ARGE wer­tet Schieds­spruch zum Reha-Ver­trag als Erfolg

Im Schiedsverfahren zwischen der Arbeitsgemeinschaft der Leistungserbringerorganisationen (ARGE) und der IKK Classic, der rund 3 Millionen Versicherte angehören, zur Schließung eines neuen Reha-Vertrags ist am 24. Juni 2021 der Schiedsspruch ergangen.

Die­ser stärkt die wohn­ort­na­he Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung durch ein weit­ge­hen­des Ver­sand­han­dels­ver­bot, das den Ver­sand von Reha-Hilfs­mit­teln zum Aus­nah­me­fall erklärt. Unter Ver­weis auf den Wunsch des Gesetz­ge­bers nach Ver­wal­tungs­ver­ein­fa­chun­gen wird es somit einen ein­heit­li­chen Rah­men­ver­trag mit jeweils aus­dif­fe­ren­zier­ten Preis­tei­len für die zehn betrof­fe­nen Pro­dukt­grup­pen geben. Dazu zäh­len Bade- und Dusch­hil­fen (04), Geh­hil­fen (10), Hilfs­mit­tel gegen Deku­bi­tus (11), Kran­ken- und Behin­der­ten­fahr­zeu­ge (18), Kran­ken­pfle­ge­ar­ti­kel (19), Lage­rungs­hil­fen (20), Mobi­li­täts­hil­fen (22), Steh­hil­fen (28), the­ra­peu­ti­sche Bewe­gungs­ge­rä­te (32) sowie Toi­let­ten­hil­fen (33).

Dar­über hin­aus müs­sen die Pflich­ten der Medi­zin­pro­duk­te-Betrei­ber­ver­ord­nung (MPBe­treibV), sofern sie an die Leis­tungs­er­brin­ger dele­giert wer­den, künf­tig geson­dert ver­gü­tet wer­den. Die Prei­se sind gemäß Schieds­spruch anhand von Rah­men­pa­ra­me­tern wie einer nach­voll­zieh­ba­ren und trans­pa­ren­ten Kal­ku­la­ti­on sowie unter Beach­tung markt­üb­li­cher Prei­se zu ermit­teln und dür­fen sich nicht an der Preis­set­zung durch Ein­zel­un­ter­neh­men ori­en­tie­ren. Ein befris­te­ter Aus­gleich für pan­de­mie­be­dingt gestie­ge­ne Fracht­kos­ten wur­de eben­falls vereinbart.

In gro­ßen Tei­len folg­te die vom zustän­di­gen Bun­des­amt für Sozia­le Siche­rung (BAS) ein­ge­setz­te Schieds­per­son Patrick Lei­mig damit der Argu­men­ta­ti­on der ARGE, wel­cher der Bun­des­in­nungs­ver­band für Ortho­pä­die-Tech­nik (BIV-OT), die Leis­tungs­er­brin­ger­ge­mein­schaf­ten Cura-San, Reha­vi­tal, Reha-Ser­vice-Ring, Sani­täts­haus Aktu­ell und die von der ARGE als Ver­hand­lungs­füh­rer benann­te EGROH angehören.

Wie die Arbeits­ge­mein­schaft betont, konn­ten im Ergeb­nis des Schieds­ver­fah­rens erheb­li­che Ver­bes­se­run­gen durch­ge­setzt wer­den. Der Schieds­spruch habe außer­dem Signal­wir­kung für künf­ti­ge Ver­hand­lun­gen. In einer ers­ten Stel­lung­nah­me heißt es: „Wir sind sehr froh und erleich­tert, dass der Schieds­spruch sich klar gegen intrans­pa­ren­te Preis­fest­set­zun­gen durch Ein­zel­un­ter­neh­men aus­spricht. Ver­hand­lun­gen gemäß § 127 Abs. 1 SGB V haben sich somit an markt­üb­li­chen Prei­sen und damit ver­gleich­ba­ren aktu­el­len Ver­trä­gen zu ori­en­tie­ren. Zusam­men mit dem Votum für ein­heit­li­che Rah­men­ver­trä­ge folgt der Schieds­spruch damit ein­deu­tig dem Kon­zept der von den Mit­glie­dern der ARGE gefor­der­ten Leitverträge.“

Der durch den Schieds­spruch defi­nier­te Ver­trag tritt zum 1. Sep­tem­ber 2021 in Kraft, bis dahin gibt es Über­gangs­re­ge­lun­gen. Infor­ma­tio­nen zu Bei­tritts­mo­da­li­tä­ten erhal­ten die Mit­glieds­be­trie­be über den Ver­band bzw. die jewei­li­gen Leistungserbringergemeinschaften.

Mit­glieds­be­trie­be des Bun­des­in­nungs­ver­ban­des fin­den im Mit­glie­der-Bereich der BIV-OT-Web­site das ent­spre­chen­de Beitrittsformular.

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