Plä­doy­er für ein welt­wei­tes Amputations-Register

Prof. Kenton Kaufman von der Mayo Clinic in Rochester hielt am Eröffnungstag der OTWorld 2022 die erste Keynote des Kongresses mit dem Titel: „Evidenz für Amputationen und Gliedmaßenerhalt – die Einrichtung eines Registers in den USA“.

Ange­kün­digt von Dr. Urs Schnei­der, Abtei­lungs­lei­ter des Fraun­ho­fer-Insti­tuts für Pro­duk­ti­ons­tech­nik und Auto­ma­ti­sie­rung IPA, erklär­te Kauf­man im Ver­lau­fe sei­nes Vor­trags die ver­schie­de­ne Pha­sen der Ent­wick­lung der Regis­ter­for­schung in den Ver­ei­nig­ten Staaten.

Anzei­ge

Zunächst ver­glich Kauf­mann zwi­schen der ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die (ran­do­mi­zed con­trol­led tri­al, RCT) und der Regis­ter­for­schung und benann­te Vor- und Nach­tei­le bei­der Sys­te­me. Am Ende über­wie­gen für den US-Ame­ri­ka­ner die Vor­tei­le der Regis­ter­for­schung, denn hier wer­den alle Daten erfasst und kei­ne Per­so­nen­grup­pen im Vor­feld exklu­diert. Das hält er für einen signi­fi­kan­ten Bene­fit. Der Key­note-Spea­k­er berich­te­te über den Auf­bau des Regis­ters für Ampu­ta­tio­nen und Glied­ma­ßen­er­halt in den USA und nann­te als die drei signi­fi­kan­ten Daten­quel­len Krankenhäuser/Kliniken, die pro­the­ti­schen Ver­sor­ger und die Patient:innen selbst. Es gebe, so Kauf­man, Men­schen, die ihren Behin­de­rungs­aus­gleich in der eige­nen Gara­ge anfer­ti­gen und sozu­sa­gen als Hobby-Orthopädietechniker:innen fun­gie­ren. Die­se wür­den durchs Ras­ter fal­len, obwohl auch sie wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen für die Regis­ter­for­schung bei­tra­gen kön­nen. Die Anwender:innen ver­pflich­ten sich regel­mä­ßig Fra­ge­bö­gen aus­zu­fül­len und so ihren Bei­trag für die For­schungs­er­geb­nis­se beizutragen.

Dabei hat er auch gleich eine welt­wei­te Per­spek­ti­ve im Blick. Stan­di­sier­te Daten sol­len gesam­melt, ana­ly­siert und aus­ge­tauscht wer­den, um die Ver­sor­gung zu doku­men­tie­ren und eine Daten­la­ge zu erschaf­fen, die einen — so könn­te man es nen­nen — Para­dig­men­wech­sel in der Ver­sor­gung bedeu­tet. Die dar­aus resul­tie­ren­de wert­vol­le Ver­sor­gung könn­te mit den erho­ben­den Daten auch gegen­über Kos­ten­trä­gern doku­men­tiert wer­den und so eine Grund­la­ge für eine Kos­ten­über­nah­me schaffen.

Der gesam­te Key­note-Vor­trag ist im Anschluss an die OTWorld in der Media­thek verfügbar.

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