2. Bam­ber­ger Inter­dis­zi­pli­nä­res Arztsymposium

Wer durch Kinderaugen die Welt betrachtet, der kann Verlerntes selbst noch einmal neu entdecken. So könnte man beschreiben, was Coach und Speakerin Nicola Fritze den Zuhörer:innen des 2. Bamberger Interdisziplinären Arztsymposiums mit ihrem Beispiel der Kinder, die Ärzte spielen, vorführen wollte.

Denn: Hin­ter der ein­fa­chen Fra­ge: „Was kann ich für Sie tun?“, die Kin­der spie­le­risch fast immer an den Anfang ihrer „Dia­gno­se“ stel­len, steckt ein grund­le­gen­des Ele­ment der Kom­mu­ni­ka­ti­on, die in der all­täg­li­chen Arzt-Pati­en­ten-Bezie­hung lei­det. Dabei sei, erklär­te Frit­ze, ein empa­thi­sches Ver­ste­hen bzw. tie­fes Ver­trau­en zwi­schen Behandler:in und Patient:in die Hälf­te der Mie­te. Denn eine gute Bezie­hung zwi­schen Ärzt:innen und Patient:innen habe the­ra­peu­ti­sche Wir­kung, so Frit­ze. Aber nicht nur die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Patient:innen war Teil des zwei­tä­gi­gen Kon­gres­ses, orga­ni­siert von Ofa Bam­berg, zu dem Ärzt:innen aus Deutsch­land und Öster­reich anreis­ten, son­dern vor allem Fach­vor­trä­ge zu ortho­pä­di­schen und phle­bo­lo­gi­schen The­men sowie der per­sön­li­che Aus­tausch unter Kolleg:innen.

Anzei­ge

Dr. med. Tho­mas Jur­da vom Lubi­nus Cli­ni­cum (Kiel) ist Fuß­chir­urg und beschäf­tig­te sich in sei­ner Prä­sen­ta­ti­on mit der Fra­ge „Was kann der Fuß­chir­urg beim Manage­ment von Infek­ten am Fuß leis­ten?“. Dabei ging er vor allem auf die all­täg­li­chen Schwie­rig­kei­ten in der Ver­sor­gung von infek­tiö­sen Füßen ein. Dr. med. Ulrich Quell­malz führ­te die Zuhörer:innen in die Metho­de des Shaving bei Ulcus cru­ris veno­sum ein. „Wir schlei­fen alles ab“, beschrieb der Medi­zi­ner die inva­si­ve The­ra­pie der Ulcus-Behand­lung, bei der die chro­ni­sche Wun­de zunächst groß­flä­chig aus­ge­schabt wird, ehe mit­tels anschlie­ßen­den Mesh­graft-Trans­plan­tats die Abhei­lungs­zeit eines Ulcus erheb­lich redu­ziert wer­den kann.

Wer sich ein­mal im Sport ver­letzt, bei dem steigt das Risi­ko einer erneu­ten Ver­let­zung – laut vor­ge­stell­ten Stu­di­en – um 30 Pro­zent. Dr. med. Mat­thi­as Reick, Medi­zi­ner und Mara­thon­läu­fer, stell­te unter dem Titel „Reha-Pla­nung nach Unfall oder Ope­ra­ti­on bei Sport­lern“ her­aus, wie die Reha­bi­li­ta­ti­ons­pla­nung aus­sieht, um Rezi­div­ver­let­zun­gen zu vermeiden.

Dr. med. Ste­phan Dalicho, Fach­arzt und Geschäfts­füh­rer des MVZ „Im Alt­stadt­quar­tier“ (Mag­de­burg), wid­me­te sich dem The­ma „Leis­ten­her­nie – die Schwach­stel­le beim star­ken Geschlecht und die Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten“. Dabei prä­sen­tier­te der Medi­zi­ner mini­mal-inva­si­ve Ope­ra­tio­nen einer Leis­ten­her­nie in kur­zen Video­se­quen­zen. Dabei wur­de ein Netz endo­sko­pisch ein­ge­zo­gen, um den Bruch mit Fremd­ma­te­ri­al zu über­brü­cken und dem Pati­en­ten Lin­de­rung zu verschaffen.

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