Angekündigt von Dr. Urs Schneider, Abteilungsleiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, erklärte Kaufman im Verlaufe seines Vortrags die verschiedene Phasen der Entwicklung der Registerforschung in den Vereinigten Staaten.
Zunächst verglich Kaufmann zwischen der randomisierte kontrollierte Studie (randomized controlled trial, RCT) und der Registerforschung und benannte Vor- und Nachteile beider Systeme. Am Ende überwiegen für den US-Amerikaner die Vorteile der Registerforschung, denn hier werden alle Daten erfasst und keine Personengruppen im Vorfeld exkludiert. Das hält er für einen signifikanten Benefit. Der Keynote-Speaker berichtete über den Aufbau des Registers für Amputationen und Gliedmaßenerhalt in den USA und nannte als die drei signifikanten Datenquellen Krankenhäuser/Kliniken, die prothetischen Versorger und die Patient:innen selbst. Es gebe, so Kaufman, Menschen, die ihren Behinderungsausgleich in der eigenen Garage anfertigen und sozusagen als Hobby-Orthopädietechniker:innen fungieren. Diese würden durchs Raster fallen, obwohl auch sie wichtige Informationen für die Registerforschung beitragen können. Die Anwender:innen verpflichten sich regelmäßig Fragebögen auszufüllen und so ihren Beitrag für die Forschungsergebnisse beizutragen.
Dabei hat er auch gleich eine weltweite Perspektive im Blick. Standisierte Daten sollen gesammelt, analysiert und ausgetauscht werden, um die Versorgung zu dokumentieren und eine Datenlage zu erschaffen, die einen — so könnte man es nennen — Paradigmenwechsel in der Versorgung bedeutet. Die daraus resultierende wertvolle Versorgung könnte mit den erhobenden Daten auch gegenüber Kostenträgern dokumentiert werden und so eine Grundlage für eine Kostenübernahme schaffen.
Der gesamte Keynote-Vortrag ist im Anschluss an die OTWorld in der Mediathek verfügbar.