Weltleitmesse und Weltkongress denken OT und OST zusammen. Neben Orthopädietechniker:innen sollen auch Orthopädieschuhmacher:innen auf ihre Kosten kommen. Das Kongressprogramm enthält Symposien und Workshops, die speziell auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Auf der Messe gibt es gebündeltes Fachwissen im Sonderausstellungsbereich „OTWorld.shoe-technology“ zu entdecken.
Innerhalb des Kongressprogramms treffen Theorie auf Praxis und Handwerk auf Medizin. Besucher:innen aus Orthopädie-Technik, Orthopädie-Schuhtechnik, Medizin und Physiotherapie haben dadurch die Möglichkeit, über ihren Berufsstand hinauszublicken und miteinander in den Austausch zu treten. Im Symposium „Orthopädische und schuhtechnische Versorgung schwerwiegender Fußdeformitäten bei Kindern und Jugendlichen“, geleitet von Dr. Hartmut Stinus, erhalten die Teilnehmenden Impulse für die Versorgung betroffener Patient:innen. Der Fokus liegt neben der funktionellen Einschränkung und der Behinderung durch die Fußdeformität auch auf der Akzeptanz und der schnellen Anfertigung der benötigten Hilfsmittel.
Wie sieht die stadiengerechte und leitlinien-konforme Behandlung des Charcot-Fußes und der diabetischen neuropathischen Osteoarthropathie aus? Das zeigen die Referent:innen im Symposium „Diabetischer-Fuß-Syndrom“ auf, das von Dr. Armin Koller und Tino Sprekelmeyer geleitet wird. Der Orthopädieschuhmacher-Meister Tino Sprekelmeyer widmet sich im Rahmen eines weiteren Symposiums der „Orthopädietechnischen Versorgung instabiler Gelenke im Sport“. „Bei großer Belastung, schnellen Richtungswechseln und Beschleunigungen werden die Gelenke der unteren Extremität stark beansprucht“, betont er. Dies führe gerade bei Fußdeformitäten und Instabilität des Fußes zu kompensatorischen und unphysiologischen Ausgleichsbewegungen. In der Folge steige das Verletzungsrisiko stark an. „Mit differenzierter Anamnese und der Herstellung von orthopädieschuhtechnischen Hilfsmitteln kann gezielt therapiert werden, sodass der Athlet wieder beschwerdefrei seinen Sport ausüben kann.“ Der Vortrag soll aufzeigen, wie eine differenzierte Anamnese gestaltet wird und wie orthopädie(schuh)technische Versorgungen zur Anwendung kommen können.
Dr. Ulrich Hafkemeyer und Michael Volkery richten als Chairs das Symposium „Orthetik und Hilfsmittelversorgung bei angeborenen und erworbenen Lähmungen“ aus. Die Referenten erläutern, wie komplex die Versorgung in diesem Bereich ist, und geben den Teilnehmenden Anregungen für eine stadiengerechte Versorgung. „Insbesondere die Versorgung von spastischen Lähmungen bedarf einer sehr variablen Hilfsmittelauswahl. Faktoren wie Kontrakturen, Sensibilitäten und Lähmungsniveau haben einen starken Einfluss auf die Versorgung und müssen mit bedacht werden“, betont Volkery.
Rund um das Thema Sensomotorik gestalten Prof. Dr. Bernhard Greitemann und Thomas Stief ein Symposium. „Die Teilnehmenden können sich auf den notwendigen theoretischen, aber auch praktischen Hintergrund freuen, was eine standardisierte und gute sensomotorische Versorgung in der Gegenwart und in der Zukunft ausmachen wird“, erläutert Stief mit Blick auf seinen Vortrag. „Am meisten freue ich mich auf den interdisziplinären Austausch mit den internationalen und nationalen Kollegen“, fiebert er seinem Besuch in Leipzig entgegen.
Innerhalb des Workshops „Digitale Versorgungsprozesse in der Technischen Orthopädie“ lernen die Besucher:innen die Vor- und Nachteile verschiedener digitaler Fertigungstechniken kennen und erhalten einen praktischen Einblick in den Prozess vom Scan bis zum druckfertigen Hilfsmittel. Die Leitung haben Dr. Annette Kerkhoff und Prof. Dr. Frank Braatz inne.
Unter dem Vorsitz von Michael Volkery und Michael Maiwald beleuchtet der Workshop „Differenzierte Betrachtung von Beinverkürzungen bis 3 cm“, welche Rolle sensomotorische Einlagen (SMFO) bei der Versorgung spielen und inwiefern verschiedene Untersuchungs- und Messtechniken bei der Beurteilung der Fehlhaltung und Wirkung der SMFO unterstützen können.
Entstanden sind die Fortbildungsangebote teils in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e. V. (GFFC), der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e. V. (D.A.F.), dem Kompetenzzentrum Orthopädieschuhtechnik (KomZet O.S.T.) sowie der Studiengemeinschaft Orthopädieschuhtechnik. „Ich freue mich auf die OTWorld, da ich mich wieder mit Kollegen und Ärzten unterschiedlichster Fachrichtung in Leipzig austauschen kann und neueste Erkenntnisse für meine Versorgungspraxis mitnehme“, betont Tino Sprekelmeyer, 1. Vorsitzender der Studiengemeinschaft.
Sonderausstellungsbereich „OTWorld.shoe-technology“
Mehr als 500 Aussteller präsentieren in den Messehallen ihre Innovationen und Produktneuheiten. Besonderer Anlaufpunkt für Orthopädieschuhmacher:innen ist der Sonderausstellungsbereich „OTWorld.shoe-technology“. Hier gibt es viel zu entdecken: Von orthopädischen Schuhen und Einlagen über Messsysteme und Materialien bis hin zu Werkstatteinrichtung und Zubehör. Am Treffpunkt Orthopädieschuhtechnik, der vom KomZet O.S.T. und der Studiengemeinschaft Orthopädieschuhtechnik e. V. entwickelt und betreut wird, können sich die Besucher:innen informieren und austauschen. Im Fokus steht hier insbesondere das Thema „Sensomotorische Einlagen“.
Das vollständige Kongressprogramm ist auf der Website der OTWorld zu finden. Tickets sind noch bis zum 31. März 2024 zum vergünstigten Early-Bird-Preis erhältlich.
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