Der US-amerikanische Historiker David McCullough hat einmal gesagt: „Geschichte ist, wer wir sind und warum wir so sind, wie wir sind.“ Wer oder was das Handwerk ist und warum es so ist, wie es ist – das können am besten die Menschen erzählen, die es selbst geprägt haben. Daher ruft der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Betriebe und Verbände zum zweiten Mal dazu auf, im Rahmen des Preises für Handwerksgeschichte ihre Geschichten zu erzählen und sichtbar zu machen.
2024 war der Preis zum ersten Mal verliehen worden. Aus 71 Einreichungen wurden von einer Jury drei Preisträger und eine besondere Erwähnung für handwerksgeschichtliches Engagement ausgewählt. Die drei Sieger waren die Innung Sanitär Heizung Klempner Klima Berlin, die Seilerei + Flechterei Bernhard Muffler aus Stockach sowie die Main Bäcker Hench GmbH aus Mainaschaff. Die besondere Erwähnung für handwerksgeschichtliches Engagement ging an die Fachgruppe Restauratoren im Handwerk e. V., Fachbereich Raumausstatter, aus Raesfeld.
Der ZDH hat sich aufgrund der großen Resonanz bei den Bewerbungen und in der Öffentlichkeit entschlossen, die Preisvergabe nun zu verstetigen. Im Turnus von zwei Jahren werden Projekte und Aktivitäten, die in beispielhafter Weise Handwerksgeschichte erforschen, vermitteln oder sich um die Erhaltung und Erforschbarkeit der Quellen zur Handwerksgeschichte verdient machen, ausgezeichnet.
Wie kann man teilnehmen?
Für die Preisvergabe hat der ZDH einige Teilnahmebedingungen formuliert. So dürfen nur Handwerksbetriebe oder Handwerksorganisationen, die sich für die Erforschung ihrer Geschichte einsetzen oder diese als Kommunikationsressource nutzen, Anträge einreichen. Sowohl der Betrieb oder die Organisation selbst oder jemand anderes – beispielsweise Archive, Museen, Handwerksorganisationen oder Vereine mit Zustimmung der Betriebe/Organisationen – kann eine Bewerbung einreichen. Dabei stehen den Betrieben fünf verschiedene Kategorien zur Verfügung, in denen sie einen Antrag einreichen können. Dazu gehört erstens die Veröffentlichung eines Buchs, einer Broschüre oder eines Films. Zweitens kann man sich mit dem Aufbau eines Archivs bewerben. Auch der Aufbau einer – öffentlich zugänglichen und erklärten – Sammlung ist möglich. Darüber hinaus können Betriebe auch Ausstellungen durchführen oder eine Kombination aus den zuvor genannten Möglichkeiten bieten. Wichtig: Der Abschluss der Projekte darf nicht länger als zehn Jahre vor dem Jahr des Bewerbungsschlusses zurückliegen.
Im Jahr 2026 wird der Preis für Handwerksgeschichte noch einmal als undotierter Ehrenpreis für Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen vergeben, um danach im Wechsel mit einem Wissenschaftspreis durchgeführt zu werden. Das heißt, dass 2028 erstmals ein dotierter Wissenschaftspreis für Wissenschaft, Archive, Museen, Forschungs- und Vermittlungseinrichtungen vergeben wird und 2030 wieder ein undotierter Ehrenpreis.
Fristen beachten
Interessierte Betriebe und Verbände haben nun bis zum 16. Juni 2025 die Möglichkeit, sich mit ihrem Projekt zu bewerben. Dafür müssen sie ein Formblatt, welches auf der ZDH-Homepage zum Download zu Verfügung steht, ausfüllen und entsprechende Anlagen hinzufügen. Die Anträge können per E‑Mail an geschichtspreis@zdh.de oder per Post an den Zentralverband des Deutschen Handwerks, Stichwort „Preis für Handwerksgeschichte 2026“, Mohrenstraße 20/21 in 10117 Berlin, geschickt werden.
Antragsteller, die sich 2024 ohne Erfolg beworben haben, können ihren damaligen Antrag, sofern sie ihn nicht überarbeiten wollen, mit dem aktuellen Antragsformular „reaktivieren“ und müssen keine Anlagen einsenden. Überarbeitete Anträge sollen hingegen vollständig neu eingereicht werden, um Verwechslungen zu vermeiden.
Weiterführende Informationen zum Preis für Handwerksgeschichte
30. Januar 2025: Start der Bewerbungsphase
16. Juni 2025: Bewerbungsschluss
Oktober 2025: Jurysitzung
30. Januar 2026: Preisverleihung
- Heiko Denk zukünftig bei der Dietz Group — 14. April 2025
- OT-Leserumfrage: Ihre Meinung ist uns wichtig! — 14. April 2025
- ZDH vergibt Preis für dokumentierte Historie — 11. April 2025