S eit 1997 ehrt die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk e. V. herausragende Ausbildungsbetriebe mit dem „Heribert-Späth-Preis für besondere Ausbildungsleistungen im Handwerk“. Diese Auszeichnung richtet sich an Betriebsinhaber:innen, die sich in besonderem Maße für die Aus- und Weiterbildung ihrer Auszubildenden einsetzen.
Förderung von Integration und Inklusion
Der Preis legt besonderen Wert auf Betriebe, die sich verstärkt für Integration, Diversität und Inklusion engagieren. Dabei spielen Konzepte zur Förderung verschiedener Zielgruppen eine zentrale Rolle. Besonders berücksichtigt werden Maßnahmen zur Unterstützung von:
- begabten Jugendlichen,
- benachteiligten Jugendlichen,
- Jugendlichen mit Migrationshintergrund,
- Jugendlichen mit Behinderung,
- Frauen in handwerksdominierten Berufen und
- Männern in Berufen mit überwiegend weiblichen Auszubildenden.
Zusätzlich wird eine überdurchschnittlich hohe Ausbildungsquote sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Betrieben oder Institutionen und anderen Bildungsakteuren positiv bewertet.
Im vergangenen Jahr gewannen Peter und Stefan Jökel, Geschäftsführer der Jökel Bau GmbH & Co. KG aus Schlüchtern, den Heribert-Späth-Preis. Die Brüder bekamen den höchsten Ausbildungspreis des Handwerks für ihr innovatives Engagement in der Nachwuchsansprache und ‑gewinnung verliehen. Als Mitbegründer der „JES!-Initiative“ sowie der „Nacht der Ausbildung“ setzen sie neue Maßstäbe in der regionalen Kooperation und für eine praxisnahe Berufsorientierung. „JES!“ steht dabei für Jökel Bau, Edeka und Sparkasse und vereint drei Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen durch einen gemeinsamen Markenauftritt in der Berufsorientierung. Außerdem organisiert „JES!“ die „Nacht der Ausbildung“, bei der Jugendliche mit kostenlosen Shuttle-Bussen von Betrieb zu Betrieb gefahren werden, um den späteren Ausbildungs- und Arbeitsalltag vor Ort kennenzulernen.
„Mit ihrem Ausbildungsengagement zeigen Stefan und Peter Jökel in herausragender Weise, wie fest verwurzelt Handwerksbetriebe in ihren Regionen sind – und wie stark sie diese prägen: Die Zusammenarbeit über unterschiedliche Branchen und Berufsbilder hinweg macht die Rolle des Handwerks als Innovationstreiber in der Berufsorientierung und in der Berufsbildung deutlich. Mit spannenden Events wie der ‚Nacht der Ausbildung‘ oder ausbildungsbegleitenden Schulungen holen die Kooperationspartner Jugendliche in ihrem Lebensalltag ab und nehmen sie passgenau in den Ausbildungs- und Berufsalltag mit“, begründete Thomas Keindorf, MdL, Präsident der Handwerkskammer Halle (Saale) und Vorsitzender der Mitgliederversammlung der Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk, die Auszeichnung.
Voraussetzungen und Nominierungsprozess
Betriebe können sich nicht selbst für den Heribert-Späth-Preis bewerben. Stattdessen erfolgt die Nominierung durch Handwerkskammern, Fachverbände, Kreishandwerkerschaften und Innungen. Aufgrund der Vielzahl der eingereichten Vorschläge in der Vergangenheit wird darum gebeten, dass jede Organisation nach Möglichkeit nur einen geeigneten Kandidaten nominiert.
Alle Vorschläge müssen bis spätestens Freitag, 20. September 2024, eingegangen sein. Die Nominierungen erfolgen über ein Bewerbungsformular, das per E‑Mail an Petra Schumann unter schumann@zdh.de gesendet werden kann. Das Bewerbungsformular ist auf der Website des ZDH unter zdh.de zu finden.
Die Ehrung der Preisträger findet traditionell im Rahmen der Schlussfeier der Deutschen Meisterschaft im Handwerk statt. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und soll die außergewöhnlichen Leistungen der ausgezeichneten Betriebe würdigen und sichtbar machen.
Heribert Späth war von 1988 bis 1996 Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). In dieser Zeit setzte er sich intensiv für die Förderung des Handwerks und die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen ein. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt widmete sich Späth weiterhin der Unterstützung junger Handwerker:innen, was zur Gründung des nach ihm benannten Preises führte. Sein Engagement hat das Handwerk in Deutschland nachhaltig geprägt.
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