Zur Eröffnung sprach zunächst Bufa-Direktor Stefan Bieringer den 48 Absolvent:innen seinen Respekt aus: „Sie haben eine komplexe Prüfung in einer schwierigen Zeit bestanden und gezeigt, dass Sie den Anforderungen gewachsen sind.“ Mit der „höchsten Auszeichnung im Handwerk“ habe sich der Nachwuchs nun dafür qualifiziert, Führungsverantwortung zu übernehmen. Dieses Prädikat betonte im Anschluss auch Lars Grun, 1. Vorsitzender des Bufa e. V., der an die Jung-Meister:innen gerichtet empfahl, das erworbene Wissen an das Handwerk weiterzugeben und sich gegenseitig zu unterstützen: „Das WIR gewinnt. Bilden Sie Netzwerke!“ Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), sieht in der Verleihung der Meisterwürde den Aufbruch in einen neuen maßgeblichen Berufsabschnitt: „Jetzt beginnt die spannendste Phase Ihres Lebens.“ Die Bufa als „beste Schule für Technische Orthopädie weltweit“ sei hierfür laut Reuter der ideale Ausgangspunkt.
Den Jahrestag des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine nahm Ingo Pfefferkorn, Präsident der Fortbildungsvereinigung (FOT), in seinem Grußwort auch für nachdenkliche Worte zum Anlass. So sei es durchaus realistisch, dass Orthopädietechniker:innen für die Versorgung von Kriegsopfern zuständig werden bzw. es bereits sind. Wie wichtig die Zusammenarbeit in der Patientenversorgung nicht nur im Handwerk, sondern in den interdisziplinären Teams ist, stellte Dr. Ulrich Hafkemeyer im Laufe seines Festvortrags heraus: „Suchen Sie sich einen Arzt, mit dem Sie gut können und bleiben Sie hartnäckig“, so der Mediziner und Vorsitzende des Meisterprüfungsausschusses für die OT an der Handwerkskammer Dortmund.
Auf dem Weg zu Meisterwürden, Bufa-Diplomen und ISPO-Certificat ließ der Abschlussjahrgang 2023 gleich mehrfach mit hohen Bewertungsergebnissen aufhorchen. Aus der Spitze von gleich neun Absolvent:innen mit über 900 von 1.000 möglichen Zählern stach insbesondere Lea Hülsmann hervor, die von Lars Grun den Preis als beste Bufa-Absolventin für ihre insgesamt 934 erreichten Bewertungspunkte erhielt. Ebenfalls eine Auszeichnung, den Healthcare Engineering Award, erhielt Georg Allmendinger, der für die beste Patientenversorgung die höchstmögliche Bewertung von 100 Punkten erreicht hatte. Die Preisgelder der beiden Preise wurden in diesem Jahr von der Fa. Schreiber und Ebert gestiftet.
Für den Meister-Nachwuchs bedeuteten die Aufgaben und Prüfungen in allen relevanten Versorgungstechniken der Orthopädie-Technik eine große Herausforderung, wie auch Klassensprecherin Alexandra Reim offenbarte: „Wir haben uns durch alle Bereiche durchgekämpft.“ Sie bedankte sich besonders ausgiebig bei Schuldirektor Stefan Bieringer und seinem Team, das nicht nur die Lehrkräfte umfasste, sondern ausdrücklich auch Sekretariat und Hausmeister. Schmunzelnd hielt die frisch ausgezeichnete OT-Meisterin an sich und ihren Jahrgang gerichtet fest: „Willkommen im Club!“
Michael Blatt
- Das Handwerk trauert um Werner Dierolf — 28. September 2024
- Die OTWorld und das große Rauschen — 16. Mai 2024
- OT an die Welt – Die OTWorld 2024 ist in Leipzig gelandet — 14. Mai 2024