Kos­ten­ex­plo­si­on: Stei­gen­de Roh­stoff­prei­se und Pandemie

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die steigenden Rohstoffpreise und die Besonderheiten der Hilfsmittelbranche sorgen für eine hohe Kostenlast bei den Betrieben. Warum ist das so? Im Gespräch mit der OT-Redaktion ordnet Michael Hagemann, stellvertretender Bereichsleiter Vertrieb und Krankenkassenmanagement bei der Rehavital Gesundheitsservice GmbH, die derzeitige Lage ein.

OT: Herr Hage­mann, was trifft die Bran­che aus Ihrer Sicht aktu­ell här­ter: die Kos­ten­stei­ge­rung im Zuge der Schutz­maß­nah­men gegen das Coro­na­vi­rus oder die stei­gen­den Rohstoffpreise?

Anzei­ge

Micha­el Hage­mann: In einer Ergeb­nis­be­trach­tung ergibt es kei­nen Sinn an die­ser Stel­le einen Unter­schied zu machen. Unse­res Erach­tens ist wich­tig, dass die Kos­ten­stei­ge­run­gen für die Bran­che eine zu gro­ße Belas­tung dar­stel­len, deren Ent­wick­lung nicht abseh­bar war. Pro­ble­ma­tisch in die­sem Zusam­men­hang ist, dass wir uns in der Welt des Sozi­al­rechts bewe­gen, die ganz bestimm­ten Regu­la­ri­en unter­liegt. Die Bran­che kann somit nicht so agil reagie­ren, wie es im frei­en Markt üblich ist. Die Hete­ro­ge­ni­tät des Mark­tes, in Ver­bin­dung mit den recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen, machen es schwer, Kos­ten­stei­ge­run­gen kurz­fris­tig wei­ter­zu­ge­ben. Das hat ent­spre­chen­de Aus­wir­kun­gen auf die Liqui­di­tät und Ren­ta­bi­li­tät, sodass eini­ge Markt­teil­neh­mer bei extre­men Einüssen schnell mit dem Rücken zur Wand stehen.

OT: Gibt es wei­te­re Kos­ten, die im Lau­fe der ver­gan­ge­nen Mona­te unty­pisch gestie­gen sind?

Hage­mann: Ja, abso­lut. Neben etli­chen Hilfs­mit­teln wer­den auch wich­ti­ge Fer­ti­gungs­tei­le in Fern­ost her­ge­stellt. Die Fracht­kos­ten sind seit dem ers­ten Quar­tal 2021 förm­lich explo­diert. Vor allem die See­we­ge von Chi­na nach Nord­eu­ro­pa sind davon außer­or­dent­lich betrof­fen. Lag man 2019/2020 im Mit­tel noch unter 2.000 US-Dol­lar für einen 40’Container, sind es 2021 im Mit­tel über 10.000 USD. Im Maxi­mum waren es 15.428 USD – das hat zu emp­find­li­chen Kos­ten­stei­ge­run­gen geführt. Es gibt der­zeit Signa­le im Markt, dass sich die Lage ent­span­nen wür­de. Dem ist nicht so, die jüngs­ten Wer­te, die uns vor­lie­gen, lie­gen immer noch bei 15.000 USD. Des Wei­te­ren muss­te auch unse­re Bran­che auf die Hygie­ne­vor­ga­ben durch den Gesetz­ge­ber reagie­ren. Hier gab es Effek­te wie das Zur­ver­fü­gung­stel­len von Des­in­fek­ti­ons­mit­teln, Coro­na-Tests und FFP2-Masken.

Vor allem zu Beginn der epi­de­mi­schen Lage natio­na­ler Trag­wei­te war unse­re Bran­che zur Sicher­stel­lung von Ver­sor­gun­gen vor allem in insti­tu­tio­nel­len Ein­rich­tun­gen extrem belas­tet. Trotz des hohen Gefähr­dungs­po­ten­ti­als der Pfle­ge­mit­ar­bei­ter, trotz des hohen Zeit­auf­wands, der nötig war, um eine Insti­tu­ti­on betre­ten zu dür­fen (erst Test, dann War­te­zeit) und obschon sowohl Test- als auch Hygie­ne­ar­ti­kel Man­gel­wa­re und somit extrem teu­er waren, hat unse­re Bran­che weder Kos­ten noch Mühen gescheut, um den Ver­sor­gungs­all­tag sicherzustellen.

