Tech­nik, die begeistert

Es war ein Werbespruch eines Elektromarkts, doch in Paris passt er momentan total: Technik, die begeistert. Obwohl es eigentlich korrekt heißen müsste: „Orthopädie-Technik, die begeistert“

Denn: Beim Para-Tisch­ten­nis wird die kom­plet­te Band­brei­te der Ortho­pä­die-Tech­nik gebraucht: Roll­stüh­le, Bein­pro­the­sen, Arm­pro­the­sen und Ban­da­gen wie Orthe­sen. An jeder, der ins­ge­samt sechs Plat­ten, in der hell­erleuch­ten­den Are­na du Sud, begeis­ter­ten die Sportler:innen die Zuschau­en­den – schnel­le Ball­wech­sel, laut­star­ker Jubel und Sprün­ge in die Spiel­feld­be­gren­zung waren kei­ne Sel­ten­heit. Die­se Dyna­mik war auch Aus­druck einer Spiel­freu­de, die durch eine Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung ermög­licht wurde.

Und wenn ein Roll­stuhl bei­spiels­wei­se ein­mal einen Defekt hat? Dann kann er bei klei­nen Repa­ra­tu­ren direkt in einer der Wett­kampf­stät­ten von einem Tech­ni­ker wie­der in Stand gesetzt wer­den. Soll­ten grö­ße­re Arbei­ten nötig sein, dann geht es in die Werk­statt im Para­lym­pi­schen Dorf. Dort war­tet der Tech­ni­sche Ser­vice von Otto­bock auf die Athlet:innen. Mit rund 130 Tech­ni­kern aus über 30 Län­dern wer­den die Hilfs­mit­tel wie­der repa­riert. Repa­riert, nicht neu ver­sorgt, wie sich viel­leicht der ein oder ande­re Ath­let wün­schen wür­de, der sich beim Anblick der Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten aus Duder­stadt wie ein Kind im Spiel­zeug­la­den fühlt. Die moder­nen Räum­lich­kei­ten bie­ten alles, was das Tech­ni­ker-Herz begehrt: Werk­zeug, Schleif­ma­schi­nen, eine Mög­lich­keit zu Schwei­ßen oder auch – und das ist eine Pre­mie­re – ein 3D-Dru­cker samt Scan­ner direkt in der Werk­statt. Es ist ein stän­di­ges Kom­men und Gehen in den Räumlichkeiten.

Dabei den Über­blick zu behal­ten ist kei­ne ein­fa­che Auf­ga­be für das Team. Doch mit einem digi­ta­len Auf­nah­me­ver­fah­ren lässt sich Ord­nung in das gan­ze Ver­fah­ren brin­gen. Das Pro­blem wird digi­ta­le erfasst, dem Hilfs­mit­tel ein Bar­code zuge­wie­sen und dann kön­nen die Athlet:innen sich zurück­leh­nen und war­ten. Manch­mal reicht es nur zu einer Par­tie Jen­ga im Vor­raum der Werk­statt, manch­mal dau­ert es etwas län­ger. Dank der digi­ta­len Erfas­sung kön­nen sich die Sportler:innen aber ent­span­nen und müs­sen kei­ne unnö­ti­gen Wege zurück­leh­nen – denn, wenn ihr Hilfs­mit­tel fer­tig ist, wird ihnen eine E‑Mail geschickt und sie kön­nen sie abho­len. Das ist ein tol­ler Ser­vice der das Leben und die Wett­kämp­fe bei den Para­lym­pics stress­frei­er macht.

Aus Paris berich­tet Hei­ko Cordes.

Hier kön­nen Sie Teil eins und Teil zwei der Bericht­erstat­tung aus Paris lesen.

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