Spe­zi-Lei­den­schaft für den guten Zweck

Wie aus einer anfangs eher zufälligen Sammlung leerer Flaschen eine gute Sache entstehen kann, das zeigten die Schüler:innen der Städtischen Berufsschule für Orthopädietechnik München. „Geheimoperation“ nannten sie ihr Projekt, das im Sommer 2021 startete.

Aus­gangs­punkt war, dass eini­ge von ihnen zunächst ihre lee­ren Spe­zi-­Fla­schen auf einem lee­ren Tisch – außer Sicht­wei­te von Leh­rer Mar­tin Schön­bau­er – depo­nier­ten. Im Lau­fe des vier­wö­chi­gen Block­un­ter­richts sam­mel­ten sich so vie­le Fla­schen an, dass eine „Ent­de­ckung“ befürch­tet wur­de. Also such­te die Klas­se OM 10A nach einem neu­en, bes­se­ren Ver­steck, um die bereits vor­an­ge­schrit­te­ne Samm­lung fort­füh­ren zu kön­nen. Im Zuge des­sen stell­te sich her­aus, dass der Schrank im Klas­sen­zim­mer nicht abge­sperrt und auch noch leer war. Also wur­den die Fla­schen in den genann­ten Schrank umge­la­gert. Da die Samm­lung durch den neu­en Lager­raum nun wach­sen konn­te, wur­de der Leh­rer ein­ge­weiht, der auch noch den Schlüs­sel für den Schrank besaß und damit für die Sicher­heit des Pfan­des garan­tie­ren wür­de. Mit jeder Berufs­schul­wo­che wuchs die Anzahl der Fla­schen wei­ter an und bald ging die Samm­lung über meh­re­re Regal­bret­ter, wodurch sich im Lau­fe der Zeit eine chro­ni­sche Hyper­ex­ten­si­on der Schrank­bö­den entwickelte.

Anfang des zwei­ten Lehr­jah­res wur­de die Klas­se auf­ge­teilt. Die „Geheim­ope­ra­ti­on“ lief aber wei­ter, denn die Schüler:innen hat­ten sich dazu ent­schlos­sen, den ein­ge­lös­ten Pfand für einen guten Zweck zu spen­den. Das führ­te dazu, dass auch Klas­sen ande­rer Beru­fe ihre Pfand­fla­schen zusätz­lich in den Raum brach­ten bzw. vor die Tür stell­ten. Anfang des Jah­res 2023 war es dann so weit und der Schrank war mit weit über 600 Fla­schen gefüllt.

In der haus­ei­ge­nen Kan­ti­ne kas­sier­ten die enga­gier­ten Schüler:innen den von der Betrei­be­rin groß­zü­gig auf­ge­run­de­ten Pfand­be­trag. Der ein­ge­weih­te Leh­rer, der inzwi­schen fes­ter Bestand­teil des Pro­jek­tes war, hat­te ver­spro­chen, den Betrag zu ver­dop­peln, und zusätz­lich ein Spar­schwein für wei­te­re Spen­den ange­legt. Dadurch wur­de der Spen­den­be­trag durch ande­re Lehr­kräf­te und Schüler:innen noch deut­lich höher und brach­te am Ende einen Betrag von 612 Euro ein, der an die Auf­bau­hil­fe für Afgha­ni­stan „Empor e. V.“ gespen­det wur­de. „Die­se Orga­ni­sa­ti­on ist gemein­schaft­lich aus­ge­wählt wor­den, da wir als Ortho­pä­die­tech­nik-Mecha­ni­ker-Azu­bis zu etwas Wohl­tä­ti­gem aus unse­rem Hand­werk bei­tra­gen woll­ten. Wir dan­ken allen flei­ßi­gen Spe­zi-Trin­kern, Unter­stüt­zern, die an das Pro­jekt geglaubt und sich für uns ein­ge­setzt haben, sowie allen zusätz­li­chen Spen­dern“, so das Fazit der Klas­se OM 12D.

 

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