OTWorld.connect: Digi­ta­le Weichenstellung

Vom 27. bis 29. Oktober 2020 geht erstmals die digitale OTWorld.connect an den Start. Über Highlights, Technik und Ticketpreise der „Corona-Ausgabe“ der OTWorld informierten Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik (BIV-OT), Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH, Kongresspräsident Michael Schäfer und Antje Voigmann, Projektdirektorin der OTWorld, bei einem Online-Roundtable.

„Die digi­ta­le OTWorld.connect ist nicht ein­fach nur die Ver­län­ge­rung der ana­lo­gen Ver­an­stal­tung“, beton­te Buhl-Wag­ner. In sei­nem Unter­neh­men befas­se sich eine eige­ne Abtei­lung schon län­ger mit digi­ta­len For­ma­ten, so der Mes­se­chef: „Des­halb ist es eine Freu­de und Her­aus­for­de­rung, gemein­sam mit dem BIV-OT eine neue digi­ta­le Mes­se zu ent­wi­ckeln.“ Für BIV-OT-Prä­si­dent Reu­ter, der kurz vor dem Lock­down sein Amt antrat, war es kei­ne Opti­on, den Bran­chen­treff auf 2021 zu ver­schie­ben oder gar aus­fal­len zu las­sen, wie er her­vor­hob: „Die OTWorld ist eine Pflicht­ver­an­stal­tung, unter ande­rem für alle Gesund­heits­po­li­ti­ker. Hier wer­den bran­chen­über­grei­fend gemein­sam mit der Indus­trie die Wei­chen gestellt.“

Die OTWorld habe mit dem Coro­na-Lock­down im Früh­jahr eine „Voll­brem­sung“ hin­ge­legt, so Pro­jekt­di­rek­to­rin Voigt­mann. Doch es sei gelun­gen, das gro­ße „Fami­li­en­tref­fen“ der Bran­che, ihr „Zuhau­se“, gemein­sam digi­tal neu auf­zu­stel­len. Die OTWorld.connect fin­de in sechs Kanä­len statt: In drei Kanä­len lau­fen par­al­lel die Sym­po­si­en und Vor­trä­ge des wis­sen­schaft­li­chen Kon­gres­ses sowie der TAR Con­fe­rence (Tech­ni­cal­ly Assis­ted Reha­bi­li­ta­ti­on). Der vier­te Kanal ist dem berufs­po­li­ti­schen Forum des BIV-OT vor­be­hal­ten, das in fünf Podi­ums­dis­kus­sio­nen sowie Stu­dio­talks zum Mei­nungs­aus­tausch ein­lädt. Die Kanä­le fünf und sechs wie­der­um bie­ten den Aus­stel­lern und der Indus­trie die Gele­gen­heit, neue Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen in Work­shops zu prä­sen­tie­ren. Zu den The­men gehö­ren indi­ka­ti­ons­be­zo­ge­ne Ver­sor­gun­gen wie Arthro­se oder Kom­pres­si­on, die digi­ta­len Mög­lich­kei­ten im Sani­täts­haus oder die Ein­la­gen­ver­sor­gung. „Ganz pra­xis­na­he Fort­bil­dung, wie es sie auf der OTWorld schon immer gab – aber dies­mal mit unbe­grenz­ter Teil­neh­mer­zahl“, sag­te Voigtmann.

Heran-„gezoomt“: Digi­ta­ler Kon­takt mit den Referenten

Der vir­tu­el­le Kon­gress basie­re auf der Kon­fe­renz­platt­form Zoom, wie Pro­jekt­di­rek­to­rin Voigt­mann erläu­ter­te: „Wir arbei­ten an die­ser Stel­le mit einem Part­ner zusam­men, der erfah­ren ist mit der Durch­füh­rung inter­na­tio­na­ler Kon­gres­se.“ Es gebe kei­ne beson­de­ren tech­ni­schen Anfor­de­run­gen, um teil­zu­neh­men, wie sie wäh­rend des Round­ta­bles erklär­te. Grund­sätz­lich sei es auch mög­lich, den Kon­gress am Smart­phone zu ver­fol­gen. „Aller­dings eig­nen sich Com­pu­ter bzw. Note­books auf­grund ihrer grö­ße­ren Bild­schir­me bes­ser.“ Auf dem Moni­tor sei in einem Fens­ter der Vor­tra­gen­de zu sehen, dane­ben die jewei­li­ge Prä­sen­ta­ti­on. Im unte­ren Teil wer­de eine Chat­funk­ti­on inte­griert, um mit den Vor­sit­zen­den des Sym­po­si­ums in Kon­takt zu tre­ten und Fra­gen zu plat­zie­ren. Die Chairs wür­den die­se dann in die vir­tu­el­le Run­de wei­ter­lei­ten. Auch Dol­met­scher sei­en live dabei.

