Gut model­liert wird dop­pelt belohnt

Was braucht man eigentlich für den Einstieg in die Additive Fertigung von Hilfsmitteln? Scanner, Drucker, Software? Drei Mal „Ja“ würde Steffen Matyssek sagen. Der Leiter der Abteilung „Forschung und Entwicklung“ bei ­Häussler Technische Orthopädie GmbH erklärt im OT-Interview, warum man von Anfang an auf gute Software Wert legen sollte und warum Zeit eine wichtige Zutat für den Erfolg bei additiv gefertigten Hilfsmitteln ist.

Model­lie­ren und Kon­stru­ie­ren sind in der digi­ta­len Hilfs­mit­tel­fer­ti­gung der zwei­te Schritt im Fer­ti­gungs­pro­zess. Wenn Sie die­ser Auf­ga­be eine Gewich­tung zuspre­chen müss­ten, wie wich­tig ist das Model­lie­ren für den Prozess?

Anzei­ge

Stef­fen Matyssek: Das Model­lie­ren ist nach wie vor der ent­schei­den­de Arbeits­schritt bei der Her­stel­lung unse­rer Son­der­an­fer­ti­gun­gen. Hier wird die Pass­form fest­ge­legt und der Sitz des Hilfs­mit­tels am Pati­en­ten defi­niert. Feh­ler an die­ser Stel­le des Her­stel­lungs­pro­zes­ses kön­nen bei der Anpas­sung und Abga­be zu erheb­li­cher Mehr­ar­beit bis hin zur erneu­ten Pro­duk­ti­on auf der Grund­la­ge eines über­ar­bei­te­ten Modells füh­ren. Es lohnt sich also dop­pelt, an die­ser Stel­le sehr gewis­sen­haft zu arbei­ten. Zum einen sor­gen wir dadurch für den best­mög­li­chen Sitz des Hilfs­mit­tels am Pati­en­ten und zum ande­ren erspa­ren wir uns unter Umstän­den viel zusätz­li­che Arbeits­zeit für auf­wen­di­ge Anpas­sun­gen bei der Anprobe.

Damit die digi­ta­le Model­lie­rung des Kör­per­mo­dells auch best­mög­lich und vor allem einem Stan­dard­pro­zess fol­gend von­stat­ten­ge­hen kann, ist es rat­sam, auch der Kör­per­ab­for­mung die nöti­ge Auf­merk­sam­keit zu wid­men. Im Zuge des­sen muss im Vor­feld fest­ge­legt wer­den, wann wel­che Art der Kör­per­ab­for­mung gewählt wird. 3D-Scan­ning, das Ska­lie­ren von Kör­per­mo­del­len oder die klas­si­sche Gips­tech­nik haben ihre spe­zi­fisch fest­ge­leg­ten Ein­satz­ge­bie­te. Im Beson­de­ren bei der Erstel­lung von 3D-Scans im Bereich Orthe­tik kön­nen Scan­werk­zeu­ge, wie Posi­tio­nie­rungs­hil­fen, ein wich­ti­ges ergän­zen­des Werk­zeug dar­stel­len und den Gesamt­pro­zess zuver­läs­si­ger machen.

Fazit: Ein guter Kör­per­ab­druck führt zu einem ten­den­zi­ell bes­se­ren Modell, wel­ches die Kon­struk­ti­on eines vor­aus­sicht­lich gut pas­sen­den Hilfs­mit­tels ermög­licht. Das war schon immer so und bleibt auch in Zukunft ein ent­schei­den­der Fak­tor im indi­vi­du­el­len Hilfsmittelbau.

Die Kon­struk­ti­on des Hilfs­mit­tels wirkt unter den vor­an­ge­gan­ge­nen Argu­men­ten bezüg­lich der Körpermodell­erstellung schon fast unschein­bar. Der wich­tigs­te Punkt bei der Kon­struk­ti­on eines Hilfs­mit­tels besteht dar­in, die geplan­te Fer­ti­gung bereits im Vor­feld ein­deu­tig fest­ge­legt zu haben, um Mate­ri­al­ei­gen­schaf­ten oder spe­zi­fi­sche Aus­wir­kun­gen des Druck­ver­fah­rens auf das Bau­teil beach­ten zu können.

Sie haben Erfah­rung im digi­ta­len Model­lie­ren und Kon­stru­ie­ren. Auf wel­che Soft­ware set­zen Sie?

