Bei der Sitzung stellten die Teilnehmer:innen jeden einzelnen Workshop auf den Prüfstand. Was sich bei der Zusammenkunft des Expertenteams stets als Gewinn erweist: Wer noch Input für seinen Workshop sucht, bisher nicht den perfekten Dreh gefunden hat oder auf der Suche nach weiteren Co-Referent:innen ist, kann sich sicher sein, in der Gruppe direkt einen Partner zu finden oder einen Kontakt vermittelt zu bekommen. Medizin und Handwerk, Orthopädie-Technik und Orthopädie-Schuhtechnik – hier kennt immer jemand jemanden, der jemanden kennt.
Die geballte Fachkompetenz stellte das Komitee aber zeitweise auch vor große Herausforderungen. Passen vier Top-Referent:innen tatsächlich in einen 60-minütigen Workshop? Themenstraffung hieß das Zauberwort – und die Referent:innen gut auf das Zeitlimit vorbereiten. Denn nach einer Stunde ist Schluss: Da muss das OTWorld-Team streng sein.
Was bei all den Diskussionen deutlich wurde: Das Komitee legt viel Wert darauf, bei allen Angeboten auch tatsächlich den Workshopcharakter beizubehalten. Ist ein bestimmtes Thema doch eher für ein Symposium geeignet? Wie genau wollen die verantwortlichen Referent:innen das Thema präsentieren? Hierbei gilt es u. a., die Gruppengröße zu berücksichtigen. Eine Teilnehmerbegrenzung ist für die Workshops nicht geplant. Dennoch soll garantiert werden, dass alle an der Präsentation teilhaben können. Wer keinen Platz in den ersten Reihen bekommt, kann die gezeigten Fertigungsprozesse und Patientenversorgungen live, groß, in Farbe und im Detail auf den Leinwänden verfolgen. Erhöhter Boden, Kameras, Rampen, Treppen, Handläufe, Gehstrecken: Zur Verfügung gestellt wird, was gebraucht wird.
Antje Feldmann, Projektleiterin der für die Kongressorganisation zuständigen Confairmed, gab ein Update zum aktuellen Stand der Kongressvorbereitung. „Wir sind erfreut, wie viele Rückmeldungen wir jetzt schon haben“, betonte sie mit Blick auf den Call-for-Papers-Aufruf. Bislang fiel der Startschuss für die Einreichung der Abstracts im Januar, diesmal erst deutlich später im April. Dennoch ist die Rücklaufquote höher als für die vergangene Ausgabe im Jahr 2022. Aktuell gibt es Entwürfe und finale Einreichungen aus elf Ländern. Dazu gehören der Iran, Libanon, Thailand, Indien, Mali, Litauen, Italien, UK, Deutschland, Island und die Niederlande. „Wir sind gespannt, wo wir am Ende rauskommen“, fiebert Feldmann dem Ende der Frist entgegen. Noch bis zum 17. September können Interessenten Studien- und Forschungsergebnisse, exemplarische Versorgungsfälle sowie technische Beiträge einreichen und sich so am wissenschaftlichen Kongressprogramm beteiligen. Besonders willkommen sind Einreichungen zu den Themen Kinder‑, Jugend- und Neuroorthopädie, die 2024 einen Schwerpunkt bilden. Auch die Planung der Symposien für den Kongress schreitet mit großen Schritten voran, berichtete Feldmann. Und: Die Liste der Keynote-Speaker füllt sich nach und nach. Mehr darf an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten werden.
Positiv gestimmt zeigte sich ebenfalls Antje Voigtmann, Projektdirektorin bei der Leipziger Messe, mit Blick auf die Ausstelleranmeldung. „Wir sind sehr gut gestartet. Viele Aussteller sehen die OTWorld als gesetzte Veranstaltung.“ Ein Großteil der zahlreichen neuen Anfragen komme aus dem Ausland. „Die Branche ist in Bewegung. In diesem Jahr melden sich besonders viele Start-ups aus der ganzen Welt an. Diese jungen Unternehmen erwarten die Besucher auf der Sonderfläche „OTWorld.start-ups“ in Halle 3 und werden mit besonderen Marketingmaßnahmen im Vorfeld der Veranstaltung unterstützt.“ Wird eine Erweiterung der Hallen in Leipzig notwendig sein? Noch bleibt das abzuwarten.
„Sie haben viel Herzblut in die Überlegungen hineingesteckt“, dankte Antje Feldmann dem Workshopkomitee-Team abschließend. „Jetzt geht der Ball an uns zurück, um all das umzusetzen.“
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