Ticket­shop öff­net im Okto­ber, Tei­le der OTWorld.connect kostenfrei

Ohne Ticket und damit kos­ten­frei zugäng­lich sol­len die Aus­stel­ler­work­shops sein, eben­so das bran­chen­po­li­ti­sche Forum sowie die Show­rooms der Indus­trie, durch deren Welt aus ver­netz­ten Waben man unter ande­rem per Zufalls­prin­zip „bum­meln“ kön­ne, wie Ant­je Voigt­mann ver­riet. Die Tickets für den wis­sen­schaft­li­chen Kon­gress wer­de es ab Okto­ber geben, wie sie ankün­dig­te. „Die Prei­se gestal­ten sich attrak­ti­ver als bei der Prä­senz­ver­an­stal­tung“, unter­strich sie. „Wir wol­len das neue For­mat unter­stüt­zen, wol­len expe­ri­men­tie­ren und gemein­sam mit der Bran­che ler­nen.“ So wer­de die Dau­er­kar­te 200 Euro kos­ten und damit die Hälf­te der klas­si­schen OTWorld-Dau­er­kar­te. Die Tages­kar­te lie­ge bei 100 Euro. Für den Berufs­nach­wuchs der Jugendakademie.TO wer­de es zudem ver­güns­tig­te Tickets geben, die ihnen die Teil­nah­me im Klas­sen­ver­band ermöglichten.

Meh­re­re Kanä­le und damit Vor­trä­ge par­al­lel kön­ne man mit einem Ticket aber nicht anschau­en – aller­dings jeder­zeit zwi­schen den Kanä­len wech­seln, wie es hieß. Dem­ge­mäß sei mit einem Zugang live immer nur ein Teil des Pro­gramms zu sehen. Des­halb emp­fahl Ant­je Voigt­mann, meh­re­re Tickets bzw. Zugän­ge zu erwer­ben, wenn meh­re­re Ziel­grup­pen zum Bei­spiel in einem Sani­täts­haus par­al­lel auf ver­schie­de­nen Kanä­len dabei sein möchten.

Der wis­sen­schaft­li­che Kon­gress wer­de auf­ge­zeich­net, so Pro­jekt­di­rek­to­rin Voigt­mann. Zwi­schen sie­ben und zehn Tagen daue­re es, bis die Vor­trä­ge nach der Ver­an­stal­tung abruf­bar sei­en. Im Preis der Dau­er­kar­te sei der Zugriff auto­ma­tisch ent­hal­ten. Bei den Tages­ti­ckets sei eine Nach­bu­chung für das Archiv erfor­der­lich. Bis Mit­te Janu­ar sol­len die Auf­zeich­nun­gen online zur Ver­fü­gung ste­hen, genau­so wie die Showrooms.

250 Vor­trä­ge – digi­ta­le Sym­po­si­en als neue Erfahrung

Das digi­ta­le Kon­gress­erleb­nis sei ein sehr ande­res, stell­te Kon­gress­prä­si­dent Micha­el Schä­fer fest und berich­te­te von sei­nen Erfah­run­gen mit Online-Events unter ande­rem in den USA: „Wenn über 200 Leu­te teil­neh­men und man kei­nen sieht, wenn man deren Fra­gen vor­ge­le­sen bekommt von einer Mode­ra­to­rin – das ist sehr anders. Doch wir haben mit unse­rer Umstel­lung auf ein rein digi­ta­les For­mat abso­lut rich­tig gele­gen.“ Mit der Erkran­kung Covid-19 sei nicht zu spa­ßen – allein wenn man auf die zuneh­men­de Zahl der Infek­tio­nen schaue. Nicht zuletzt zie­he die gesam­te Bran­che bei der Ent­wick­lung des digi­ta­len Events mit, so der Kon­gress­prä­si­dent. Unter den 250 Vor­trä­gen sei­en vie­le High­lights. Außer­dem freue er sich, sag­te Schä­fer, dass es gelun­gen sei, kurz­fris­tig das The­ma Coro­na und die spe­zi­el­len Anfor­de­run­gen für die Bran­che auf die Agen­da zu brin­gen. Eine Berei­che­rung sei eben­so die par­al­le­le TAR Con­fe­rence, die For­schung für die Zukunft abbil­de. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer kön­nen sich laut Schä­fer auf ein umfang­rei­ches Pro­gramm freu­en: „Ich bin gespannt auf die Inter­ak­tio­nen und die Resonanz.“

Cath­rin Günzel

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