Gleich zu Beginn legte Prof. Dr. med. Frank U. Montgomery, Ehrenpräsident der Bundesärztekammer, den Finger in die Wunde, dass er im Vorfeld weder in Parteiprogrammen noch im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung auf eine explizite Nennung von Sanitätshäusern bzw. der Hilfsmittelversorgung gestoßen sei. Die Sichtbarkeit der Branche in Politik und Öffentlichkeit bleibt eine stete Herausforderung für alle Beteiligten. Grundsätzlich verfüge Deutschland seines Erachtens über „eine der besten Gesundheitsversorgungen der Welt“, gleichzeitig sehe er aber auch den ökonomischen Bedarf an Klinikschließungen. Eine Vorlage, die Rehavital-Geschäftsführer Jens Sellhorn als Moderator der Veranstaltung sogleich aufgriff und betonte, dass es insbesondere die Sanitätshäuser seien, die die Versorgung in der Fläche sicherstellten.
„Masterclass“ im kleinen Kreis
Im weiteren Verlauf teilten sich die Gäste auf das Programmangebot auf. Im großen Saal lieferten Carolin Stüdemann, Sabine Hübner und Holger Stanislawski Gedankenanstöße zu Mitarbeiterführung, Kundenbindung und Entscheidungsqualitäten. Parallel dazu boten sogenannte „Masterclasses“ im kleinen Kreis einen exklusiven Austausch zu fachspezifischen Themen, etwa zu Kinder-Orthesen, Amputationsmedizin und Dienstleistungs-Tools. Abgerundet wurde das Angebot von einer Messe, auf der sich 14 Partnerunternehmen von Rehavital präsentieren konnten.
Premiere des „Aha!“-Awards
Nach Abschluss des Fachprogramms bot sich eine kurze Verschnaufspause, ehe auf die Teilnehmer am Abend noch ein festliches Gala-Dinner wartete. Programmatisches Highlight zwischen den kulinarischen‚ Menü-Gängen war die erstmalige Verleihung des „Aha!“-Awards. Dabei steht „Aha“ stellvertretend für „Awards für Hilfsmittelbranchen-Auszubildende“. Jens Sellhorn fasste das Engagement der Rehavital in dieser Hinsicht wie folgt zusammen: „Mit unserem neuen ‚Aha!‛ wollen wir herausragende Leistungen honorieren und den Auszubildenden auch das Signal geben, dass sie wertgeschätzt werden.“ Die Auszeichnung versteht sich als Nachfolgerin des langjährigen Nachwuchspreises von Rehavital, angereichert mit einer weiteren Kategorie und unter Einbeziehung der Industriepartner.
„Die prämierten Projekte zeigen, dass die Preisträger und Preisträgerinnen in ihrem Beruf wirklich aufgehen und nochmal den einen Extraschritt gegangen sind, der wirklich eine Auszeichnung wert ist“, lobte Juror Uwe Schettler von Juzo das Engagement der Auszubildenden. Zusammen mit Thomas Gast von Össur hielt er die Laudatio in der Kategorie „Organisation“. Gast ergänzte: „Die Nachwuchsarbeit in unserer Branche ist auch uns ein wichtiges Anliegen. Denn das sind unsere wertvollen Fachkräfte von morgen.“
Mit Blick auf die Gesamtveranstaltung zog Rehavital-Geschäftsführer Sellhorn ein mehr als zufriedenes Fazit: „Unser Ziel war es, mit der Rehavision ein Forum für Wissen, Austausch und Vernetzung zu schaffen – das ist uns gelungen.“
Michael Blatt
Kategorie Organisation
1. Platz: Annabell Gräfe, Orthopädie- und Rehatechnik Dresden
2. Platz: Melanie Höckele, Medigroba GmbH
3. Platz: Melissa Werowski, Kranz GmbH
Kategorie Handwerk
1. Platz: Gregor Häfner, Seeger – Das Gesundheitshaus
2. Platz: Elias Wohlrab, Orthopädie- und Rehatechnik Dresden
3. Platz: Leonie Weber, Storch und Beller & Co. GmbH
Kategorie IT-Service
1. Platz: Kilian Riemensperger, Julius Zorn GmbH
2. Platz: Sarah Susanne Fischer, Springer Aktiv AG
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