Wir set­zen bei der orga­ni­schen Model­lie­rung und Kon­struk­ti­on auf die Soft­ware Geo­ma­gic Free­form. Bei der Kon­struk­ti­on von stan­dar­di­sier­ten Bau­grup­pen – bei­spiels­wei­se Gelenk­anbindungen oder Adap­ter­auf­nah­men – grei­fen wir auf die CAD-Soft­ware Auto­desk Fusi­on 360 zurück.

War­um haben Sie sich für diese­ ­Lösung entschieden?

Bei der Aus­wahl der Soft­ware­lö­sung für die digi­ta­le Pro­duk­ti­on waren uns zwei Din­ge beson­ders wich­tig. Zum einen woll­ten wir in der Lage sein, alle unse­re Model­le und Hilfsmittelkons­truktionen frei und unab­hän­gig bear­bei­ten zu kön­nen und zum ande­ren auch per­spek­ti­visch gese­hen kei­ne gestal­te­ri­schen Gren­zen zu haben.

Die Soft­ware Free­form erfüllt bei­de Aspek­te her­vor­ra­gend. Es kön­nen alle gän­gi­gen Daten­for­ma­te offen ver­arbeitet wer­den, was uns auch den Daten­aus­tausch zwi­schen Free­form und der Stan­dard CAD-Soft­ware Fusi­on 360 erleich­tert. Dar­über hin­aus bie­tet Free­form eine aus unse­rer Sicht ein­zig­ar­ti­ge Fül­le an Mög­lich­kei­ten für die Model­lie­rung und orga­ni­sche Kons­truktion über des­sen Werk­zeug­pa­let­te. Die­se Kom­bi­na­ti­on sorgt dafür, dass man in der digi­ta­len Hilfs­mit­tel­pro­duk­ti­on auch wirk­lich jedes Hilfs­mit­tel­kon­zept ver­wirk­li­chen kann. Zusätz­lich bie­tet uns Free­form die Mög­lich­keit, wie­der­keh­ren­de Model­lier- und Kon­struk­ti­ons­schrit­te zu auto­ma­ti­sie­ren, wodurch sehr stan­dar­di­siert und vor allem zeit­spa­rend gear­bei­tet wer­den kann.

Haben Sie eine Ent­schei­dungs­hil­fe für Ein­stei­ger in die digi­ta­le Pro­duk­ti­on parat? Was müs­sen die­se bei der Soft­ware­aus­wahl beachten?

Ich wür­de dazu raten, lie­ber direkt von Beginn an auf hoch­wer­ti­ge und offe­ne Sys­te­me wie Free­form zu set­zen. Am Anfang erscheint der Ein­stieg im Ver­gleich zu schein­bar „fer­ti­gen Sys­te­men“ viel­leicht schwe­rer, mit zuneh­men­der Ein­ar­bei­tung zahlt sich der gege­be­nen­falls höhe­re Zeit­auf­wand im Vor­feld aller­dings aus.

Wel­che wei­te­ren tech­ni­schen ­Vor­aus­set­zun­gen benö­ti­gen die Betriebe?

Ein leis­tungs­star­ker 3D-Scan­ner, die für das Ver­sor­gungs­feld pas­sen­den Scan­werk­zeu­ge sowie eine Soft­ware für das Model­lie­ren und Kon­stru­ie­ren soll­ten von Beginn an ange­schafft wer­den. Es bie­tet sich außer­dem an, einen 3D-Dru­cker zu kau­fen, der zumin­dest den Druck von Test­or­the­sen ermög­licht. Das kön­nen klei­ne bis mit­tel­gro­ße FDM-Dru­cker (FDM steht für Fused Depo­si­ti­on Mode­ling. Bei die­sem Ver­fah­ren wird ein ther­mo­plas­ti­sches Fila­ment schicht­wei­se auf­ge­tra­gen. Anm. d. Red.) sein, die in der Lage sind, gän­gi­ge und ther­mo­plas­tisch nach­form­ba­re Mate­ria­len wie PLA, PP oder PETG zu ver­ar­bei­ten. Da es sich hier zwei­fels­oh­ne um eine Inves­ti­ti­on in die pro­duk­ti­ons­tech­ni­schen Fähig­kei­ten des Unter­neh­mens han­delt, soll­ten die­se Werk­zeu­ge nicht als net­tes Spiel­zeug betrach­tet wer­den, son­dern als nöti­ge Infrastruktur.

Was hal­ten Sie von einem Tan­dem aus CAD-affi­nen Inge­nieu­ren und Tech­ni­kern bei der Erstel­lung der ­digi­ta­len Dateien?

