Das Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem – tech­ni­sche und kli­ni­sche Merkmale

C. Duraffourg, L. Calistri, A. Baier
Kann ein mechatronisches System die Bewegung des Sprunggelenks und des Knies in Verlängerung der Hüfte gleichzeitig und koordiniert steuern? Ein Blick auf die Technologie und Bewegungsmöglichkeiten transfemoral Amputierter durch ein neu entwickeltes synergetisches Prothesenkonzept.

Gren­zen der Ver­sor­gung trans­fe­mo­ral ampu­tier­ter Menschen

Die auf dem Markt erhält­li­chen Pro­the­sen für trans­fe­mo­ral Ampu­tier­te sind Modu­lar-Prin­zi­pe, wel­che aus einem Knie­ge­lenk und einer Fuß-Knö­chel­ge­lenk-Ein­heit bestehen. Vie­le Ampu­tier­te sind bereits mit einem mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Knie­ge­lenk aus­ge­stat­tet, das ihr Ver­hal­ten wäh­rend des Gehens in Echt­zeit anpas­sen kann. Im Gegen­satz dazu bestehen Fuß-Knö­chel­ge­lenk-Modu­le in der Regel ledig­lich aus einem ener­gie­rück­füh­ren­den Fuß, einer Feder aus Ver­bund­ma­te­ri­al, wel­che in der Lage ist, wäh­rend der Stand­pha­se Ener­gie zu spei­chern und die­se wäh­rend der Vor­triebs­pha­se wie­der abzu­ge­ben. Dies ist vor allem auf das höhe­re Gewicht von Pro­the­sen zurück­zu­füh­ren, die ein pro­the­ti­sches Knö­chel­ge­lenk umfas­sen. Da sich der Pro­the­sen­fuß am dista­len Ende der Pro­the­se befin­det, wirkt sich das höhe­re Gewicht der Pro­the­se beson­ders stark auf das Gehen von trans­fe­mo­ral ampu­tier­ten Anwen­dern aus1. Daher pro­fi­tie­ren Ober­schen­kel­am­pu­tier­te in der Regel nicht von den Anpas­sungs­mög­lich­kei­ten, die neue­re Pro­the­sen­knö­chel­ge­len­ke bie­ten. Dar­über hin­aus ist es auf­grund des modu­la­ren Auf­baus der heu­ti­gen Pro­the­sen nicht mög­lich, die Syn­er­gien zwi­schen den Gelen­ken zu repro­du­zie­ren, die bei asym­pto­ma­ti­schen Anwen­dern durch die biar­ti­ku­lä­re Mus­ku­la­tur entstehen.

Anzei­ge

Die Pro­the­sen für trans­fe­mo­ral ampu­tier­te Anwen­der sind daher nicht anpas­sungs­fä­hig, ins­be­son­de­re beim Gehen auf unebe­nen Unter­grün­den, an Schrä­gen oder auf Trep­pen, bei denen Ampu­tier­te ihren Fuß auf der Trep­pen­kan­te posi­tio­nie­ren müs­sen2 3 4 5.

Die­se Über­le­gun­gen haben zur Ent­wick­lung von Syn­sys (SYN­er­ge­tic SYS­tem) geführt. Die­ses Pro­the­sen­sys­tem für trans­fe­mo­ral ampu­tier­te Anwen­der umfasst 2 Gelen­ke, die die Beweg­lich­keit des Knie- und Sprung­ge­lenks nach­bil­den. Ein gemein­sa­mes Hydrau­lik­sys­tem zwi­schen die­sen bei­den Gelen­ken repro­du­ziert die Syn­er­gie, die bei asym­pto­ma­ti­schen Anwen­dern vor­han­den ist. Ein Mikro­pro­zes­sor steu­ert das Ver­hal­ten der Pro­the­se und ermög­licht, sowohl das Knie­ge­lenk an die ver­schie­de­nen Pha­sen des Gang­zy­klus als auch die Posi­ti­on des Knö­chel­ge­len­kes der jewei­li­gen Situa­ti­on anzupassen.

