Die Hilfsmittelbranche ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung unseres Landes und als solche nicht wegzudenken. Dabei ist die Bandbreite der Produktpalette sehr hoch – egal ob es sich um niedrigschwellige Hilfsmittel wie Kompressionsstrümpfe oder um komplexe Hilfsmittel wie Rollstühle handelt: Die Patientenprofile sind divers, dementsprechend ist der Einsatz von Hilfsmitteln vielfältig. Oftmals kommen diese kurativ nach Operationen zum Einsatz, um Patientinnen und Patienten auf dem Weg der Genesung zu helfen. Auch für den Ausgleich von Nachteilen, die durch eine Behinderung entstehen, ist eine adäquate Versorgung mit Hilfsmitteln unabdingbar, um eine vollwertige gesellschaftliche Teilhabe für die Betroffenen zu gewährleisten.
Gerade in der Prävention ist die Bedeutung der Hilfsmittel in den letzten Jahren angestiegen. Viele repräsentative Studien haben gezeigt, dass der Einsatz von passenden Hilfsmitteln Krankheiten effektiv vorbeugen kann.
So können Kosten eingespart und Ressourcen effektiv gehoben werden, indem etwa komplexe, kostspielige Operationen oder die stationäre Pflege vermieden oder hinausgezögert werden.
Insgesamt zeigt sich also, dass wir den Hilfsmittelmarkt besser verstehen und ihn ganzheitlich betrachten müssen. Die bedarfsgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten mit innovativen Hilfsmitteln, die dem aktuellen Stand der medizinischen Erkenntnis und des technischen Fortschrittes entsprechen, ist uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein besonders wichtiges Anliegen. Bezogen auf bereits CE-gekennzeichnete Hilfsmittel heißt das: Wir brauchen keine zusätzliche Zertifizierung der Zertifizierung. Ist der Nutzen nachgewiesen, müssen Neuerungen – und sei es als Pilot – schneller ins Hilfsmittelverzeichnis und damit in den Markt kommen. Dafür müssen wir Regularien schaffen, der Abbau einschränkender bürokratischer Regelungen muss unbedingt angegangen werden. Ferner bedarf es einer Digitalisierung, die Entlastung schafft und Innovationen fördert. Die beiden Digitalgesetze tun dies nicht, sie sind in dieser Form eher ein zusätzlicher Ballast als eine Erleichterung für Leistungserbringer und Betroffene.
Es liegt auf der Hand: Der Hilfsmittelmarkt muss gestärkt werden. Denn nur durch einen voll funktionsfähigen Hilfsmittelmarkt, der die notwendige Flexibilität besitzt, kann das deutlich angeschlagene Gesundheitssystem spürbar entlastet werden. Dies ist auch für die dauerhafte internationale Anschlussfähigkeit des deutschen Hilfsmittelmarkts unerlässlich!
Deswegen freut es mich sehr, dass sich Vertreterinnen und Vertreter der Hilfsmittelbranche zur OTWorld 2024 in Leipzig zusammenfinden werden, um sich über zukunftsfähige Lösungen in der Hilfsmittelversorgung auszutauschen. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viele bereichernde Erkenntnisse, spannende Diskussionen und neue Inspirationen!
Lesen Sie hier die weiteren Statements aus der Politik.