Das funk­tio­niert erfah­rungs­ge­mäß sehr gut. Bei Häuss­ler Tech­ni­sche Ortho­pä­die GmbH arbei­ten wir seit Jah­ren arbeits­tei­lig. Das heißt, unse­re Ortho­pä­die­tech­ni­ker über­neh­men den Pati­en­ten­kon­takt sowie die Hilfs­mit­tel­pla­nung, wäh­rend unse­re digi­ta­le Pro­duk­ti­on für die Her­stel­lung zustän­dig ist. In die­sem Rah­men beschäf­ti­gen wir unter ande­rem einen Fer­ti­gungs­in­ge­nieur ohne spe­zi­fi­sches Fach­wis­sen in der OT.

Wie beur­tei­len Sie die der­zei­ti­gen Aus­bil­dungs­in­hal­te zum The­ma Addi­ti­ve Fer­ti­gung im Bereich der Orthopädie-Technik?

Lei­der bis­her sehr unzu­rei­chend. Die digi­ta­le Fer­ti­gung bringt der­art vie­le Vor­tei­le und neue Mög­lich­kei­ten mit sich, dass sie in vie­len Berei­chen die kon­ven­tio­nel­le Pro­duk­ti­on ablö­sen wird. Erfreu­li­cher­wei­se haben das eigent­lich alle Bil­dungs­ein­rich­tun­gen unse­rer Bran­che erkannt und tref­fen bereits ers­te kon­kre­te Maß­nah­men. Wir unter­stüt­zen über die Aka­de­mie unse­rer Mar­ke „TOplus“ die­se Ent­wick­lung sehr ger­ne über Gast­vor­trä­ge oder exter­ne Lehr­tä­tig­kei­ten an Hoch­schu­len und Fachschulen.

Wie kann man da eine Ver­bes­se­rung erzie­len, oder muss man viel­leicht sogar einen neu­en Beruf schaf­fen, um den Anfor­de­run­gen aus hand­werk­li­cher und digi­ta­ler Tech­nik gerecht zu werden?

Ich den­ke, dass hier im Moment viel unter­nom­men wird und sich die Aus­bil­dungs­land­schaft auch tat­säch­lich in die rich­ti­ge Rich­tung ent­wi­ckelt. Digi­ta­le Inhal­te wer­den nach und nach fes­ter Bestand­teil der Bil­dungs­plä­ne. Der Umfang der Lehr­in­hal­te im Bereich digi­ta­le Pro­duk­ti­on soll­te aller­dings noch mas­siv stei­gen, um nöti­ge Fähig­kei­ten auch wirk­lich in der Leh­re und Aus­bil­dung ent­wi­ckeln zu können.
Es gibt auch bereits tol­le Stu­di­en­gän­ge in unse­rem Fach­be­reich, zum Bei­spiel an der Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die-Tech­nik in Dort­mund, in Göt­tin­gen oder auch in Müns­ter, die einen aka­de­mi­sche­ren Ansatz unse­res Berufs­bil­des ver­fol­gen. Ich per­sön­lich hal­te nach wie vor sehr viel von der klas­si­schen Aus­bil­dung zum Ortho­pä­die­tech­ni­ker, aber bit­te zukünf­tig mit umfang­rei­chen Inhal­ten aus dem Bereich der digi­ta­len Pro­duk­ti­on. Das 3D-Scan­nen oder auch das rudi­men­tä­re digi­ta­le Model­lie­ren soll­te in jedem Fal­le beherrscht wer­den. Die Kom­bi­na­ti­on aus Berufs­aus­bil­dung und Stu­di­um ist eine wei­te­re Mög­lich­keit, sich sowohl inge­nieurs­tech­nisch aus­bil­den zu las­sen als auch die Grund­fer­tig­kei­ten und Inhal­te unse­res Berufs­bil­des zu erler­nen. An der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Ulm (THU) wur­de bereits ein ent­spre­chen­des Pilot­pro­jekt gestar­tet, das zukünf­tig ver­bes­sert und aus­ge­baut wer­den wird.

Bei Häussler Technische Orthopädie könnten 2030 bereits 70 Prozent der Versor­gungen zumindest anteilig durch die Additive Fertigung umgesetzt werden. Foto: Häussler Technische Orthopädie GmbH
Bei Häuss­ler Tech­ni­sche Ortho­pä­die könn­ten 2030 bereits 70 Pro­zent der Versor­gungen zumin­dest antei­lig durch die Addi­ti­ve Fer­ti­gung umge­setzt wer­den. Foto: Häuss­ler Tech­ni­sche Ortho­pä­die GmbH

Um noch ein­mal einen Schritt zurück­zu­ge­hen: Basis für die Model­lie­rung und Kon­struk­ti­on ist meis­tens ein Scan. Kön­nen Sie beschrei­ben, wie wich­tig das Sca­n­er­geb­nis für die Model­lie­rung ist?

