Kran­ken­kas­sen ver­bu­chen Überschuss

„Der moderate Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen zeigt, dass die Finanzen der GKV mit dem ergänzenden Bundeszuschuss von 14 Milliarden Euro zielgenau stabilisiert wurden. Mit den Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes haben wir zudem die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler vor hohen Beitragssatzsteigerungen zum Jahreswechsel 2023 geschützt. Dabei bleiben das hohe Niveau und die Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland für alle Versicherten gewahrt“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die vorläufigen Finanzergebnisse der gesetzlichen Krankenkassen für das Jahr 2022. Rund 451 Millionen Euro Überschuss wiesen die 96 Krankenkassen Ende Dezember 2022 aus.

Die Kran­ken­kas­sen ver­zeich­ne­ten bei einem Ver­si­cher­ten­zu­wachs von 0,5 Pro­zent­punk­ten einen abso­lu­ten Zuwachs der Leis­tungs­aus­ga­ben und Ver­wal­tungs­kos­ten von 4,4 Pro­zent. Die Leis­tungs­aus­ga­ben stie­gen dabei um 4,3 Pro­zent, die Ver­wal­tungs­kos­ten um 7,2 Pro­zent. Der sehr deut­li­che Anstieg der Ver­wal­tungs­kos­ten ist maß­geb­lich auf die Bil­dung von hohen Alters­rück­stel­lun­gen ein­zel­ner Kran­ken­kas­sen zurück­zu­füh­ren. Mit einem Anstieg von 6,0 Pro­zent ent­wi­ckeln sich die Aus­ga­ben für Hilfs­mit­tel etwas dyna­mi­scher als die Gesamt­aus­ga­ben. Das Plus liegt bei rund 590 Mil­lio­nen Euro zwi­schen 2021 und 2022. Die end­gül­ti­gen Finanz­ergeb­nis­se der Kran­ken­kas­sen für das Gesamt­jahr 2022 wer­den eben­so wie die Daten des 1. Quar­tals 2023 Mit­te Juni 2023 vorliegen.

Mit der soge­nann­ten KV45-Sta­tis­tik auf der Web­site des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Gesund­heit (BMG) lie­gen seit Mit­te April auch die vor­läu­fi­gen Rech­nungs­er­geb­nis­se für die ein­zel­nen Berei­che der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung vor. Von den 10,37 Mil­li­ar­den Euro Gesamt­aus­ga­ben der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­run­gen für Hilfs­mit­tel im Zeit­raum vom 1. Janu­ar bis 31. Dezem­ber 2022 ent­fal­len 8,84 Mil­li­ar­den Euro, also gut 85 Pro­zent, auf die Berei­che Hilfs­mit­tel der Ortho­pä­die-Tech­nik – inklu­si­ve der Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik (Anm. d. Red.) – (3,09 Mrd. Euro), Hilfs­mit­tel der Medi­zin­tech­nik (2,32 Mrd. Euro), Hilfs­mit­tel der Rehatechnik/doppelfunktionale Hilfs­mit­tel (1,37 Mrd. Euro) sowie Hilfs­mit­tel zum Verbrauch/Homecare (2,06 Mrd. Euro).

Gegen­über dem Vor­jahr stie­gen die Aus­ga­ben je Bereich unter­schied­lich stark. Spit­zen­rei­ter bei der Aus­ga­ben­stei­ge­rung sind die Berei­che Medi­zin­tech­nik mit einem Plus von 9,95 Pro­zent und Reha­tech­nik mit einer Stei­ge­rung von 7,87 Pro­zent. Die Ortho­pä­die-Tech­nik folgt mit einem Plus von 4,75 Pro­zent, wäh­rend die Hilfs­mit­tel zum Ver­brauch eine Stei­ge­rung von 1,98 Pro­zent aufweisen.
Her­un­ter­ge­bro­chen auf den ein­zel­nen Ver­si­cher­ten lag die durch­schnitt­li­che Aus­ga­be der GKV pro Ver­si­cher­tem im Jahr 2022 bei 140,81 Euro.

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