Jobst-Sym­po­si­um: For­schung trifft auf Praxis

Rund 180 Fachkräfte aus Sanitätshäusern und weitere Experten aus der Kompressionstherapie kamen Anfang April zum 19. Jobst-Symposium nach Fulda.

Unter dem Mot­to „Du bist das Maß aller Din­ge“ stand die Selbst­wirk­sam­keit von Pati­en­ten sowie die Bedeu­tung qua­li­fi­zier­ter Fach­be­ra­tung im Mit­tel­punkt. Neben wis­sen­schaft­li­chen Vor­trä­gen und Work­shops gab es per­sön­li­che Erfah­rungs­be­rich­te von Betrof­fe­nen, die den hohen Stel­len­wert kom­pe­ten­ter Bera­tung im Sani­täts­haus unterstrichen.

Ein zen­tra­les The­ma war die aktua­li­sier­te Leit­li­nie zur Ulcus-cru­ris-veno­sum-The­ra­pie, vor­ge­stellt von Kers­tin Protz (UKE Ham­burg). Sie beton­te die Bedeu­tung früh­zei­ti­ger Kom­pres­si­on und emp­fahl die Nut­zung medi­zi­nisch adap­ti­ver Kom­pres­si­ons­sys­te­me. Gabrie­le Erba­cher, psy­cho­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­peu­tin an der Föl­di­kli­nik in Hin­ter­zar­ten, ging auf die neue Lipö­dem-Leit­li­nie ein, in der das Lipö­dem als Schmerz­er­kran­kung defi­niert wird. Beson­ders hob sie her­vor, wie wich­tig die Auf­klä­rung durch Sani­täts­fach­kräf­te für die Lebens­qua­li­tät Betrof­fe­ner ist.

Zwei betrof­fe­ne Frau­en berich­te­ten bewe­gend über ihren Umgang mit der Dia­gno­se Lipö­dem – und wie ent­schei­dend die Unter­stüt­zung durch Fach­per­so­nal für sie ist. Sty­lis­tin Son­ja Brück­mann zeig­te anschlie­ßend, wie sich Kom­pres­si­ons­strümp­fe modisch in Sze­ne set­zen lassen.

Dis­ku­tiert wur­de zudem die Qua­li­tät der Ver­ord­nun­gen. Prof. Dr. Gun­ther Fel­me­rer (Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen) und Ralph Mar­tig (Sani­täts­haus Schaub) for­der­ten im Exper­ten­talk weni­ger Büro­kra­tie, etwa durch Jah­res­re­zep­te, und die Stär­kung der Eigen­ver­ant­wor­tung der Pati­en­ten. Coach und Autor Ste­ve Krö­ger nahm die Gäs­te mit auf eine inspi­rie­ren­de Gedan­ken­rei­se auf den Kili­man­dscha­ro und ging der Fra­ge nach, wie die Gesell­schaft den Her­aus­for­de­run­gen einer immer kom­ple­xe­ren Welt begeg­nen kann.

 

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