Nicht uner­wähnt dür­fen die signikanten Preis­stei­ge­run­gen für Ener­gie- und Kraft­stof­fe blei­ben. Für ein Gewer­be, das sich zwangsläug viel auf den Stra­ßen bewegt, hat der Sach­ver­halt wesent­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Kosten.

OT: Grund­sätz­lich müs­sen Kos­ten­stei­ge­run­gen in einem gewis­sen Maße wirt­schaft­lich „ein­ge­plant“ wer­den. Kön­nen Sie ein kon­kre­tes Bei­spiel nen­nen, wo die gestie­ge­nen Kos­ten Sani­täts­häu­ser über­pro­por­tio­nal belasten?

Hage­mann: Rich­tig, die Kos­ten­pla­nung ist betriebs­wirt­schaft­lich ein uner­läss­li­cher Bestand­teil der Unter­neh­mens­pla­nung. Die 2021 ein­ge­setz­te Dyna­mik, resul­tie­rend aus der glo­ba­len Ver­net­zung der Lie­fer­ket­ten, stellt jedoch eine abso­lu­te Aus­nah­me­si­tua­ti­on dar, zu der dem gesam­ten Welt­markt Erfah­rungs­wer­te feh­len und somit gera­de für unse­re spe­zi­el­le Bran­che unmög­lich ein­schätz­bar war. Wir reden in die­sem Zusam­men­hang ja nicht nur von Kos­ten­stei­ge­run­gen, son­dern auch von Güter­ver­knap­pung. Als kon­kre­tes Bei­spiel mögen der­zei­ti­ge Gesprä­che mit wesent­li­chen Her­stel­lern im Bereich Reha-Tech­nik die­nen. Sie ver­zei­hen, dass ich kei­ne kon­kre­ten Namen oder Zah­len nen­ne, zumal die Her­stel­ler selbst auch ganz unter­schied­lich mit dem The­ma umge­hen. So fin­den sich all­ge­mei­ne Preis­er­hö­hun­gen auf das gesam­te Port­fo­lio eben­so wie selek­ti­ve Preis­er­hö­hun­gen auf bestimm­te Pro­duk­te oder Pro­dukt­grup­pen. Nied­ri­ge Preis­er­hö­hun­gen bewe­gen sich im Rah­men von 5 bis 10 Pro­zent. Hohe Preis­er­hö­hun­gen bewe­gen sich durch­aus auch im hohen zwei­stel­li­gen Bereich, in Aus­nah­me­fäl­len sogar im drei­stel­li­gen pro­zen­tua­len Bereich. Auf­grund der Dyna­mik und den Preis­ent­wick­lun­gen neh­men Unter­neh­men sogar auch Deckungs­käu­fe in Kauf. Um die in der Pla­nung vor­ge­se­he­nen Ver­sor­gun­gen auch tat­säch­lich vor­neh­men zu kön­nen, stockt man sein Lager mit bestimm­ten Pro­dukt­grup­pen auf, soweit der Her­stel­ler ent­spre­chen­de Kapa­zi­tä­ten zur Ver­fü­gung stel­len kann, um zu ver­hin­dern irgend­wann mit lee­rem Lager dazu­ste­hen. Zum Teil weicht man sogar von sei­nem Haupt­lie­fe­ran­ten ab und weicht auf alter­na­ti­ve Her­stel­ler aus, um das Risi­ko zu minimieren.

OT: Was ist die Kon­se­quenz aus die­sen Kostensteigerungen?

