Aktuell hält die Familienholding Näder 80 Prozent der Anteile von Ottobock. Doch dies könnte sich bis Ende Januar ändern. Denn wie das Handelsblatt als erstes aus Familienkreisen hörte, soll die Familie rund um den Mehrheitseigentümer und Gründerenkel Hans Georg Näder an einem Rückkauf der derzeit veräußerten 20 Prozent interessiert sein. Mithilfe der Banken Goldman Sachs und Deutsche Bank ist die Familienholding gerade dabei, eine Finanzierung zu organisieren, um die Anteile des Finanzinvestors EQT zurückzukaufen. Die Investitionsgruppe aus Schweden war 2017 bei dem Duderstädter Unternehmen eingestiegen. Das angestrebte Ziel war es damals, den Hilfsmittelhersteller an die Börse zu führen, was aber nicht vollzogen wurde. Im vergangenen Jahr gab Ottobock bekannt, dass es kein Interesse mehr an einem Börsengang habe und weiter auf den gewählten Wachstumskurs setze. CEO Oliver Jakobi erwartet in seinem ersten Jahr an der Spitze einen Rekordumsatz von über 1,5 Milliarden Euro. Mit einem Umsatzplus von 17 Prozent und einer Ergebnissteigerung von 16 Prozent im ersten Halbjahr 2023 hatte Ottobock seinen Wachstumskurs bestätigt. „Wir sind sehr solide aufgestellt und können dank unseres stabilen Wachstums auch in dem aktuell wirtschaftlich herausfordernden Umfeld gezielt Möglichkeiten ergreifen und den strategischen Ausbau unseres globalen Technologie- und Versorgungsangebots vorantreiben“, erklärte Jakobi anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen.
Mit dem Rückkauf der Anteile von EQT wird auch Marcus Brennecke, als Vertreter der Schweden im Verwaltungsrat von Ottobock, das Gremium verlassen.
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