„Sprechenden Menschen kann geholfen werden“, lautet ein gern gegebener Ratschlag. Das gilt natürlich auch in der digitalen Kommunikation, besonders wenn es um den Austausch über die Versorgung von Patientinnen und Patienten geht. Ein Mittel der Wahl ist dabei KIM – kurz für Kommunikation im Medizinwesen. KIM ist, um es auf bekannte Anwendungen zu übertragen, das Gematik-konforme E‑Mail-Programm zum Austausch von Gesundheitsdaten. Durch den Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) kann man an KIM teilnehmen – und das bereits seit fünf Jahren. KIM ist somit eine der ersten Anwendungen, die als Baustein der modernen Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens eingeführt wurde.
Nach der erfolgreichen Zulassung von KIM im Juni 2020 begann der flächendeckende Roll-out. Seit dem 1. Oktober 2021 ist KIM für die Übermittlung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) verpflichtend im Einsatz und wird außerdem u. a. für die Übertragung des elektronischen Arztbriefes, des elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahrens (EBZ) sowie der elektronischen Ersatzbescheinigung (eEB) genutzt.
„KIM hat in den vergangenen fünf Jahren maßgeblich dazu beigetragen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen. Dank der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten ist ein interoperabler Standard entstanden, der die Grundlage für eine moderne und zukunftsfähige Versorgung schafft“, sagt Thomas Jenzen, Product Group Director ART ÖGD bei der Gematik. „Wir danken allen Partnern und Nutzerinnen und Nutzern für das Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit.“
Aktuell verwenden mehr als 160.000 medizinische Einrichtungen mit mindestens einer KIM-Adresse die Anwendung, von Arzt- und Zahnarztpraxen über Krankenhäuser und Apotheken bis hin zu Pflegeeinrichtungen und dem öffentlichen Gesundheitsdienst. Mit inzwischen mehr als 600 Millionen versendeten Nachrichten und etwa fünf Millionen Transaktionen pro Woche ist KIM eine wichtige Schlüsselkomponente im Praxisalltag. Ab Oktober wird außerdem der Kommunikationsdienst KV-Connect abgeschaltet, sodass der Datenaustausch anschließend für die meisten Anwendungen komplett über KIM laufen wird.
Ende der Einbox-Konnektoren
Für OT-Betriebe, die noch vor dem Anschluss an die TI und der damit verbundenen Möglichkeit, KIM zu nutzen, stehen, gibt es zudem eine wichtige Neuerung. Die Gesellschafter der Gematik haben Ende Juni beschlossen, dass die Nutzung von Einbox-Konnektoren maximal bis Ende 2030 möglich sein wird. Das bedeutet, dass das TI-Gateway zur Anbindung an das Gesundheitsdatennetz die zukunftssicherere Alternative ist und schon jetzt von berechtigten Einrichtungen genutzt werden kann. Bereits zur Jahresmitte 2025 sind über das TI-Gateway mehr als 8.000 virtuelle Konnektoren im Einsatz, die nicht nur Praxen und Apotheken, sondern auch größere Einrichtungen wie Krankenhäuser und Medizinische Versorgungszentren sicher mit der Telematikinfrastruktur verbinden.
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