Final Count­down für Ottobock-Börsengang

Wenn am morgigen Donnerstag, 9. Oktober, die berühmte Glocke der Frankfurter Börse geläutet wird, ist es offiziell: Ottobock ist an der Börse.

Damit endet ein rund vier­wö­chi­ger fina­ler Count­down für den Welt­markt­füh­rer aus Duder­stadt. Mit­te Sep­tem­ber hat­te das nie­der­säch­si­sche Unter­neh­men ver­kün­det, dass aus den Plä­nen des Bör­sen­gangs nun kon­kre­te Absich­ten gewor­den sind. Bereits vor mehr als fünf Jah­ren war über einen mög­li­chen Otto­bock-Bör­sen­gang spe­ku­liert wor­den, die Absichts­be­kun­dun­gen waren da, doch auf Grund der durch die Pan­de­mie ver­än­der­ten und der ange­spann­ten geo­po­li­ti­schen Situa­ti­on in der Welt ent­schied man sich zunächst von den Plä­nen Abstand zu neh­men. Statt­des­sen wur­de eine Wachs­tums­stra­te­gie aus­ru­fen, die unter ande­rem Inves­ti­tio­nen in das eige­ne Pati­ent­ca­re-Netz­werk bedeu­te­ten. So wur­den in Skan­di­na­vi­en, Groß­bri­tan­ni­en, aber auch in Deutsch­land Sani­täts­häu­ser und OT-Werk­stät­ten gebaut und übernommen.

Der Erfolg in Form einer ste­ti­gen Umsatz­stei­ge­rung gab der Stra­te­gie recht. Im März 2024 kauf­te die Eigen­tü­mer­fa­mi­lie Näder die 2017 zuvor an die Pri­va­te-Equi­ty-Gesell­schaft EQT ver­äu­ßer­ten 20 Pro­zent Fir­men­an­tei­le zurück. Damals sag­te Pro­fes­sor Hans Georg Näder, Eigen­tü­mer und Vor­sit­zen­der des Ver­wal­tungs­rats der Otto­bock SE & Co. KGaA: „Durch die Part­ner­schaft mit EQT haben wir Otto­bock in den ver­gan­ge­nen Jah­ren wei­ter pro­fes­sio­na­li­siert und bis zur IPO-Rea­di­ness ent­wi­ckelt.“ IPO-Rea­di­ness beschreibt den umfas­sen­den Pro­zess, ein Unter­neh­men dar­auf vor­zu­be­rei­ten, die Anfor­de­run­gen eines Bör­sen­gangs zu erfül­len. Damit war bereits zu die­sem Zeit­punkt klar, dass der Grün­de­ren­kel und Len­ker des Unter­neh­mens das Ziel Bör­sen­gang nicht aus den Augen ver­lo­ren hatte.

Hohe Nach­fra­ge

Die Ent­wick­lung führt Otto­bock nun auf das Frank­fur­ter Bör­sen­par­kett. Auf Grund der hohen Nach­fra­ge nach den Akti­en wird der Ange­bots­preis auf 66 Euro je Aktie fest­ge­legt. Das ist die obe­re Gren­ze des zuvor ver­kün­de­ten anvi­sier­ten Prei­ses. Auf Basis des end­gül­ti­gen Ange­bots­prei­ses ergibt sich ein Plat­zie­rungs­vo­lu­men in Höhe von 807.587.418,00 Euro bei voll­stän­di­ger Aus­übung der Green­shoe-Opti­on – das bedeu­tet, dass die Emis­si­ons­ban­ken laut Ver­ein­ba­rung die Erlaub­nis haben, bei dem Bör­sen­gang (IPO) bis zu 15 % mehr Akti­en zu ver­kau­fen als ursprüng­lich geplant, um die Nach­fra­ge zu bedie­nen. Die Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung der Gesell­schaft wird sich damit vor­aus­sicht­lich auf rund 4,2 Mil­li­ar­den Euro belau­fen. Der Streu­be­sitz – was also nicht Groß­ak­tio­nä­ren oder den Eigen­tü­mern vor­be­hal­ten ist – wird bei voll­stän­di­ger Aus­übung der Green­shoe-Opti­on vor­aus­sicht­lich 19,12 % betra­gen. Die gegen­wär­ti­gen Aktio­nä­re der Gesell­schaft wer­den vor­aus­sicht­lich Antei­le im Umfang von min­des­tens 80,88 % des Grund­ka­pi­tals behal­ten. Pri­vat­an­le­gern, die bei Kon­sor­ti­al­ban­ken Akti­en gezeich­net hat­ten, wur­den ca. 4,7 % des gesam­ten Plat­zie­rungs­vo­lu­mens zuge­teilt, was ins­ge­samt 574.145 Akti­en entspricht.

Oli­ver Jako­bi, CEO von Otto­bock, sag­te anläss­lich des bevor­ste­hen­den Bör­sen­gangs: „Der Bör­sen­gang mar­kiert einen wich­ti­gen Mei­len­stein für Otto­bock. Seit mehr als 100 Jah­ren steht das Unter­neh­men für Inno­va­ti­on und Ver­ant­wor­tung gegen­über den Men­schen, die wir ver­sor­gen. Mit dem Bör­sen­gang schaf­fen wir die Grund­la­ge, um die­se Tra­di­ti­on in die Zukunft zu tra­gen – mit Inves­ti­tio­nen in Spit­zen­tech­no­lo­gien, nach­hal­ti­gem Wachs­tum und dem kla­ren Anspruch, Maß­stä­be in Human Bio­nics zu setzen.“

Tei­len Sie die­sen Inhalt
Anzeige