Hage­mann: Die Kon­se­quen­zen kön­nen ganz viel­fäl­tig und nach Aus­rich­tung und Posi­tio­nie­rung der jewei­li­gen Unter­neh­men am Markt ganz unter­schied­lich aus­fal­len. Jedes Unter­neh­men wird sich in der aktu­el­len Lage sehr wohl über­le­gen, wie und wo man noch effek­tiv inves­tie­ren kann. Das betrifft sowohl Inves­ti­tio­nen in die Tech­nik und Infra­struk­tur von Unter­neh­men als auch die Aus­wei­tung und/oder Qualizierung von Fach­per­so­nal. Zu befürch­ten steht auch, dass Lohn­stei­ge­run­gen mode­rat aus­fal­len, ggf. sogar aus­blei­ben wer­den. Und das trotz einer deut­li­chen Inflationsrate.

Sicher­lich wird auch zur Debat­te ste­hen, das Pro­dukt­port­fo­lio zu über­ar­bei­ten, das man gegen­über Ver­si­cher­ten anbie­ten kann, bezie­hungs­wei­se auf­zah­lungs­frei anbie­ten kann. Neben der Eli­mi­nie­rung, die die Her­stel­ler auf­grund der MDR-Auf­wen­dun­gen vor­ge­nom­men haben, stel­le ich mir vor, dass wir an die­ser Stel­le wei­te­re Ein­gren­zun­gen vor­fin­den werden.

OT: Wie sieht die Reak­ti­on der Kran­ken­kas­sen auf die höhe­ren Kos­ten aus? Tra­gen Sie ihren „Kri­sen­an­teil“?

Hage­mann: Es gibt ganz unter­schied­li­che Reak­tio­nen. Auch die Kran­ken­kas­sen ste­hen unter enor­mem Kos­ten­druck. Wäh­rend es hier jedoch poli­ti­sche Unter­stüt­zung in finan­zi­el­ler Hin­sicht gibt, muss unse­re Bran­che lang und hart kämpfen.

In Bezug auf die gestie­ge­nen Hygie­ne­maß­nah­men, die erfor­der­lich sind, um Ver­sor­gun­gen direkt am Pati­en­ten vor­zu­neh­men, hat es extrem lan­ge gedau­ert, bis die Kran­ken­kas­sen bereit waren ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­run­gen zu tref­fen. Dazu bedurf­te es aller­dings auch erst einer gesetz­li­chen Anpas­sung in § 127 SGB V. Bedau­er­li­cher­wei­se hat die Hete­ro­ge­ni­tät unse­res Mark­tes zu vie­len Ver­ein­ba­run­gen geführt, die auf­grund des Miss­ver­hält­nis­ses zwi­schen Betrag, den die jewei­li­ge Kran­ken­kas­se zu leis­ten bereit war, und Auf­wand, um die­sen Betrag auch gel­tend zu machen, kaum Anwen­dung fin­den kön­nen. Ein wei­te­res The­ma sind die gestie­ge­nen Beschaf­fungs­kos­ten (Roh­stof­fe und Frach­ten). Es bedurf­te auf Sei­ten der Leis­tungs­er­brin­ger das Instru­ment der Ver­trags­kün­di­gun­gen, um in zeit­na­he Ver­hand­lun­gen mit den Kran­ken­kas­sen ein­zu­tre­ten. Die­se Gesprä­che muss man dann jedoch bis­her aus­nahms­los als kon­struk­tiv und ziel­füh­rend bezeichnen.

OT: Wel­che kurz‑, aber auch lang­fris­ti­gen Fol­gen kann die Kos­ten­ex­plo­si­on auf die Bran­che haben?

Hage­mann: Wenn die Situa­ti­on noch län­ger anhal­ten wird und die Kran­ken­kas­sen an ihrem jet­zi­gen zöger­li­chen Kurs gegen­über dem Hilfs­mit­tel­markt fest­hal­ten wer­den, sehe ich mit­tel­fris­tig ein wei­te­res Schrump­fen der Anbie­ter­viel­falt. Bereits jetzt erobern kapi­tal­ge­steu­er­te Gesell­schaf­ten Markt­an­tei­le durch Zukäu­fe. Durch die Ein­schrän­kung der Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten aus eige­ner Kraft wird es eini­gen mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men ver­mut­lich leich­ter fal­len, den Schritt einer Unter­neh­mens­ver­äu­ße­rung zu gehen.