Das Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem

Die bei­den Hydrau­lik­zy­lin­der des Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tems ermög­li­chen die Steue­rung der bei­den zuvor erwähn­ten Gelen­ke (Abb. 1). Die Kam­mern die­ser bei­den Zylin­der sind über einen Hydrau­lik­kreis mit­ein­an­der ver­bun­den, der so kon­zi­piert ist, dass eine Beu­gung des Knie­ge­lenks eine Dor­sal­fle­xi­on des Knö­chel­ge­lenks pro­por­tio­nal nach sich zieht. Die­se Syn­er­gie ermög­licht die Dor­sal­fle­xi­on des Pro­the­sen­fu­ßes wäh­rend der Schwung­pha­se. Wäh­rend der Stand­pha­se ermög­licht die­se Syn­er­gie eine Dor­sal­fle­xi­on des Pro­the­sen­fu­ßes, so dass der Fuß bei einer Beu­gung des Pro­the­senknie­ge­lenks flach auf dem Boden bleibt. Das Hydrau­lik­sys­tem sorgt zudem für eine gedämpf­te Bewe­gung des Knö­chel­ge­lenk­zy­lin­ders in Rich­tung der Plant­ar­fle­xi­on. Das kom­pak­te Design der Pro­the­se ermög­licht einen sehr gro­ßen Bewe­gungs­spiel­raum im Knö­chel­ge­lenk, wobei sich das Gewicht im pro­xi­ma­len Bereich (knie­ge­lenks­nah) kon­zen­triert und dadurch eine Erhö­hung des gefühl­ten Gewichts des Pro­the­sen­knö­chel­ge­lenks ver­mie­den wird. Der Bewe­gungs­spiel­raum des Knö­chel­ge­lenks beträgt min­des­tens 42°, ver­teilt je nach Absatz­hö­he der gewähl­ten Schu­he auf Plant­ar- und Dorsalflexion.

Ein motor­be­trie­be­nes Ven­til sorgt für die Steue­rung des Hydrau­lik­flus­ses bei einer Fle­xi­ons­be­we­gung des Knie­he­bers. Dadurch wird der Beu­ge­wi­der­stand des Knie­ge­lenks ange­passt. Die Exten­si­ons­be­we­gun­gen sind hin­ge­gen frei. Die Steue­rung die­ses Ven­tils erfolgt durch den Mikro­pro­zes­sor, der die in der Pro­the­se ein­ge­bau­ten Sen­so­ren nutzt, um die ver­schie­de­nen Pha­sen des Gehens zu erken­nen und das Ver­hal­ten des Knie­ge­len­kes anzu­pas­sen. Durch die­se Tech­no­lo­gie wird eine gebrems­te Knie­beu­gung vor dem Auf­set­zen des Fußes auf den Boden und wäh­rend der gesam­ten Stand­pha­se gewähr­leis­tet, wäh­rend in der Schwung­pha­se eine freie Knie­beu­gung zuge­las­sen wird.

Die Neu­tral­stel­lung des Knö­chel­ge­lenks wird durch einen Dor­sal­fle­xi­ons­an­schlag defi­niert, der einen Öldurch­gang blo­ckiert, wenn der Knö­chel­ge­lenk­zy­lin­der nach unten bewegt wird (Dor­sal­fle­xi­on des Fußes). Die Posi­ti­on die­ses Anschlags ist über einen Elek­tro­mo­tor ein­stell­bar. Das Sys­tem ist daher in der Lage, die Neu­tral­stel­lung des Knö­chel­ge­lenks wäh­rend des Gehens anzu­pas­sen, was der Pro­the­se eine Anpas­sung des Knö­chel­ge­lenks beim Bege­hen von Schrä­gen ermöglicht.

Die mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Kniegelenkstechnologie

In der Schwungphase

Mit der Ent­wick­lung der Elek­tro­nik haben Mikro­pro­zes­so­ren, die ein­ge­bet­te­te Sen­so­ren ver­wen­den, eine Tren­nung der Steue­rung zwi­schen der Stand- und Schwung­pha­se ermög­licht. Dank die­ses Ansat­zes konn­te zunächst die Ent­wick­lung von Knie­ge­len­ken mit Mikro­pro­zes­so­ren erfol­gen, die ihr Ver­hal­ten wäh­rend der Schwung­pha­se anpas­sen kön­nen und so eine Adap­ti­on der Pro­the­se an die Geh­ge­schwin­dig­keit mög­lich machen6 7 8 9.

