Die Herstellervereinigung Eurocom erneuert ihren Appell an die Politik, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Hilfsmittelversorgung zügig zu modernisieren. „Bereits im letzten Jahr angekündigt, dann durch die vorgezogene Bundestagswahl ins Hintertreffen geraten, ist es jetzt dringend an der Zeit für ein gesetzliches Hilfsmittelpaket“, betont Oda Hagemeier, Geschäftsführerin der Eurocom. „Denn: Der Handlungsdruck hat sich verschärft – für eine auch in Zukunft gute und finanzierbare Hilfsmittelversorgung.“
Nach Ansicht des Verbandes sind zentrale Vorgaben überholt und müssen harmonisiert werden. Dazu zählt die Forderung nach einer einheitlichen Senkung des Mehrwertsteuersatzes für alle Hilfsmittel auf sieben Prozent. Außerdem sei eine neue Rechtsgrundlage nötig, um Festbeträge regelmäßig und marktgerecht anzupassen und damit sowohl Wirtschaftlichkeit als auch Qualität der Hilfsmittelversorgung zu sichern. Eine Rückkehr zu Ausschreibungen lehnt die Eurocom ab, da diese Qualitätsverluste und eine Verkleinerung des Marktes begünstigen – und in Folge eine Verschlechterung der Versorgung.
Reformbedarf sieht die Eurocom zudem bei Innovationsprozessen und fordert daher, das Verfahren zur Aufnahme entsprechender Produkte in das Hilfsmittelverzeichnis zu vereinfachen. Eine gute und innovative Hilfsmittelversorgung könne positive Auswirkungen auf die Ambulantisierung stationärer Leistungen haben. Denn dieser politisch gewollte Strukturwandel mit hohem Einsparpotenzial für die gesetzliche Krankenversicherung setze die Versorgbarkeit mit Hilfsmitteln teils voraus. „Unsere Forderungen, die wir auch im Stellungnahmeverfahren der Finanzkommission Gesundheit zur Stabilisierung der GKV-Finanzen eingebracht haben, sind somit gleichzeitig Lösungsvorschläge für Einsparungen“, erklärt Frank Weniger, Leiter Politik der Eurocom.
Das gesamte Forderungspapier steht online zum Download zur Verfügung.
- Eurocom fordert Politik zum Handeln auf — 9. Dezember 2025
- eVerordnung: Positionspapier der KBV — 8. Dezember 2025
- „Unsere Stärke ist die Nähe zum Kunden“ — 5. Dezember 2025

