Deut­sche Medi­zin­tech­nik­in­dus­trie im Aus­land erfolgreich

Während deutsche Unternehmen aus der Medizintechnik im Inland mit Problemen zu kämpfen haben, gibt es positive Nachrichten aus dem internationalen Markt.

Die deut­schen Aus­fuh­ren von Medi­zin­tech­nik leg­ten in der ers­ten Jah­res­hälf­te 2023 um mehr als zehn Pro­zent zu. Ins­be­son­de­re die Expor­te nach Nord­ame­ri­ka und Asi­en ver­zeich­ne­ten dabei deut­li­che Zuwäch­se. In Deutsch­land dage­gen erwar­tet der Indus­trie­ver­band Spec­ta­ris nur ein schwa­ches rea­les Umsatz­wachs­tum. Vor allem die gestie­ge­nen Erzeu­ger­prei­se wür­den den Umsatz ent­schei­dend schmä­lern, so der Verband.

„Obwohl der Umsatz steigt, sinkt die Ertrags­la­ge vie­ler Medi­zin­tech­nik­un­ter­neh­men auf­grund der gestie­ge­nen Kos­ten in allen Berei­chen“, beton­te Mar­cus Kuhl­mann, Lei­ter Medi­zin­tech­nik bei Spec­ta­ris, im Rah­men der Eröffnungs­pressekonferenz der Medi­zin­tech­nik­mes­se Medi­ca in Düs­sel­dorf Ende 2023. Eine aktu­el­le Stu­die des Indus­trie­ver­ban­des und der Unter­neh­mens­be­ra­tung Eno­myc bestä­tigt, dass die Redu­zie­rung von Ein­kaufs­kos­ten in der Bran­che flä­chen­de­ckend im Fokus steht. Gleich­zei­tig bin­den die Opti­mie­rung der Liqui­di­tät sowie die Ein­füh­rung und Aktua­li­sie­rung von IT-Sys­te­men erheb­li­che Managementkapazitäten.

2022 erwirt­schaf­te­ten die rund 1.470 deut­schen Medi­zin­tech­nik­her­stel­ler mit ihren fast 160.000 Beschäf­tig­ten einen Umsatz von 38,4 Mil­li­ar­den Euro, davon 67 Pro­zent im Aus­land. „Es zeich­net sich ab, dass das inter­na­tio­na­le Geschäft auch im lau­fen­den und in den kom­men­den Jah­ren eine tra­gen­de Rol­le spie­len wird“, erklär­te Kuhlmann.

Auf dem deut­schen Markt stellt die finan­zi­el­le Schief­la­ge vie­ler deut­scher Kli­ni­ken eine Her­aus­for­de­rung dar. Die Deut­sche Kran­ken­haus­ge­sell­schaft (DKG) warn­te bereits zum Jah­res­be­ginn vor einer Insol­venz­wel­le im sta­tio­nä­ren Bereich im zwei­ten Halb­jahr 2023, von der bis zu 20 Pro­zent der Kran­ken­häu­ser betrof­fen sein könn­ten. Bei den Pfle­ge­ein­rich­tun­gen sieht das Bild nicht anders aus: Im Jahr 2022 sind bereits 142 Pfle­ge­ein­rich­tun­gen in die Insol­venz gegan­gen. Kuhl­mann warn­te daher: „Die Lage im Inland wird immer kri­ti­scher, ver­schärft durch einen Büro­kra­tie­auf­wand, der durch die neue euro­päi­sche Medi­zin­pro­duk­te­ver­ord­nung ein besorg­nis­er­re­gen­des Aus­maß ange­nom­men hat, hohe Kos­ten ver­ur­sacht und drin­gend benö­tig­te Per­so­nal­ka­pa­zi­tä­ten bindet.“

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