Bufa-Meis­ter­fei­er: Bereit für das nächs­te Kapitel

Hervorragende Ergebnisse unter erschwerten Bedingungen erzielte der OT-Meisterlehrgang 2024/25 der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (Bufa).

31 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten lie­ßen sich wäh­rend der Aus­bil­dungs- und Prü­fungs­pha­sen nicht von den par­al­lel statt­fin­den­den Umbau­maß­nah­men am Lehr­stand­ort in Dort­mund von ihrem Weg abbrin­gen und nah­men am 28. Febru­ar stolz ihre Meis­ter­frei­spre­chung  ent­ge­gen. Für die Mit­glie­der des Jahr­gangs, die bis dato noch nicht alle vier Prü­fungs­tei­le erfolg­reich bestan­den haben, bie­tet sich in den kom­men­den Mona­ten noch Gele­gen­heit, ihren ange­streb­ten Meis­ter-Sta­tus zu erhalten.

Anzei­ge

„Dies ist der Beginn eines neu­en span­nen­den Kapi­tels für Sie“, gra­tu­lier­te der Bufa e. V.-Vorsitzende Lars Grun zu Beginn der Fei­er­lich­kei­ten, die in die­sem Jahr aus­nahms­wei­se an der Hand­werks­kam­mer Dort­mund statt­fan­den. „Die OT ist mehr als nur Hand­werk – sie ist ein wich­ti­ger Pfei­ler der Gesund­heits­ver­sor­gung“, beton­te Grun, dem BIV-OT-Prä­si­dent Alf Reu­ter anschlie­ßend bei­pflich­ten konn­te: „Sie haben den Meis­ter­brief im span­nends­ten Beruf der Welt erhalten.“

Alf Reuter (l.) gratulierte Christof Henkel zur besten Patientenversorgung im Rahmen der Bufa-Abschlussprüfungen. Foto: BIV-OT/Blatt
Alf Reu­ter (l.) gra­tu­lier­te Chris­tof Hen­kel zur bes­ten Pati­en­ten­ver­sor­gung im Rah­men der Bufa-Abschluss­prü­fun­gen. Foto: BIV-OT/­Blatt

Ver­ant­wor­tung für das Fach

Im Zuge des­sen ver­wies Reu­ter u. a. auf den fort­schrei­ten­den tech­ni­schen Fort­schritt im Fach. Gleich­zei­tig nahm er die frisch aus­ge­zeich­ne­ten Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten aber auch in die Ver­ant­wor­tung: „Sie sind die Zukunft der neu­en OT und Men­to­ren der Ortho­pä­die-Tech­ni­ke­rin­nen und ‑Tech­ni­ker, die jetzt in die Aus­bil­dung kom­men.“ Eben­so wie Alf Reu­ter emp­fahl auch Rapha­el Gie­se, Prä­si­dent der Fort­bil­dungs­ver­ei­ni­gung für Ortho­pä­die-Tech­nik (FOT), dem Meis­ter­lehr­gang, die im Rah­men der Aus­bil­dung geknüpf­ten Kon­tak­te auch über die Zeit an der Bufa hin­aus zu pfle­gen: „Kei­ner meis­tert sei­nen Berufs­weg allein. Tau­schen Sie sich wei­ter aus!“

In sei­ner Funk­ti­on als Vor­sit­zen­der des Meis­ter­prü­fungs­aus­schus­ses hob Heinz-Joa­chim Schind­ler noch ein­mal die außer­ge­wöhn­li­chen phy­si­schen und psy­chi­schen Her­aus­for­de­run­gen für den Meis­ter­kurs her­aus. Daher sei­en die erbrach­ten Leis­tun­gen wahr­lich her­aus­ra­gend: „Sel­ten zuvor ist in einem Jahr­gang in der Anzahl die Note ‚sehr gut‘ bei der Meis­ter­prü­fung ver­ge­ben wor­den.“ Aus dem Rei­gen des Abschluss­jahr­gangs stach zum einen Chris­tof Hen­kel her­vor, dem vom BIV-OT und den Lan­des­in­nun­gen der mit 500 Euro dotier­te „Zukunfts­preis: Bes­te Pati­en­ten­ver­sor­gung“ ver­lie­hen wur­de. Zum ande­ren ging der „Zukunfts­preis: Bes­tes Prü­fungs­er­geb­nis“ in die­sem Jahr gleich an zwei Per­so­nen. Mareen Kös­ter und Ste­fan Dirks kamen am Ende des Schul­jah­res jeweils auf 91,1 Punkte.

Mareen Köster und Stefan Dirks (r.) erhielten aus den Händen von Alf Reuter den Zukunftspreis der Jahrgangbesten überreicht. Foto: BIV-OT/Blatt
Mareen Kös­ter und Ste­fan Dirks (r.) erhiel­ten aus den Hän­den von Alf Reu­ter den Zukunfts­preis der Jahr­gang­bes­ten über­reicht. Foto: BIV-OT/­Blatt

Beto­nung des Wir-Gefühls

Die Schluss­wor­te der Fei­er­stun­de gehör­ten tra­di­tio­nell den Absol­ven­ten des Meis­ter­kur­ses selbst. Klas­sen­spre­cher Hen­drik Schoen­eich the­ma­ti­sier­te in sei­ner Rede noch ein­mal die beson­de­re Her­aus­for­de­rung, bei­spiel­haft in der Ana­to­mie des mensch­li­chen Kör­pers geschult zu wer­den, wäh­rend neben­an der Bohr­ham­mer dröhn­te. Den­noch blick­te er stolz und froh auf die Zeit an der Bun­des­fach­schu­le zurück: „Die Bufa ist ein Ort, an dem wir uns trotz Bau­stel­le auf­ge­ho­ben und zuge­hö­rig gefühlt haben.“ In Rich­tung sei­ner Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler gewandt, warb Schoen­eich dafür, sich im Berufs­um­feld in nun neu­er Funk­ti­on wei­ter­hin wert­schät­zend und kol­le­gi­al zu ver­hal­ten, und selbst Ler­nen­de zu blei­ben, die hoff­nungs­voll die kom­men­den Her­aus­for­de­run­gen im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes „meis­tern“.

Micha­el Blatt

Beson­de­rer Festredner
Eine beson­de­re Ehre wur­de dem Bufa-Meis­ter­lehr­gang im Rah­men der Fei­er­stun­de zuteil. Denn Prof. Dr. med. Bern­hard Grei­temann ließ es sich nicht neh­men, an sei­nem offi­zi­ell letz­ten Arbeits­tag als Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik Müns­ter­land nach Dort­mund zu rei­sen und dort die offi­zi­el­le Fest­re­de zu hal­ten. Der renom­mier­te Exper­te hielt einen kurz­wei­li­gen Vor­trag zum Wesen und Wan­del der zwi­schen Medi­zin und Tech­nik behei­ma­te­ten Ortho­pä­die. Neben einer kur­zen Zeit­rei­se durch den tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt ver­wies Prof. Grei­temann ins­be­son­de­re auf den Wert ortho­pä­di­scher Hilfs­mit­tel im Bereich von Teil­ha­be und Inklu­si­on. Die Mög­lich­kei­ten der Digi­ta­li­sie­rung, etwa der Ein­satz von KI im Rah­men der Ver­sor­gung, sei­en zwar beach­tens­wert, im Mit­tel­punkt stün­den aber wei­ter­hin tra­di­tio­nel­le Tugen­den: „Sei­en Sie Hand­wer­ker, fas­sen Sie an – auch Ihre Pati­en­ten. (…) Und bewah­ren Sie sich einen kri­ti­schen Blick auf die Technik.“ 

 

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