Im Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem regelt die Schwung­pha­sen­steue­rung die Höhe des Fer­sen­auf­schwungs bei der Pen­del­fle­xi­on pro­por­tio­nal zur Geh­ge­schwin­dig­keit, wodurch ein opti­ma­les Schwung­pha­sen­ver­hal­ten unab­hän­gig von der Geh­ge­schwin­dig­keit gewähr­leis­tet wird.

In der Standphase

In der Fol­ge wur­den Knie­ge­len­ke mit Mikro­pro­zes­so­ren für die Stand­pha­se ent­wi­ckelt – was zu einer Ver­rin­ge­rung des Sturz­ri­si­kos führ­te. Ins­be­son­de­re die Gewähr­leis­tung eines aus­rei­chen­den Beu­ge­wi­der­stands des Knie­ge­lenks, um den Anwen­der in Anti­zi­pa­ti­on des Pro­the­sen­fuß­stands zu unter­stüt­zen, führt zu einer Ver­rin­ge­rung des Sturz­ri­si­kos10 11 12 13. Die­ser Ansatz wur­de im Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem genutzt.

Im Fal­le eines Stol­perns kann die Kon­trol­le der Stand­pha­se die Ent­wick­lung von Stra­te­gien zum Auf­fan­gen eines Stur­zes ermög­li­chen, indem das Gelenk den Sturz erkennt. Es ist auch mög­lich, Stür­ze zu anti­zi­pie­ren, indem man einen hohen Fle­xi­ons­wi­der­stand gewähr­leis­tet und gleich­zei­tig einen gerin­gen Exten­si­ons­wi­der­stand bei­be­hält, wäh­rend das Pro­the­senknie­ge­lenk wie­der gestreckt wird. Auf die­se Wei­se wird der Ampu­tier­te, wenn er beim Durch­füh­ren des Pro­the­sen­schritts stol­pert, von sei­ner Pro­the­se gestützt14 15 16 17 18 19. Bei der Syn­sys-Pro­the­se wird das Ven­til, das die Knief­le­xi­on steu­ert, nach Been­di­gung der Pen­del­fle­xi­on voll­stän­dig geschlos­sen, wäh­rend die Knie­stre­ckung frei bleibt. Im Fal­le eines Stol­perns kann sich der Anwen­der dann auf die Pro­the­se stüt­zen, um sich auf­zu­fan­gen, da die Beu­gung blo­ckiert ist.

Die Stand­pha­sen­kon­trol­le steu­ert die Beu­gung des Pro­the­senknie­ge­lenks in der Stand­pha­se und unter­stützt so den Anwen­der beim Schrä­gen- und Trep­pen­ab­ge­hen, um ein siche­res Berg­ab­ge­hen in Wech­sel­schrit­ten zu gewähr­leis­ten20 21 22. Das Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem nutzt sei­ne ein­ge­bau­ten Sen­so­ren, um die Beu­gung des Knie­ge­lenks in der Stand­pha­se zu erken­nen und unter­stützt so wäh­rend des gesam­ten Geh­zy­klus (Abb. 2).