OT: Sehen Sie die qua­li­ta­ti­ve Ver­sor­gung durch Lie­fer­eng­päs­se oder Roh­stoff­knapp­heit gefährdet?

Hage­mann: Viel­leicht in weni­gen Teil­be­rei­chen. Unse­re Bran­che ist fach­lich extrem gut auf­ge­stellt. Man ist in der Regel prak­tisch ver­an­lagt und weiß sich auch zu hel­fen; nöti­gen­falls wird jede Schrau­be zwei­mal umge­dreht, um Gerä­te und Hilfs­mit­tel in Ein­satz­be­reit­schaft zu ver­set­zen. Dies­be­züg­lich muss jedoch auch die Fra­ge erlaubt sein, ob wir, in Anbe­tracht des Ver­hal­tens, wel­ches die Kas­sen­welt uns ent­ge­gen­bringt, an die­ser Stel­le nicht zu ambi­tio­niert agie­ren – wobei die Lei­den­schaft unse­rer Bran­che natür­lich immer der Ver­sor­gungs­si­cher­heit unse­ren Patient:innen gilt. Aller­dings sind wir auch dar­auf ange­wie­sen, dass sich der Welt­markt erholt. Wenn das kurz­fris­tig nicht pas­siert, wer­den auf­grund der zusam­men­hän­gen­den Lie­fer­ket­ten nach und nach wei­te­re Ele­men­te, die Ein­fluss auf die Pati­en­ten­ver­sor­gung haben, weg­fal­len. Vor­stell­bar in die­sem Zusam­men­hang ist, ähn­lich wie man es der­zeit in ande­ren Berei­chen sieht (z. B. Auto­in­dus­trie), dass bestimm­te 10-Stel­ler bis auf Wei­te­res nicht vor­ge­hal­ten wer­den kön­nen, sodass sich War­te­zei­ten für Ver­sor­gun­gen außer­ge­wöhn­lich ver­län­gern oder man auf Inte­rims­lö­sun­gen aus­wei­chen muss.

OT: Wie lan­ge hal­ten die Betrie­be die­se Kri­sen wirt­schaft­lich aus?

Hage­mann: Das kommt ganz auf die Aus­rich­tung der ein­zel­nen Betrie­be an. Für vie­le kann man sagen, dass die Luft dünn ist, eini­gen steht das Was­ser bereits regel­recht bis zum Hals. Die Ent­wick­lung des aktu­el­len Infek­ti­ons­ge­sche­hens ist der momen­ta­nen Situa­ti­on nicht zuträg­lich. Erneut wer­den nicht drin­gend benö­tig­te Ope­ra­tio­nen ver­scho­ben, erneut ist die Pflicht zum Home­of­fice aus­ge­spro­chen wor­den etc. Der Markt wur­de 2020 arg belas­tet, die Erho­lung, die sich im Lau­fe von 2021 ange­kün­digt hat­te, rela­ti­viert sich zuse­hends. Wann und ob 2022 davon die Rede sein kann, ist aktu­ell nicht abschätz­bar. Es ist ent­spre­chend davon aus­zu­ge­hen, dass die Lage ange­spannt bleibt.

OT: Glau­ben Sie dar­an, dass lang­fris­tig das Kos­ten­ni­veau auf den Vor-Coro­na/­Kri­sen-Stand fällt?

Hage­mann: Nein, abso­lut nicht. Nach unse­rem Kennt­nis­stand waren bei­spiels­wei­se die Fracht­ra­ten vor der Kri­se unter­be­wer­tet. Die Über­füh­run­gen aus Fern­ost waren meist, wenn über­haupt, gera­de kos­ten­de­ckend. Soll­te die Kri­se also bei­zei­ten über­stan­den sein, wird man sehr wohl dar­auf ach­ten, dass Über­füh­run­gen im protablen Bereich bleiben.

Die Her­stel­ler haben im Rah­men der Kri­se alles Erdenk­li­che getan, um die Stei­ge­rung ihrer Kos­ten­struk­tur nicht eins zu eins an den Han­del wei­ter­zu­ge­ben. Auch dort ste­hen also höhe­re Kos­ten im Ver­hält­nis gerin­ge­ren Ein­nah­men gegen­über, sodass davon aus­zu­ge­hen ist, dass die Ein­kaufs­prei­se nicht oder nur in gerin­gem Maße zurück­ge­hen werden.

