Unter dem Motto „Du bist das Maß aller Dinge“ stand die Selbstwirksamkeit von Patienten sowie die Bedeutung qualifizierter Fachberatung im Mittelpunkt. Neben wissenschaftlichen Vorträgen und Workshops gab es persönliche Erfahrungsberichte von Betroffenen, die den hohen Stellenwert kompetenter Beratung im Sanitätshaus unterstrichen.
Ein zentrales Thema war die aktualisierte Leitlinie zur Ulcus-cruris-venosum-Therapie, vorgestellt von Kerstin Protz (UKE Hamburg). Sie betonte die Bedeutung frühzeitiger Kompression und empfahl die Nutzung medizinisch adaptiver Kompressionssysteme. Gabriele Erbacher, psychologische Psychotherapeutin an der Földiklinik in Hinterzarten, ging auf die neue Lipödem-Leitlinie ein, in der das Lipödem als Schmerzerkrankung definiert wird. Besonders hob sie hervor, wie wichtig die Aufklärung durch Sanitätsfachkräfte für die Lebensqualität Betroffener ist.
Zwei betroffene Frauen berichteten bewegend über ihren Umgang mit der Diagnose Lipödem – und wie entscheidend die Unterstützung durch Fachpersonal für sie ist. Stylistin Sonja Brückmann zeigte anschließend, wie sich Kompressionsstrümpfe modisch in Szene setzen lassen.
Diskutiert wurde zudem die Qualität der Verordnungen. Prof. Dr. Gunther Felmerer (Universitätsmedizin Göttingen) und Ralph Martig (Sanitätshaus Schaub) forderten im Expertentalk weniger Bürokratie, etwa durch Jahresrezepte, und die Stärkung der Eigenverantwortung der Patienten. Coach und Autor Steve Kröger nahm die Gäste mit auf eine inspirierende Gedankenreise auf den Kilimandscharo und ging der Frage nach, wie die Gesellschaft den Herausforderungen einer immer komplexeren Welt begegnen kann.
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