Ein kon­trol­liert beweg­li­ches Knöchelgelenk

Die übli­cher­wei­se von trans­fe­mo­ral ampu­tier­ten Anwen­dern ver­wen­de­ten Pro­the­sen haben kein Knö­chel­ge­lenk und die ein­zi­ge Bewe­gung des Pro­the­sen­fu­ßes in Bezug zur Pro­the­sen­ti­bia ist die, wel­che durch die Defor­ma­ti­on des Fußes ermög­licht wird. Die­se man­geln­de Beweg­lich­keit des Knö­chel­ge­lenks führt dazu, dass das Druck­zen­trum in der Pro­the­sen­stütz­pha­se signi­fi­kant län­ger unter der Fer­se ver­bleibt als in der kon­tra­la­te­ra­len Stütz­pha­se oder bei asym­pto­ma­ti­schen Anwen­dern23. Die­se Unter­bre­chung der Vor­wärts­be­we­gung des Druck­zen­trums wirkt sich auf die Vor­wärts­be­we­gung des Mas­sen­zen­trums aus und kann von Ampu­tier­ten als „toter Punkt“ oder „Ruckeln“ beim Abrol­len des Schrit­tes emp­fun­den wer­den24. Durch das Hin­zu­fü­gen eines hydrau­lisch gesteu­er­ten Knö­chel­ge­lenks wird ein nor­ma­le­rer Ver­lauf des Druck­zen­trums wie­der­her­ge­stellt, was sich auf den gesam­ten Kör­per aus­wirkt, wie die gerin­ge­re Ver­rin­ge­rung der Geschwin­dig­keit des Mas­sen­mit­tel­punkts und die höhe­re Geh­ge­schwin­dig­keit bei Ober­schen­kel­am­pu­tier­ten zei­gen25.

Dar­über hin­aus kann ein Teil der Schwie­rig­kei­ten, die bein­am­pu­tier­te Men­schen in ver­schie­de­nen All­tags­si­tua­tio­nen haben (z. B. bei Stei­gun­gen, Schrä­gen oder Trep­pen), auf eine dahin­ge­hen­de man­geln­de Anpas­sung des Fußes und des Sprung­ge­lenks zurück­ge­führt wer­den26 27 28 29. Das Hin­zu­fü­gen eines Knö­chel­ge­lenks ermög­licht einen grö­ße­ren Bewe­gungs­um­fang und ver­bes­sert die Anpas­sung der Pro­the­se in die­sen Situa­tio­nen. Alex­an­der et al. berich­ten, dass bei einem trans­fe­mo­ral ampu­tier­ten Anwen­der, der ein hydrau­li­sches Knö­chel­ge­lenk ver­wen­det, das Moment an der Hüf­te beim Bege­hen einer Stei­gung redu­ziert wur­de30. Eine ande­re Stu­die berich­tet, dass das Gehen trans­fe­mo­ral ampu­tier­ter Anwen­der auf Stei­gun­gen bei Ver­wen­dung einer hydrau­li­schen Kom­po­nen­te im Ver­gleich zu einem kon­ven­tio­nel­len Pro­the­sen­fuß eher dem Gehen asym­pto­ma­ti­scher Per­so­nen ent­spricht31. Hydrau­li­sche Knö­chel­ge­len­ke ermög­li­chen auch ein leich­te­res Ste­hen auf Schrä­gen, ins­be­son­de­re wenn die­ses Knö­chel­ge­lenk mit einem mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Knie­ge­lenk kom­bi­niert wird32.

Das hydrau­li­sche Knö­chel­ge­lenk der Syn­sys-Pro­the­se ermög­licht einen plant­ar­flek­to­ri­schen Bewe­gungs­um­fang von bis zu 22°. Die­ser sehr gro­ße Bewe­gungs­um­fang erlaubt eine voll­stän­di­ge Plant­ar­fle­xi­on des Fußes in allen Situa­tio­nen. Eine hydrau­li­sche Ein­stel­lung der Plant­ar­fle­xi­on ermög­licht die Kon­trol­le die­ser Bewegung.

Bein­am­pu­tier­te Men­schen sind auch hin­sicht­lich der Schu­he, die sie tra­gen kön­nen, ein­ge­schränkt. Bei Nicht­am­pu­tier­ten kann sich das Knö­chel­ge­lenk beim Schuh­wech­sel an die ver­än­der­te Absatz­hö­he anpas­sen. Bei Ampu­tier­ten ver­hin­dert das Feh­len des Knö­chel­ge­lenks eine Anpas­sung des Fußes. Die Ände­rung der Absatz­hö­he wirkt sich direkt auf die Aus­rich­tung der Pro­the­se aus33 34 35. Frau­en sind von der Schwie­rig­keit, den Schuh zu wech­seln, beson­ders betrof­fen, was die Akzep­tanz des Tra­gens der Pro­the­se erschwert und zu höhe­ren Aus­fall­ra­ten bei Frau­en bei­trägt36.