Das Sca­n­er­geb­nis ist aus­schlag­ge­bend für die Güte des Modells. Lücken im Scan, Arte­fak­te oder falsch ver­netz­te Scan­frag­men­te füh­ren zu unbe­re­chen­ba­ren Feh­lern im Gesamt­pro­zess und soll­ten daher unbe­dingt ver­mie­den wer­den. Der Schlüs­sel zum Erfolg sind hoch­wer­ti­ge 3D-Scan­ner und gege­be­nen­falls Scan­werk­zeu­ge für die Patientenpositionierung.

Was sind typi­sche Feh­ler beim ­Scan­nen und wie las­sen sie sich ­ver­mei­den, um Fol­ge­feh­ler in der Ver­sor­gung auszuschließen?

Uns fällt auf, dass oft zu schnell ge­arbeitet wird. Man soll­te sich bei der Pati­en­ten­po­si­tio­nie­rung und beim 3D-Scan­nen unbe­dingt die nöti­ge Zeit neh­men, bis der Daten­satz auch wirk­lich sau­ber und vor allem geschlos­sen im PC erscheint. Ein gewis­sen­haf­tes Arbei­ten an die­ser Stel­le spart unter Umstän­den viel Zeit bei den dar­auf­fol­gen­den Herstellungsprozessen.

Dar­über hin­aus ist es rat­sam, wenn Anzeich­nun­gen direkt auf dem zu scan­nen­den Objekt oder dem Kör­per­teil vor­ge­nom­men wer­den und mit einem 3D-Scan­ner gear­bei­tet wird, der die­se dann auch auf­neh­men kann. Wird ohne Anzeich­nun­gen gear­bei­tet, steigt das Feh­ler­po­ten­zi­al, vor allem bei arbeits­tei­li­ger Arbeits­wei­se. Natür­lich müs­sen auch die grund­le­gen­den Bedin­gun­gen beach­tet wer­den: kei­ne direk­ten Licht­quel­len, Schmuck oder reflek­tie­ren­de Gegen­stän­de able­gen und Haa­re unter Umstän­den plattdrücken.

Wel­ches sind für Sie die größ­ten Hür­den für Neu­ein­stei­ger beim ­Model­lie­ren und Konstruieren?

Bei Neu­ein­stei­gern ohne Vor­er­fah­rung sehe ich gar kei­ne Hür­den. Die digi­ta­len Fer­tig­kei­ten wer­den erlernt, als Stan­dard ver­in­ner­licht und ange­wen­det. Tech­ni­ker mit Erfah­rung im Hilfs­mit­tel­bau ste­hen zu Beginn natür­lich immer vor der Hür­de, eine Tätig­keit alt­be­währt kon­ven­tio­nell aus­zu­füh­ren oder mit Mehr­auf­wand – zumin­dest zu Beginn – auf einem neu­en, digi­ta­len Weg. Das ist im All­tags­ge­schäft durch­aus eine Her­aus­for­de­rung, der man nur durch das kon­se­quen­te Ein­räu­men der nöti­gen Ein­ar­bei­tungs­zeit in die neu­en Ver­fah­ren begeg­nen kann.

Gibt es einen Ver­sor­gungs­be­reich, der sich beson­ders gut für den Ein­stieg eignet?

Ich wür­de sagen, dass sich der Bereich Orthe­tik, egal ob für die obe­re oder die unte­re Extre­mi­tät, sehr gut für den Ein­stieg eignet.

Wie kön­nen inter­es­sier­te Tech­ni­ker ihren Vor­ge­setz­ten bzw. Betriebs­inhabern den Ein­stieg in die digi­ta­le Pro­duk­ti­on „schmack­haft“ machen?

Kon­se­quent ange­wen­det spart eine digi­ta­le Pro­duk­ti­on teils mas­siv Zeit, begüns­tigt eine gleich­blei­ben­de Qua­li­tät, trägt zur Feh­ler­ver­mei­dung im Pro­duk­ti­ons­pro­zess bei, schafft gänz­lich neue Mög­lich­kei­ten bei der Hilfs­mit­tel­ge­stal­tung und hat dadurch das Poten­zi­al, die Kun­den­zu­frie­den­heit zu ver­bes­sern. Dar­über hin­aus wird Kom­pe­tenz im Umgang mit neu­en Tech­no­lo­gien im eige­nen Haus auf­ge­baut, wodurch auch lang­fris­tig unab­hän­gig und mit hoher Wert­schöp­fung pro­du­ziert wer­den kann.

