In Deutschland leiden mehr als eine Million Menschen an chronischen Wunden. Experten gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre rund 100.000 weitere Patienten hinzukommen werden. Laut dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) erhalten viele Betroffene keine angemessene Versorgung, was zu schwerwiegenden Folgen wie Amputationen, sozialer Ausgrenzung und hohen Kosten für das Gesundheitssystem führen kann. Der Verband setzt sich deshalb für die Einführung einer nationalen Wundstrategie ein.
Diese soll verbindliche Versorgungspfade, frühzeitige Diagnostik, interdisziplinäre Zusammenarbeit und digitale Lösungen umfassen. „Mit der neuen Bundesregierung bietet sich ein guter Startpunkt für eine entsprechende Initiative. Wir werden Gespräche hierzu aufnehmen, sobald die neue Bundesregierung aufgestellt ist“, erklärt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
Das Konzept umfasst 12 Punkte, darunter die Etablierung interdisziplinärer Netzwerke, die Einführung eines digitalen Dokumentationssystems sowie die Einrichtung eines nationalen Wundregisters. Zudem fordert der BVMed die Erweiterung heilkundlicher Tätigkeiten für spezialisierte Pflegefachkräfte, die Einbindung von Homecare-Diensten und die Sicherstellung des Zugangs zu qualitätssicheren Wundprodukten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Prävention und frühzeitigen Diagnostik. So sieht das Konzept ein nationales Screening-Programm sowie umfassende Schulungsangebote vor. Auch die Aufklärung der Patienten soll durch spezielle Selbstmanagement-Programme und einen „Wund- und Kompressionsführerschein“ verbessert werden.
Das vollständige Papier zur Wundstrategie kann auf der Website des BVMed eingesehen werden.
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