Um die­ser Schwie­rig­keit zu begeg­nen, wur­den meh­re­re Pro­the­sen­fü­ße ent­wi­ckelt, deren Aus­rich­tung leicht ver­än­dert wer­den kann, um sie an ver­schie­de­ne Schu­he anzu­pas­sen. Die­se Art von Pro­the­sen­fü­ßen erfor­dert jedoch, dass der Anwen­der in der Lage ist, ihre Aus­rich­tung selbst­stän­dig wie­der­her­zu­stel­len37 38. Ein For­schungs­team hat auch einen Pro­the­sen­fuß vor­ge­schla­gen, der aus einem Knö­chel­ge­lenk­mo­dul besteht, das in einem 3D-gedruck­ten Pro­the­sen­fuß befes­tigt wird. Mit­hil­fe des 3D-Drucks kann für jeden Schuh ein ande­rer Pro­the­sen­fuß her­ge­stellt wer­den. Bei die­sem Ansatz bleibt die Aus­rich­tung der Pro­the­se erhal­ten, aber die Funk­tio­na­li­tät des Pro­the­sen­fu­ßes ist ein­ge­schränkt, ins­be­son­de­re fehlt die Ener­gie­rück­ga­be39.

Beim Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem wird die Aus­rich­tung des Knö­chel­ge­lenks durch den moto­ri­sier­ten Dor­sal­fle­xi­ons­an­schlag defi­niert. Es ist daher mög­lich, meh­re­re Ein­stel­lun­gen zu spei­chern, die ver­schie­de­nen Absatz­hö­hen von Schu­hen ent­spre­chen. Dies ist ein bedeu­ten­der Vor­teil und eine außer­ge­wöhn­li­che Erfah­rung für Pro­the­sen­trä­ger, da sie in der Schuh­aus­wahl nicht mehr limi­tiert sind und so der Wech­sel von Schuh­werk beden­ken­los mög­lich ist.  Bis zu 10 ver­schie­de­ne Absatz­hö­hen kön­nen stu­fen­los vor­ein­ge­stellt wer­den (Bar­fuß + 9 pro­gram­mier­ba­re Absatz­hö­hen bis zu 5 cm), ohne die Sta­tik zu beein­flus­sen.  Der Wech­sel von einem Schuh zum ande­ren erfolgt dann ein­fach über eine App. Wenn der Anwen­der nicht in der Lage ist, sei­ne eige­ne Ein­stel­lung zu fin­den, wird die Auf­zeich­nung der ver­schie­de­nen Ein­stel­lun­gen mit dem Ortho­pä­die­tech­ni­ker vorgenommen.

Schließ­lich kön­nen eini­ge mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Knö­chel­ge­len­ke die Posi­ti­on des Fuß­ge­lenks beim Gehen auf Schrä­gen anpas­sen und so den Pro­the­sen­schritt erleich­tern. Bei trans­ti­bi­al ampu­tier­ten Anwen­dern konn­te durch eine sol­che Anpas­sung die auf der betrof­fe­nen Sei­te über­tra­ge­ne Kraft redu­ziert wer­den, wodurch der Druck im Schaft ver­rin­gert wur­de40. Eine ande­re Stu­die berich­tet von einem Gang beim Berg­auf­ge­hen, der dem von asym­pto­ma­ti­schen Pro­ban­den ähn­li­cher ist, und von einem ver­bes­ser­ten Sicher­heits­ge­fühl der Anwen­der41 42 43. Die Moto­ri­sie­rung des Knö­chel­ge­lenk-Dor­sal­fle­xi­ons­an­schlags beim Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem ermög­licht die Anpas­sung des Knö­chels beim Berg­auf­ge­hen auf ähn­li­che Weise.

