31 Absolventinnen und Absolventen ließen sich während der Ausbildungs- und Prüfungsphasen nicht von den parallel stattfindenden Umbaumaßnahmen am Lehrstandort in Dortmund von ihrem Weg abbringen und nahmen am 28. Februar stolz ihre Meisterfreisprechung entgegen. Für die Mitglieder des Jahrgangs, die bis dato noch nicht alle vier Prüfungsteile erfolgreich bestanden haben, bietet sich in den kommenden Monaten noch Gelegenheit, ihren angestrebten Meister-Status zu erhalten.
„Dies ist der Beginn eines neuen spannenden Kapitels für Sie“, gratulierte der Bufa e. V.-Vorsitzende Lars Grun zu Beginn der Feierlichkeiten, die in diesem Jahr ausnahmsweise an der Handwerkskammer Dortmund stattfanden. „Die OT ist mehr als nur Handwerk – sie ist ein wichtiger Pfeiler der Gesundheitsversorgung“, betonte Grun, dem BIV-OT-Präsident Alf Reuter anschließend beipflichten konnte: „Sie haben den Meisterbrief im spannendsten Beruf der Welt erhalten.“

Verantwortung für das Fach
Im Zuge dessen verwies Reuter u. a. auf den fortschreitenden technischen Fortschritt im Fach. Gleichzeitig nahm er die frisch ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen aber auch in die Verantwortung: „Sie sind die Zukunft der neuen OT und Mentoren der Orthopädie-Technikerinnen und ‑Techniker, die jetzt in die Ausbildung kommen.“ Ebenso wie Alf Reuter empfahl auch Raphael Giese, Präsident der Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik (FOT), dem Meisterlehrgang, die im Rahmen der Ausbildung geknüpften Kontakte auch über die Zeit an der Bufa hinaus zu pflegen: „Keiner meistert seinen Berufsweg allein. Tauschen Sie sich weiter aus!“
In seiner Funktion als Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses hob Heinz-Joachim Schindler noch einmal die außergewöhnlichen physischen und psychischen Herausforderungen für den Meisterkurs heraus. Daher seien die erbrachten Leistungen wahrlich herausragend: „Selten zuvor ist in einem Jahrgang in der Anzahl die Note ‚sehr gut‘ bei der Meisterprüfung vergeben worden.“ Aus dem Reigen des Abschlussjahrgangs stach zum einen Christof Henkel hervor, dem vom BIV-OT und den Landesinnungen der mit 500 Euro dotierte „Zukunftspreis: Beste Patientenversorgung“ verliehen wurde. Zum anderen ging der „Zukunftspreis: Bestes Prüfungsergebnis“ in diesem Jahr gleich an zwei Personen. Mareen Köster und Stefan Dirks kamen am Ende des Schuljahres jeweils auf 91,1 Punkte.

Betonung des Wir-Gefühls
Die Schlussworte der Feierstunde gehörten traditionell den Absolventen des Meisterkurses selbst. Klassensprecher Hendrik Schoeneich thematisierte in seiner Rede noch einmal die besondere Herausforderung, beispielhaft in der Anatomie des menschlichen Körpers geschult zu werden, während nebenan der Bohrhammer dröhnte. Dennoch blickte er stolz und froh auf die Zeit an der Bundesfachschule zurück: „Die Bufa ist ein Ort, an dem wir uns trotz Baustelle aufgehoben und zugehörig gefühlt haben.“ In Richtung seiner Mitschülerinnen und Mitschüler gewandt, warb Schoeneich dafür, sich im Berufsumfeld in nun neuer Funktion weiterhin wertschätzend und kollegial zu verhalten, und selbst Lernende zu bleiben, die hoffnungsvoll die kommenden Herausforderungen im wahrsten Sinne des Wortes „meistern“.
Michael Blatt
Eine besondere Ehre wurde dem Bufa-Meisterlehrgang im Rahmen der Feierstunde zuteil. Denn Prof. Dr. med. Bernhard Greitemann ließ es sich nicht nehmen, an seinem offiziell letzten Arbeitstag als Ärztlicher Direktor der Klinik Münsterland nach Dortmund zu reisen und dort die offizielle Festrede zu halten. Der renommierte Experte hielt einen kurzweiligen Vortrag zum Wesen und Wandel der zwischen Medizin und Technik beheimateten Orthopädie. Neben einer kurzen Zeitreise durch den technologischen Fortschritt verwies Prof. Greitemann insbesondere auf den Wert orthopädischer Hilfsmittel im Bereich von Teilhabe und Inklusion. Die Möglichkeiten der Digitalisierung, etwa der Einsatz von KI im Rahmen der Versorgung, seien zwar beachtenswert, im Mittelpunkt stünden aber weiterhin traditionelle Tugenden: „Seien Sie Handwerker, fassen Sie an – auch Ihre Patienten. (…) Und bewahren Sie sich einen kritischen Blick auf die Technik.“
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