Lipo­suk­ti­on als Ergän­zung kon­ser­va­ti­ver Kompressionstherapie

Am 15. und 16. März trafen sich zum 15. Mal Sanitätsfachhändler, Ärzte und Therapeuten zum Jobst-Lymphsymposium.

Rund 250 Exper­ten aus Deutsch­land, Öster­reich, der Schweiz und den Nie­der­lan­den teil­ten in Ber­lin ihr Wis­sen und ihre Erfah­run­gen rund um die Lymph­the­ra­pie. Neben Vor­trä­gen und Work­shops zur kon­ser­va­ti­ven Lymph­the­ra­pie bei Lip- und Lymph­öde­men mit Kom­pres­si­ons­pro­duk­ten stand das The­ma „Lipo­suk­ti­on“, Fett­ab­sau­gung bei einer chro­ni­schen und oft fort­schrei­ten­den Fett­ver­tei­lungs­stö­rung – einem Lipö­dem, im Mit­tel­punkt des Symposiums.

Dr. med. Bar­ba­ra Neto­pil, Bad Nau­heim, erläu­ter­te in ihrem­ Vor­trag, dass eine kon­ser­va­ti­ve Kom­pres­si­ons­the­ra­pie mit gesun­der Ernäh­rung und Sport im ers­ten und zwei­ten Sta­di­um eines Lipö­dems immer die ers­te Wahl sei. Eine Lipo­suk­ti­on wür­de nur in fol­gen­den Fäl­len Sinn erge­ben: Wenn kon­ser­va­ti­ve The­ra­pien aus­ge­schöpft sei­en, wei­te­re Fehl­ent­wick­lun­gen ver­hin­dert wer­den sol­len, es zu ­ent­stel­len­den Kör­per­for­men kom­me oder eine Kom­pres­si­ons­be­strump­fung nur schwer umzu­set­zen sei – kurz eine medi­zi­ni­sche Indi­ka­ti­on vorliege.

„Für Pati­en­ten mit einer dia­gnos­ti­zier­ten Adi­po­si­tas ist eine Lipo­suk­ti­on keine­ geeig­ne­te Inter­ven­ti­on. Auf­grund mög­li­cher Begleit­erkran­kun­gen, bei­spiels­wei­se Hyper­to­nie, Dia­be­tes mel­li­tus oder eine Throm­bo­se­nei­gung, kann sich das Risi­ko wäh­rend des Ein­griffs stark erhö­hen“, so Dr. Neto­pil. Auf der ande­ren Sei­te habe die Lipo­suk­ti­on aber auch eini­ge Erfol­ge vor­zu­wei­sen: Schmer­zen und Häma­tom­nei­gung lie­ßen sich redu­zie­ren und das Kör­per­ge­fühl kön­ne ver­bes­sert wer­den. „Über 60 Pro­zent der Pati­en­tin­nen füh­ren nach der Lipo­suk­ti­on ihre Kom­pres­si­ons­the­ra­pie wei­ter. Die Operation­ ist daher nur eine ergän­zen­de The­ra­pie des Lipö­dems“, ­resü­mier­te die Exper­tin. Nur in einem Vier­tel aller Fäl­le könne­ die kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie been­det wer­den. Oft müsse­ zu einem spä­te­ren Zeit­punkt eine Fort­set­zung erfolgen.

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