Denn: Beim Para-Tischtennis wird die komplette Bandbreite der Orthopädie-Technik gebraucht: Rollstühle, Beinprothesen, Armprothesen und Bandagen wie Orthesen. An jeder der insgesamt sechs Platten in der hellerleuchtenden Arena du Sud begeisterten die Sportler:innen die Zuschauenden – schnelle Ballwechsel, lautstarker Jubel und Sprünge in die Spielfeldbegrenzung waren keine Seltenheit. Diese Dynamik war auch Ausdruck einer Spielfreude, die durch eine Hilfsmittelversorgung ermöglicht wurde.
Und wenn ein Rollstuhl beispielsweise einmal einen Defekt hat? Dann kann er bei kleinen Reparaturen direkt in einer der Wettkampfstätten von einem Techniker wieder in Stand gesetzt werden. Sollten größere Arbeiten nötig sein, dann geht es in die Werkstatt im Paralympischen Dorf. Dort wartet der Technische Service von Ottobock auf die Athlet:innen. Mit rund 130 Technikern aus über 30 Ländern werden die Hilfsmittel wieder repariert. Repariert, nicht neu versorgt, wie sich vielleicht der ein oder andere Athlet wünschen würde, der sich beim Anblick der Versorgungsmöglichkeiten aus Duderstadt wie ein Kind im Spielzeugladen fühlt. Die modernen Räumlichkeiten bieten alles, was das Techniker-Herz begehrt: Werkzeug, Schleifmaschinen, eine Möglichkeit zu Schweißen oder auch – und das ist eine Premiere – ein 3D-Drucker samt Scanner direkt in der Werkstatt. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen in den Räumlichkeiten.
Dabei den Überblick zu behalten, ist keine einfache Aufgabe für das Team. Doch mit einem digitalen Aufnahmeverfahren lässt sich Ordnung in das ganze Verfahren bringen. Das Problem wird digital erfasst, dem Hilfsmittel ein Barcode zugewiesen und dann können die Athlet:innen sich zurücklehnen und warten. Manchmal reicht es nur zu einer Partie Jenga im Vorraum der Werkstatt, manchmal dauert es etwas länger. Dank der digitalen Erfassung können sich die Sportler:innen aber entspannen und müssen keine unnötigen Wege zurücklehnen – denn, wenn ihr Hilfsmittel fertig ist, wird ihnen eine E‑Mail geschickt und sie können es abholen. Das ist ein toller Service, der das Leben und die Wettkämpfe bei den Paralympics stressfreier macht.
Aus Paris berichtet Heiko Cordes.
Hier können Sie Teil eins und Teil zwei der Berichterstattung aus Paris lesen.