SOSORT-Jah­res­kon­gress: Inter­dis­zi­pli­när, inno­va­tiv, evidenzbasiert

Vom 24. bis 27. April 2025 fand im kroatischen Dubrovnik der Jahreskongress der Society on Scoliosis Orthopaedic and Rehabilitation Treatment (SOSORT) statt.

Mit knapp 400 Teil­neh­mern aus mehr als 40 Län­dern bot der Kon­gress erneut ein inter­na­tio­na­les Forum für den inter­dis­zi­pli­nä­ren Aus­tausch zur kon­ser­va­ti­ven Sko­lio­se­ver­sor­gung. Ärz­te, Ortho­pä­die­tech­ni­ker, Phy­sio­the­ra­peu­ten, For­scher und ­Betrof­fe­ne kamen zusam­men, um sich über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen aus­zu­tau­schen und neue Stan­dards zu diskutieren.

„Mein per­sön­li­ches High­light war die spür­ba­re Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät: Wenn Ärz­te, Ortho­pä­die­tech­ni­ker, The­ra­peu­ten und sogar Pati­en­ten gemein­sam dis­ku­tie­ren, ent­steht ech­te Inno­va­ti­on. Genau das macht SOSORT aus“, betont Prä­si­den­tin Dr. Sabri­na Donzelli.

Live-Demons­tra­tio­nen

Inhalt­lich lag der Schwer­punkt der dies­jäh­ri­gen Aus­ga­be auf der Wei­ter­ent­wick­lung bestehen­der Stan­dards: Die Rol­le von 3D-Druck und digi­ta­len Fer­ti­gungs­pro­zes­sen war eben­so zen­tral wie der Umgang mit erwach­se­nen Sko­lio­se­pa­ti­en­ten – ein Bereich, der laut Don­zel­li zuneh­mend an Bedeu­tung gewinnt, aber oft unter­schätzt wird. The­ma­ti­siert wur­den unter ande­rem der Ein­satz von 3D-Druck­tech­no­lo­gien, per­so­na­li­sier­te Kor­rek­tur­kon­zep­te und Fort­schrit­te bei der SRS/­SO­SORT-Brace Clas­si­fi­ca­ti­on. Work­shops boten zudem pra­xis­na­he Ein­bli­cke, ins­be­son­de­re durch Live-Demons­tra­tio­nen an Pati­en­ten – ein ­neu­es Ele­ment, das auf brei­te Zustim­mung stieß.

Die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on spielt in der kon­ser­va­ti­ven Sko­lio­se­be­hand­lung eine immer grö­ße­re Rol­le – ent­spre­chend auch auf dem Kon­gress. „Wir sehen span­nen­de Ent­wick­lun­gen wie ‚smart braces‘ mit Sen­sor­in­te­gra­ti­on oder Simu­la­tio­nen über digi­ta­le Zwil­lin­ge. Gleich­zei­tig wur­de deut­lich, dass die­se Tech­no­lo­gien nur dann sinn­voll sind, wenn sie den Pati­en­ten real hel­fen – durch bes­se­re Pass­form, höhe­re Adhä­renz oder effek­ti­ve­re Kom­mu­ni­ka­ti­on im Team“, so Don­zel­li. Inno­va­ti­on müs­se evidenz­basiert und pati­en­ten­zen­triert sein.

Nächs­ter Halt: Turin

Der nächs­te Kon­gress wird 2026 in Turin statt­fin­den. „Wir wol­len den Kon­gress in Ita­li­en nut­zen, um an die The­men von Dubrov­nik anzu­knüp­fen – ins­be­son­de­re in Bezug auf glo­ba­le Zugäng­lich­keit, stan­dar­di­sier­te Qua­li­täts­si­che­rung und den Trans­fer inno­va­ti­ver Metho­den in den All­tag klei­ner Ver­sor­gungs­zen­tren“, kün­dig­te Don­zel­li an.

Im Zen­trum der Arbeit von SOSORT steht seit 20 Jah­ren die Ent­wick­lung evi­denz­ba­sier­ter Stan­dards in der kon­ser­va­ti­ven Sko­lio­se­be­hand­lung – von der Kor­sett­ver­sor­gung über phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Spe­zi­al­be­hand­lun­gen bis zur inter­dis­zi­pli­nä­ren Zusam­men­ar­beit. „Sko­lio­se­ver­sor­gung ist Team­ar­beit. Es geht nicht dar­um, wer ‚den bes­ten Ansatz‘ hat, son­dern wie wir gemein­sam bes­se­re Ergeb­nis­se für unse­re Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten erzie­len“, erklärt Don­zel­li. „SOSORT ist offen für alle, die sich für evi­denz­ba­sier­te, kon­ser­va­ti­ve Ver­sor­gung enga­gie­ren – und ich lade jede und jeden ein, 2026 in Turin dabei zu sein.“

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