Nach­wuchs auf Bil­dungs­rei­se in Leipzig

Nach den ersten beiden OTWorld-Tagen war am Donnerstag plötzlich frischer Wind auf der Messe und in den Kongresssälen zu spüren. Kein Wunder, denn mit dem Start der Jugend.Akademie TO zog es rekordverdächtig mehr als 400 Nachwuchskräfte nach Leipzig. In der Glashalle läuteten Kirsten Abel, Leiterin der Verbandskommunikation des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), und Imke Ostermeier-Kittel, Projektmanagerin bei der Leipziger Messe, den offiziellen Start der zweitägigen Veranstaltung ein.

„Auf der dies­jäh­ri­gen OTWorld gibt es viel zu ent­de­cken“, ver­sprach Oster­mei­er-Kit­tel. Sowohl Mes­se- als auch das Kon­gress­pro­gramm der ver­gan­ge­nen Tage haben blei­ben­den Ein­druck bei ihr hin­ter­las­sen: „In einer Key­note ging es um glück­li­ches Arbei­ten in medi­zi­ni­schen Fach­be­ru­fen“, blick­te Oster­mei­er-Kit­tel auf eines ihrer per­sön­li­chen High­lights am Diens­tag zurück. „Ich glau­be, der Schlüs­sel dazu ist ein Beruf, der einen aus­füllt.“ Die OTWorld bie­te die Mög­lich­keit, Neu­es zu ent­de­cken und sich fort­zu­bil­den. Ihr Tipp: Ein Besuch des „otworld.campus“. Auf dem Son­der­aus­stel­lungs­be­reich stel­len ver­schie­de­ne Bil­dungs­ein­rich­tun­gen ihre Ange­bo­te vor und laden zu Impuls­vor­trä­gen und Son­der­ak­tio­nen ein. Dar­über hin­aus haben die Teilnehmer:innen der Jugend.Akademie TO die Mög­lich­keit, die Kon­gress­work­shops und aus­ge­wähl­te Vor­trä­ge zu besu­chen sowie an Ver­an­stal­tun­gen der Spon­so­ren teilzunehmen.

Auch Lars Grun, ers­ter Vor­sit­zen­der des Bufa e. V., nutz­te die Gele­gen­heit, ein paar Wor­te an die Aus­zu­bil­den­den und Stu­die­ren­den zu rich­ten und wies dabei auf eini­ge Ver­an­stal­tun­gen beson­ders hin. Denn Lehr­kräf­te der Bufa haben Inhal­te des Kon­gres­ses mit­ge­stal­tet und füh­ren die Work­shops auch teils selbst durch – also auf in Hal­le 3!

Els Moris von der Tho­mas More Uni­ver­si­ty of Appli­ed Sci­en­ces in Bel­gi­en mach­te deut­lich, wor­um es auf der OTWorld geht: neue Men­schen von über­all auf der Welt ken­nen­ler­nen, sich aus­tau­schen, fort­bil­den und dadurch viel­leicht wei­te­re Mög­lich­kei­ten für den eige­nen Lebens­weg ent­de­cken. Das kann ein Prak­ti­kum sein, der Wunsch, einen eige­nen Betrieb zu grün­den oder ein Start-up auf die Bei­ne zu stel­len. „Hier fin­det ihr die Men­schen, die euch dabei unter­stüt­zen kön­nen, eure Plä­ne umzu­set­zen“, erklär­te Moris. „Zusam­men kön­nen wir die Zukunft der Ortho­pä­die-Tech­nik strah­len­der machen als je zuvor.“

Vom bel­gi­schen Mecheln ging es dann ins nord­rhein-west­fä­li­sche Reck­ling­hau­sen. Refe­ren­da­rin Feli­ci­tas van Kam­pen sowie eini­ge Schüler:innen des Max-Born-Berufs­kol­legs stell­ten ihre Ein­rich­tung vor und ver­rie­ten den Teil­neh­men­den der Jugend.Akademie TO, was die OTWorld für sie bedeu­tet. Die Kom­bi­na­ti­on aus Kon­gress und Mes­se bie­te die Mög­lich­keit zum Aus­tausch und gebe einen Ein­blick in Wei­ter­bil­dungs- und Job­chan­cen. Und: „Die OTWorld ist für uns eine Bil­dungs­rei­se, eine Klas­sen­fahrt“, sag­te eine Schü­le­rin. Sie soll als Team­buil­ding­maß­nah­me die­nen und die Schüler:innen zusam­men­wach­sen las­sen. Die­se zeig­ten sich über­zeugt, dass sich auch in Zukunft der Besuch in Leip­zig loh­nen wird. Denn die Ortho­pä­die-Tech­nik sei ein wach­sen­des und inno­va­ti­ves Berufs­feld, mit Auf­ga­ben, die wach­sen und an denen sie wach­sen werden.

Nach einem ereig­nis­rei­chen Tag auf dem Bran­chen­treff ging es rüber in die ange­schlos­se­ne Glas­hal­le zur tra­di­tio­nel­len Grill­par­ty. Gestärkt mit Würst­chen und Kalt­ge­trän­ken zog der Nach­wuchs ein durch­weg posi­ti­ves Fazit vom Tag. Vanes­sa und Mel­li, bei­de aus Traun­stein ange­reist, zeig­ten sich davon begeis­tert, dass die Bran­che sich ihnen gegen­über sehr offen gezeigt hat: „Die Leu­te sind auf all unse­re Fra­gen ein­ge­gan­gen.” Bei Tina aus Nürn­berg und Art aus Mün­chen stand das The­ma Neu­ro­sti­mu­la­ti­on hoch im Kurs und wie von der myolek­tri­schen Arm-/Hand­orthe­se bis zur neu­es­ten Fuß­he­ber-Inno­va­ti­on Hilfs­mit­tel die Anwender:innen bei der Bewäl­ti­gung des All­tags unterstützen.

Die „nächs­te Gene­ra­ti­on” der Orthopädietechniker:innen zeigt ein Fai­ble für High-Tech-Pro­duk­te, schreckt nicht davor zurück, sich auch mit anspruchs­vol­len The­men zu beschäf­ti­gen und sucht den Kon­takt zu den eta­blier­ten Kolleg:innen. Das gro­ße Inter­es­se am For­mat Jugend.Akamedie TO gibt den Orga­ni­sa­to­ren der OTWorld und den Unter­stüt­zern aus der Indus­trie recht, sich auch ins­be­son­de­re im Umfeld von Welt­kon­gress und Mes­se für den Nach­wuchs mit ver­ein­ten Kräf­ten zu enga­gie­ren. Tra­di­tio­nell grif­fen BIV-OT-Prä­si­dent Alf Reu­ter, Otto­bock-Geschäfts­füh­rer Phil­ipp Hoe­fer und die bei­den Kon­gress­prä­si­den­ten Prof. Dr. Tho­mas Wirth und Dipl.-Ing. (FH) Ingo Pfef­fer­korn selbst zur Grill­zan­ge, um nicht nur den Wis­sens­durst der Jugend, son­dern auch deren Hun­ger zu stillen.

Pia Engelbrecht/Michael Blatt

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