Das MobDi-Projekt für die Entwicklung robotischer Assistenzsysteme wurde im Oktober 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie mit ihren Hygiene-Anforderungen gestartet. Insgesamt zwölf Einrichtungen der Fraunhofer Gesellschaft nehmen daran teil, so die Gesellschaft.
Der DeKonBot-2-Roboter ist eine Weiterentwicklung des vom Fraunhofer IPA im Jahr 2020 vorgestellten „DeKonBot“. Die grafische Benutzeroberfläche für die intuitive Bedienung des Roboters entwickelte das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW. „Das Ziel der Weiterentwicklung war es, einen kompakten, kostengünstigen und funktionalen Roboter zu gestalten“, erklärt Simon Baumgarten, Wissenschaftler am Fraunhofer IPA und verantwortlich für den Aufbau des Roboters. „Herausfordernd war zudem, das Reinigungswerkzeug flexibel, raumsparend und zugleich so zu gestalten, dass es unterschiedlichste Objekte effektiv desinfizieren kann.“
Neue Hard- und Software im Einsatz
Der Desinfektionsroboter wurde unter anderem mit einem kollaborativen Sechsachs-Knickarm-Roboter und anstelle eines Schwamms mit einem Bürstensystem ausgestattet. Neben diesen Hardwarekomponenten sei der Roboter mit einer neuen Schlüsseltechnologie – dem Erkennen des zu identifizierenden Objekts – ausgestattet, wie das Institut mitteilt. Maschinelle Lernverfahren ermöglichen die Identifikation der zu desinfizierenden Objekte bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Zudem ermittele die Software mittels eines neu entwickelten Sensorsystems, das auf einem Zeilenlaserscanner basiere, die genaue Position und Kontur. Entsprechend könne der Roboter seine Reinigungsbewegungen anpassen.
Bevor der Roboter autonom arbeiten könne, müsse die Reinigungskraft den „DeKonBot 2“ erst die Umgebung erlernen lassen. Dies geschehe, indem die Maschine per Fernbedienung durch die neue Umgebung geführt werde. Dabei erstelle der Roboter eine Karte und markiere auf dieser alle zu reinigenden Objekte.
Das Institut plant nach eigenen Angaben, den Roboter gemeinsam mit der Firma MetraLabs Anfang 2023 auf den Markt zu bringen. Als Einsatzgebiete eignen sich insbesondere öffentliche Gebäude und Einrichtungen im Gesundheitswesen.
Ruth Justen
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