Wo kön­nen sich die Tech­ni­ker ­infor­mie­ren über neu­es­te Trends und Ent­wick­lun­gen? Gibt es Mes­sen, Ver­an­stal­tun­gen und Web­i­na­re, die Sie emp­feh­len können?

Natür­lich ist das The­ma digi­ta­le Pro­duk­ti­on auf jeder Mes­se all­ge­gen­wär­tig. Es ist aller­dings nicht leicht, bei der Fül­le an Mög­lich­kei­ten einen pas­sen­den Weg für das eige­ne Unter­neh­men zu fin­den. Hier set­zen wir mit unse­rer TOplus Aka­de­mie an und bie­ten mit unse­rem kos­ten­lo­sen Know-how-­Wi­ki eine umfang­rei­che Infor­ma­ti­ons­grund­la­ge. Sofern die Inhal­te auch prak­tisch gefes­tigt wer­den sol­len, zei­gen wir in unse­ren Semi­na­ren im Detail, wie eine digi­ta­le Hilfs­mit­tel­pro­duk­ti­on ablau­fen kann. Außer­dem kann sich jeder sehr ger­ne mit spe­zi­fi­schen Her­aus­for­de­run­gen an uns wen­den und wir erar­bei­ten über unser Con­sul­ting­pro­gramm zusam­men eine maß­ge­schnei­der­te und garan­tiert anwend­ba­re Lösung.

Wie hoch schät­zen Sie, wird der Anteil an Ver­sor­gun­gen unter Zuhil­fe­nah­me des 3D-Drucks in fünf Jah­ren in der Ortho­pä­die-Tech­nik sein?

Das wird sehr stark von der jewei­li­gen Struk­tur und Fir­men­stra­te­gie abhän­gen. Bei Häuss­ler Tech­ni­sche Ortho­pä­die GmbH schät­ze ich den auf cir­ca 70 Prozent.

Wel­che Trends bzw. Ent­wick­lun­gen beim Scan­nen, Model­lie­ren und 3D-Druck fin­den Sie inter­es­sant und was davon könn­te in den kom­men­den Jah­ren Ein­zug in die Ortho­pä­die-Tech­nik halten?

Natür­lich wer­den 3D-Scan­ner und 3D-Dru­cker immer leis­tungs­stär­ker und zudem güns­ti­ger. Die bereits zur Ver­fü­gung ste­hen­den digi­ta­len Werk­zeu­ge sind aller­dings schon jetzt sehr gut anwend­bar, daher rech­ne ich nicht mit tief­grei­fen­den Neue­run­gen in ­naher Zukunft.

Für uns sind stan­dar­di­sier­te Vor­ge­hens­wei­sen der Schlüs­sel zum Erfolg. Wir wer­den den Fokus auf umfang­reiche und sehr detail­lier­te Prozess­definitionen legen. Der Trend geht also hin zu ein­wand­frei beschrie­be­nen und im bes­ten Fal­le teil­au­to­ma­ti­sier­ten Her­stel­lungs­pro­zes­sen im indi­vi­du­el­len Hilfsmittelbau.

Die Fra­gen stell­te Hei­ko Cordes.

Zur Per­son

Stef­fen Matyssek begann sei­ne beruf­li­che Aus­bil­dung mit einer Leh­re zum Ortho­pä­die­tech­ni­ker. Anschlie­ßend absol­vier­te er ein Bache­lor-Stu­di­um in Gie­ßen, gefolgt von dem Mas­ter­stu­di­en­gang in Erlan­gen, bei dem er sich inhalt­lich wei­ter mit Lösun­gen für und aus der Ortho­pä­die-Tech­nik beschäf­tig­te. Seit 2016 ist er bei Häuss­ler Tech­ni­sche Ortho­pä­die GmbH der Lei­ter der Abtei­lung For­schung und Ent­wick­lung und ist ver­ant­wort­lich für die Digi­ta­le Produktion. 

 

Hier fin­den Sie alle 6 Arti­kel unse­rer Serie „Addi­ti­ve Fer­ti­gung – Teil 2: Konstruieren“:


Für alle, die Teil 1 der Serie „Addi­ti­ve Fer­ti­gung“ noch nicht kennen:
Hier fin­den Sie alle 6 Arti­kel unse­rer Serie „Addi­ti­ve Fer­ti­gung – Teil 1: Scannen“:

 

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