Die Knie-Knö­chel­ge­lenk-Syn­er­gie

In der Schwungphase

Der Abstand zwi­schen Pro­the­sen­fuß und Boden ist in der mitt­le­ren Schwung­pha­se, beim Durch­füh­ren des Schritts, gering. In die­sem Moment sind die Stol­per­ge­fahr und dar­aus resul­tie­ren­de Sturz­un­fäl­le am höchs­ten. Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen sind bekann­ter­ma­ßen beson­ders sturz­ge­fähr­det. Die Wahr­schein­lich­keit, dass ein Ampu­tier­ter im Lau­fe eines Jah­res min­des­tens ein­mal stürzt, liegt bei über 50 %44. Um die­ses Risi­ko zu ver­rin­gern, ermög­li­chen ver­schie­de­ne pro­the­ti­sche Kom­po­nen­ten eine Ver­grö­ße­rung des Abstands zwi­schen Boden und Pro­the­sen­fuß­spit­ze. Bei trans­ti­bi­al ampu­tier­ten Anwen­dern ermög­li­chen teil­ak­ti­ve Knö­chel­ge­lenk­sys­te­me eine Ver­grö­ße­rung die­ses Abstands durch eine akti­ve Dor­sal­fle­xi­on wäh­rend der Schwung­pha­se. Dies hat zu einem phy­sio­lo­gi­sche­ren Gehen beim Berg­auf­ge­hen geführt und auch das Ver­trau­en der Ampu­tier­ten in ihre Pro­the­se ver­bes­sert45 46 47 48 49. Bei trans­fe­mo­ral ampu­tier­ten Men­schen wer­den bio­ni­sche Knö­chel­ge­lenk­fü­ße auf­grund ihres hohen Gewichts sel­ten ver­wen­det, aber ande­re Pro­the­sen­kon­zep­te ermög­li­chen es, den Abstand zu ver­grö­ßern. Dies ist der Fall bei poly­zen­tri­schen Knie­ge­len­ken, deren Design den Abstand zwi­schen der Hüf­te und der Pro­the­sen­fuß­spit­ze stär­ker ver­rin­gert, als dies bei her­kömm­li­chen ein­ach­si­gen Knie­ge­len­ken der Fall ist (Abb. 3) 50 51.

Um den Abstand zwi­schen Pro­the­sen­fuß und Boden wäh­rend der Schwung­pha­se zu ver­grö­ßern, besteht ein wei­te­rer Ansatz, der bei der Ent­wick­lung von Pro­the­sen für trans­fe­mo­ral ampu­tier­te Anwen­der genutzt wer­den kann. Die­ser besteht dar­in, die syn­er­ge­ti­sche Bewe­gung nach­zu­ah­men, die bei Nicht­am­pu­tier­ten zwi­schen Knie­ge­lenk und Knö­chel­ge­lenk besteht. Die­ser Ansatz führ­te unter ande­rem zur Ent­wick­lung der Hydra-Cadence-Pro­the­se, wel­che ein gemein­sa­mes Hydrau­lik­sys­tem zwi­schen Knie- und Knö­chel­ge­lenk nutzt, um eine akti­ve Dor­sal­fle­xi­on des Knö­chel­ge­lenks wäh­rend der Schwung­pha­se zu ermög­li­chen52.

Die Syn­sys-Bein­pro­the­se nutzt das glei­che Prin­zip und ermög­licht somit eine akti­ve Dor­sal­fle­xi­on des Knö­chel­ge­lenks wäh­rend der Schwung­pha­se. Bei der Erpro­bung der Pro­the­se durch 12 trans­fe­mo­ral ampu­tier­te Anwen­der, die abwech­selnd mit dem Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem und mit ihrer übli­chen mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Pro­the­se gin­gen, führ­te die­se Dor­sal­fle­xi­on im Durch­schnitt zu einer Ver­grö­ße­rung des Abstands zwi­schen Boden und Pro­the­sen­fuß­spit­ze um mehr als 2 cm beim Gehen auf ebe­nem Boden und beim Berg­auf­ge­hen (Abb. 4)53.