OT: Wel­che Stell­schrau­ben kann die Poli­tik bei­spiels­wei­se dre­hen, um den Betrie­ben einen Teil der Last zu nehmen?

Hage­mann: Die Poli­tik hat sich bis dato immer recht schwer­ge­tan, sich im gro­ßen Stil für unse­re Bran­che ein­zu­set­zen, bis­her fan­den wir nur punk­tu­ell Unter­stüt­zung. Die Lob­by­ar­beit unse­rer Bran­che ent­wi­ckelt sich aber gera­de erst und Wege ent­ste­hen dadurch, dass man sie geht. Sehr gehol­fen hat an die­ser Stel­le, dass sich die wesent­li­chen Markt­teil­neh­mer kon­so­li­die­ren, um poli­ti­schen Ein­fluss zu neh­men. Als Bei­spiel möch­te ich „Wir ver­sor­gen Deutsch­land“ nen­nen. Als Reha­vi­tal haben wir im ver­gan­ge­nen Jahr damit begon­nen, unse­re poli­ti­sche Arbeit gemein­sam mit dem Bun­des­in­nungs­ver­band für Ortho­pä­die-Tech­nik, der Egroh, Sani­täts­haus Aktu­ell und dem Reha-Ser­vice-Ring (RSR) zu bün­deln. Das Ziel ist es, so gut wie es nur geht mit einer Stim­me zu spre­chen und gegen­über den poli­ti­schen Akteu­ren sowohl geschlos­sen als auch ent­schlos­sen auf­zu­tre­ten. Wir müs­sen nun die viel­leicht ein­ma­li­ge Chan­ce ergrei­fen, um der Poli­tik klar zu machen, dass wir uns in unse­ren For­de­run­gen einig sind und die­se auch gemein­sam ver­tre­ten werden.

Wich­ti­ge Stell­schrau­ben sind unter ande­rem der Abbau von über­bor­den­der Büro­kra­tie, die Fest­schrei­bung von Leit­ver­trä­gen für trans­pa­ren­te Ver­sor­gungs­stan­dards sowie eine effek­ti­ve Digi­ta­li­sie­rung, die den Fach­han­del stärkt. Der „neue“ Koali­ti­ons­ver­trag ent­hält anschei­nend ers­te posi­ti­ve Ansät­ze, die jetzt in kon­kre­te Maß­nah­men über­führt wer­den müssen.

OT: Die ARGE Leis­tungs­er­brin­ger hat mit der HKK bereits eine tem­po­rä­re Abspra­che über Leis­tungs­zu­schlä­ge getrof­fen. Wie wich­tig ist der geschlos­se­ne Auf­tritt der Bran­che gegen­über den Kostenträgern?

Hage­mann: Wir erach­ten den geschlos­se­nen Auf­tritt der Bran­che als uner­läss­lich, um in zügi­gen und zeit­na­hen Ver­hand­lun­gen zu einem für den Markt ein­heit­li­chen Kon­sens mit den Kran­ken­kas­sen zu kom­men. Selbst­ver­ständ­lich stets unter Berück­sich­ti­gung des kar­tell­recht­li­chen Rah­mens. Wür­de jeder ein­zeln vor­ge­hen, bestün­de die Gefahr von zeit­li­chen Ver­zö­ge­run­gen und von völ­lig unter­schied­li­chen Ver­ein­ba­run­gen, die dazu füh­ren wür­den, dass Intrans­pa­renz und damit ver­bun­de­ne unnö­ti­ge Auf­wen­dun­gen den Hilfs­mit­tel­markt noch mehr belas­ten wür­den. Die der­zei­ti­ge Situa­ti­on ver­langt allen Betei­lig­ten schon alles ab, so dass eine Kon­so­li­die­rung an die­ser Stel­le der genau rich­ti­ge Weg ist, um den aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen effek­tiv ent­ge­gen­tre­ten zu können.

Die Fra­gen stell­te Hei­ko Cordes.

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