Prä­qua­li­fi­zie­rung: WvD spricht bei Gesundheitsausschuss-Anhörung

Am heutigen Montag, 12. Juni, fand eine Anhörung von Expert:innen durch den Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages zum Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) statt. Unter der Leitung von Dr. Kirsten Kappert-Gonther fand die Anhörung statt und mit dem Bündnis „Wir versorgen Deutschland“ war, in Person von Generalsekretär Patrick Grunau, auch die Hilfsmittelbranche vertreten.

In sei­ner offi­zi­el­len Stel­lung­nah­me als zur Anhö­rung gela­de­ner Ver­band warn­te das Bünd­nis bereits im Vor­feld, dass die sach­frem­de For­de­rung des Bun­des­ra­tes zum Arz­nei­mit­tel-Lie­fer­eng­pass­be­kämp­fungs- und Ver­sor­gungs­ver­bes­se­rungs­ge­setz (ALBVVG) die recht­li­chen Vor­ga­ben für eine ein­heit­li­che Zulas­sung von Leis­tungs­er­brin­gern zur Ver­sor­gung aus­höh­len wür­de. Ent­spre­chen­de nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Ver­sor­gungs­qua­li­tät sind zu befürch­ten. Statt der­ar­ti­ger Schnell­schüs­se brau­che es viel­mehr eine ein­heit­li­che Ver­schlan­kung und Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung der Prä­qua­li­fi­zie­rung für alle Leis­tungs­er­brin­ger ein­schließ­lich der Sanitätshäuser.

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„Die Prä­qua­li­fi­zie­rung sichert eine bun­des­weit ein­heit­li­che Zulas­sung und Qua­li­täts­si­che­rung im Hilfs­mit­tel­be­reich. Nun ein­zel­ne Leis­tungs­er­brin­ger aus die­sem Sys­tem zu ent­las­sen, hier sogar die Apo­the­ken als Gesamt­grup­pe, ist unver­hält­nis­mä­ßig und recht­lich frag­wür­dig“, beto­nen Kirs­ten Abel und Patrick Gru­n­au, Gene­ral­se­kre­tä­re von WvD. Die Prä­qua­li­fi­zie­rung rege­le für alle Ver­sor­ger klar die not­wen­di­gen Anfor­de­run­gen an die Fach­kun­de und sach­li­che Eig­nung — etwa in Bezug auf das Vor­hal­ten von spe­zi­el­len Räum­lich­kei­ten oder nach­zu­wei­sen­de Fort­bil­dun­gen. Rege­lun­gen, die in der Zulas­sung für Apo­the­ken nicht ent­hal­ten sei­en, so Abel und Gru­n­au weiter.

Eine Zer­stü­cke­lung der Zulas­sung ver­sto­ße zudem gegen die Prin­zi­pi­en des fai­ren Wett­be­werbs. Nach der Recht­spre­chung des Bun­des­so­zi­al­ge­rich­tes ist für alle qua­li­fi­zier­ten Leis­tungs­er­brin­ger ein ein­heit­li­cher Zugang zum Ver­sor­gungs­markt zu gewähr­leis­ten. Die Qua­li­fi­ka­ti­on von Apotheker:innen  weist für die Abga­be von medi­zi­ni­schen Hilfs­mit­teln kei­ne beson­de­ren Merk­ma­le auf, die eine ein­sei­ti­ge Bevor­zu­gung gegen­über Sani­täts­häu­sern und Gesund­heits­hand­wer­ken recht­fer­ti­gen würden.

„Wir for­dern als WvD vor die­sem Hin­ter­grund die Abge­ord­ne­ten des Gesund­heits­aus­schus­ses auf, die ein­sei­ti­ge Abschaf­fung der Prä­qua­li­fi­zie­rung für Apo­the­ken abzu­leh­nen!“ Statt­des­sen brau­che es eine Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung der Zulas­sung für alle Leis­tungs­er­brin­ger mit einem Fokus auf eine ein­heit­li­che Ver­sor­gungs­qua­li­tät für die Patient:innen.

Mit Gabrie­le Regi­na Over­wi­ening, Vor­stand der ABDA – Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Apo­the­ker­ver­bän­de e. V., wur­de auch eine Ver­tre­te­rin der Apo­the­ken zu dem The­ma von den Politiker:innen befragt.

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