Der Weg auf die OTWorld-Bühne

Wer im Mai 2026 die Kongresssäle der OTWorld betritt, wird vermutlich vermehrt Nachwuchstalente und neue Gesichter auf den Bühnen sehen. Der Veranstalter des Weltkongresses, die Confairmed GmbH, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Zielgruppe verstärkt in das Programm einzubinden.

Ent­spre­chend wur­de dafür ein zusätz­li­ches Ein­reichungsformat kon­zi­piert. Wie das abläuft, erfah­ren Erst­ein­rei­cher am 16. Juli 2025 von 15 bis 16 Uhr in einem Web­i­nar mit Refe­rent Dipl.-Ing. (FH) Mer­kur Ali­mus­aj, Lei­ter der Tech­ni­schen Ortho­pä­die an der Kli­nik für Ortho­pä­die am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Hei­del­berg. Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on erläu­tert er, war­um man sich die­se Chan­ce nicht ent­ge­hen las­sen soll­te und war­um ins­be­son­de­re der Nach­wuchs auf die Büh­ne gehört.

Was erwar­tet die Teil­neh­mer im Web­i­nar? Und für wen lohnt sich die Teilnahme?

Mer­kur Ali­mus­aj: Das Semi­nar lohnt sich für alle, die Teil der Com­mu­ni­ty sein möch­ten und dazu bereit sind, sich mit ihrem Wis­sen aktiv an der OTWorld – und damit unter Kol­le­gen – ein­zu­brin­gen. Es rich­tet sich an alle, die über­le­gen, zum ers­ten Mal etwas ein­zu­rei­chen, aber noch unsi­cher sind, wie sie das ange­hen sol­len. Ziel des Web­i­nars ist es eben­so, die Scheu zu neh­men, ein Abs­tract ein­zu­rei­chen. Ich wer­de einen Über­blick geben über die ver­schie­de­nen Arten der Ein­rei­chung sowie über geeig­ne­te The­men, Prä­sen­ta­ti­ons­for­ma­te und die inhalt­li­chen Schwer­punk­te, die infra­ge kom­men. Zudem stel­le ich den Ablauf des Begut­ach­tungs­ver­fah­rens vor – von der Ein­rei­chung bis zur Aus­wahl – und zei­ge anhand prak­ti­scher Bei­spie­le, wodurch frü­he­re Bei­trä­ge über­zeugt haben oder war­um sie abge­lehnt wurden.

War­um ist es wich­tig, gera­de jun­gen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen eine Büh­ne auf der OTWorld zu bieten?

Wir sind umge­ben von vie­len äußerst enga­gier­ten und fähi­gen jun­gen, aber auch älte­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, die sich der Ortho­pä­die-Tech­nik ver­schrie­ben haben. Ich bin mir ganz sicher, dass vie­le davon span­nen­de The­men in ihrem All­tag erle­ben, die sich loh­nen, einer brei­te­ren Mas­se zur Ver­fü­gung zu stel­len. Wir möch­ten die­se Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen moti­vie­ren, sich ein­zu­brin­gen, ihnen eine Platt­form bie­ten, sich aus­zu­tau­schen und zu ver­net­zen. Die Zukunft liegt natur­ge­mäß im Nach­wuchs – und der Nach­wuchs ist per se die Zukunft. Es bie­tet sich schlicht und ergrei­fend an, die OTWorld als eta­blier­te Struk­tur und als eta­blier­tes Vehi­kel zu nut­zen, um genau das zu realisieren.

Die OTWorld ist die wich­tigs­te Ver­an­stal­tung der Bran­che. ­Refe­ren­ten aus der gan­zen Welt prä­sen­tie­ren hier alle zwei Jah­re ihre wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten, Studien­ergebnisse, For­schungs­pro­jek­te, Ver­sor­gungs­fäl­le und Inno­va­tio­nen. Wor­in lie­gen ins­be­son­de­re für den Nach­wuchs die Hür­den bei der Ein­rei­chung eines The­mas für den OTWorld-Weltkongress?

Ich bin fest davon über­zeugt, dass sich vie­le zu sehr einen Kopf dar­um machen, wie inter­na­tio­nal ver­siert doch die Welt der Ortho­pä­die, der Ortho­pä­die-Tech­nik und der Medi­zin im All­ge­mei­nen ist. Am Ende kann man aber ganz ehr­lich sagen – und die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen mögen es mir ver­zei­hen: Alle Welt kocht mit Was­ser. Unser Nach­wuchs muss sich nicht ver­ste­cken. Man muss Offen­heit gene­rie­ren und die Angst neh­men, zu glau­ben, dass man hin­ten­an­steht. Wir haben ein star­kes Aus­bil­dungs­sys­tem, sowohl im dua­len Bereich als auch auf der aka­de­mi­schen Ebe­ne. Was schlicht­weg fehlt, ist die Übung, also die Erfah­rung, sol­che For­ma­te zu nut­zen. Wir möch­ten durch das Web­i­nar Unsi­cher­hei­ten abbau­en und zei­gen, dass eine Ein­rei­chung kei­ne unüber­wind­ba­re Hür­de dar­stellt. Wenn uns das gelingt, dann haben wir gemein­sam etwas Gutes für den Ein­zel­nen und das Fach erreicht.

Was wür­den Sie jeman­dem sagen, der sich unsi­cher ist, ob sei­ne Arbeit „gut genug“ für die OTWorld ist?

Ein­rei­chen. Schlicht und ergrei­fend: ein­rei­chen. Natür­lich soll­te man sich an die Regeln hal­ten, die das Ein­rei­chungs­sys­tem vor­gibt, sich davon aber nicht ein­schüch­tern las­sen und auf die eige­ne Arbeit ver­trau­en. Alle Bei­trä­ge wer­den in anony­mi­sier­ter Form von einem Gre­mi­um geprüft und nach kla­ren Kri­te­ri­en gefil­tert und bewer­tet. Man hat nichts zu ver­lie­ren. Doch wenn man gar nicht erst ein­reicht, dann hat man eine Chan­ce vertan.
Um die Ori­en­tie­rung im Kon­gress­pro­gramm zu ­ver­ein­fachen, gab es bei der OTWorld 2024 eine kur­ze Take-Home-Mes­sa­ge zu den wich­tigs­ten Inhalten.

Wel­che Bot­schaft möch­ten Sie den Web­i­nar-Teil­­neh­mern mit auf den Weg geben?

Habt kei­ne Angst davor, euer Wis­sen und Kön­nen nach außen zu tra­gen. Habt kei­ne Angst davor, euch zu bla­mie­ren. Vor allem aber: Habt kei­ne Angst, euer Wis­sen preis­zu­ge­ben. Wir wach­sen mit neu­em Wis­sen, das wir gene­rie­ren. Und neu­es Wis­sen gene­rie­ren wir nicht zuletzt, wenn ver­schie­de­ne schlaue und kom­pe­ten­te Köp­fe ihr Wis­sen bün­deln. Und wenn wir nicht über gute Din­ge spre­chen, aber auch nicht über schlech­te Din­ge, dann tun wir uns kei­nen Gefal­len. Letzt­lich muss es unser tiefs­tes und inne­res Inter­es­se sein, das Fach und uns vor­an­zu­brin­gen. Wenn wir das – zumin­dest antei­lig – mit dem Semi­nar ver­mit­teln kön­nen, dann ist uns etwas Gutes geglückt.

Die Fra­gen stell­te Pia Engelbrecht.

Hier ist die Anmel­dung für das Web­i­nar möglich. 
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