In der Standphase

Mit den heu­ti­gen mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Knie­ge­len­ken erfor­dert Trepp­ab­ge­hen Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­men, von denen die offen­sicht­lichs­te die Plat­zie­rung des Pro­the­sen­fu­ßes auf der Stu­fen­kan­te ist. Die­se Stra­te­gie ermög­licht die Rota­ti­on des Fußes rela­tiv zur Stu­fe und gleicht so die man­geln­de Beweg­lich­keit des Pro­the­sen­knö­chel­ge­len­kes aus, ver­rin­gert jedoch die Kon­takt­flä­che zwi­schen Pro­the­sen­fuß und Stu­fe und damit die Stütz­ba­sis. Mit Syn­sys kann durch die Syn­er­gie zwi­schen Knie- und Sprung­ge­lenk die bei asym­pto­ma­ti­schen Per­so­nen beob­ach­te­te Beweg­lich­keit des Sprung­ge­lenks wie­der­her­ge­stellt wer­den, so dass der Pro­the­sen­fuß voll­stän­dig auf der Stu­fe auf­ge­setzt wer­den kann. Die­se Stra­te­gie führt zu einer Ver­grö­ße­rung des Knö­chel- und Knie­ge­lenk­win­kels auf der Pro­the­sen­sei­te, wie in Abbil­dung 5 dar­ge­stellt. Sie zeigt die Knö­chel- und Knie­ge­lenk­win­kel, die bei einem ampu­tier­ten Anwen­der beim Trepp­ab­ge­hen mit dem Syn­sys-Sys­tem (blau) und dem übli­chen mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Knie­ge­lenk (rot) im Ver­gleich zu den Durch­schnitts­kur­ven Nicht-ampu­tier­ter (grau) ermit­telt wurden.

Fazit

Die in der Wis­sen­schaft stän­dig neu gewon­ne­nen Erkennt­nis­se und der Ein­satz moder­ner Tech­no­lo­gien und Mate­ria­li­en ermög­li­chen heut­zu­ta­ge zeit­ge­mä­ße Pro­the­sen­ver­sor­gun­gen. Das ein­zig­ar­ti­ge, inte­gra­le mecha­tro­ni­sche Syn­sys von Pro­te­or (Dijon, Frank­reich), das mit einer gleich­zei­ti­gen Koor­di­na­ti­on der Knö­chel- und Knie­be­we­gun­gen im Zusam­men­spiel mit der Hüft­beu­gung ent­wi­ckelt wur­de, kann All­tags­si­tua­tio­nen des Anwen­ders erleich­tern und eröff­net neue Ansät­ze für zukünf­ti­ge Ent­wick­lun­gen von Pro­the­sen­pass­tei­len. Die Funk­ti­ons­wei­se erleich­tert Betrof­fe­nen all­täg­li­che Bewe­gun­gen, die sonst mit einer Ober­schen­kel­pro­the­se nur schwer oder gar nicht mög­lich sind. Der Bewe­gungs­um­fang des Knö­chels von 42° sorgt für eine per­ma­nen­te Adap­ti­on des Fußes an den Unter­grund. Über die Anwen­der-App kön­nen 10 Absatz­hö­hen von bis zu 5 cm gespei­chert wer­den. Syn­sys kann durch die funk­tio­nel­len Vor­tei­le das täg­li­che Leben von Anwen­dern ver­bes­sern. Sta­bi­li­tät und Sicher­heit wer­den erhöht, all­täg­li­che Bewe­gun­gen wie­der zur Selbstverständlichkeit.

 

Inter­es­sen­kon­flikt:
Die Autoren arbei­ten für Pro­te­or, Her­stel­ler von Synsys.


Die Autoren:
Cle­ment Duraffourg

Lau­ri­ne Calistri
Pro­te­or S.A.S.
6 rue de la Redoute
21850 Saint Apollinaire
Frank­reich
clement.duraffourg@proteor.com
laurine.calistri@proteor.com

Adam Bai­er
Pro­te­or Deutsch­land GmbH
adam.baier@proteor.com

 

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Duraf­fourg C, Cali­s­tri L, Bai­er A. Das Syn­sys-Pro­the­sen­sys­tem – tech­ni­sche und kli­ni­sche Merk­ma­le. Ortho­pä­die Tech­nik, 2024; 75 (12): 70 – 75 

 

 

Quel­len­ver­zeich­nis

  1. Hek­mat­fard M, Farahmand F, Ebra­hi­mi I. Effects of pro­sthe­tic mass dis­tri­bu­ti­on on the spa­tio­tem­po­ral cha­rac­te­ristics and knee kine­ma­tics of trans­fe­mo­ral ampu­tee loco­mo­ti­on. Gait & Pos­tu­re, 2013; 37 (1): 78–81. https://doi.org/10.1016/j.gaitpost.2012.06.010
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