurzeln verstehen, aber gleichzeitig als Verpflichtung zu einer qualitativen Versorgung. „Fort- und Weiterbildung sind Garanten für Aktualität und Innovationen in der Technischen Orthopädie“, wirbt FOT-Präsident Ingo Pfefferkorn vor diesem Hintergrund für die Veranstaltung, die durch eine programmatische Vielfalt besticht. Zu den thematischen Säulen der geplanten Symposien am Samstag und Sonntag im Goldsaal des Kongresszentrums Westfalenhallen zählen ein herausgehobener Input (Kasten s. u.) des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), die Senso- und Neuro-Orthetik, der Bereich Reha-Technik sowie die Osseointegration. Im Rahmen von „TOPS kompakt“ stellt u. a. Dr. med. Patrick Schröter vor, wie transkutane osseointegrative Prothesensysteme (TOPS) den Weg in das neu überarbeitete Kompendium „Qualitätsstandard im Bereich Prothetik der unteren Extremität“ gefunden haben. Unter dem Titel „Fluch oder Segen“ differenziert Thomas Münch die Vor- und Nachteile des TOPS-Verfahrens aus. Einen exponierten Blick auf die Versorgung von Kindern hat der Vortragsblock „Der besondere Fall“, wo z. B. eine Prothesenversorgung an der oberen Extremität und die Versorgung junger Patient:innen mit Orthesen gezeigt werden.
Kollegen- und Lauftreff
Ein besonderes Highlight des FOT-Kongresses ist stets die Preisverleihung des FOT-Diploms an hoffnungsvolle Nachwuchskräfte am Sonntagvormittag. Zu den diesjährigen Gewinnern zählt u. a. Daniel Behm, der seine Masterthesis zur digitalen Transformation in der Orthopädie-Technik bereits zu Jahresbeginn in einer mehrteiligen Serie in diesem Fachmagazin ausführlich vorgestellt hat. Flankiert wird das Fachprogramm einmal mehr vom sogenannten Kollegentreff am Samstagabend im „Basecamp“, dessen begrenztes Kartenkontingent stets heiß begehrt und schnell vergriffen ist. Auch bereits in seiner dritten Auflage bietet der FOT-Lauftreff am Sonntagvormittag eine Abwechslung zum ausgedehnten „Sitzprogramm“. Michael Blatt, Programmleiter im Verlag Orthopädie-Technik, führt die Teilnehmer:innen dieses Mal am imposanten Westfalenstadion vorbei, inklusive eines kleinen Abstechers ins benachbarte Naturschutzgebiet. In diesem Sinne sollten Geist und Körper an drei Tagen auf ihre Kosten kommen.
Nicht nur die Bufa hat in Dortmund ihre Heimat, sondern auch der BIV-OT. So passt es perfekt, dass der Bundesinnungsverband in gleich mehreren Vorträgen über aktuelle rechtliche und gesetzliche Rahmenbedingungen für das Fach berichten wird. Den Auftakt übernimmt zunächst BIV-OT-Präsident Alf Reuter, selbst langjähriges FOT-Mitglied, mit seiner Keynote, die das Kongressmotto „Wir sind Handwerk!“ aufgreift. Es folgt Kirsten Abel mit einem aktuellen Update zur E‑Verordnung. Olaf Gawron stellt die Frage, inwiefern die aktuellen Stundensätze im eigenen Handwerk noch zeitgemäß sind. Das Thema Kostenvoranschlag wird zunächst von Rechtsanwalt Nico Stephan fachlich eingeordnet, ehe Carsten Strangmann Fallbeispiele aus dem Berufsalltag ergänzt.
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