Ausgangspunkt war, dass einige von ihnen zunächst ihre leeren Spezi-Flaschen auf einem leeren Tisch – außer Sichtweite von Lehrer Martin Schönbauer – deponierten. Im Laufe des vierwöchigen Blockunterrichts sammelten sich so viele Flaschen an, dass eine „Entdeckung“ befürchtet wurde. Also suchte die Klasse OM 10A nach einem neuen, besseren Versteck, um die bereits vorangeschrittene Sammlung fortführen zu können. Im Zuge dessen stellte sich heraus, dass der Schrank im Klassenzimmer nicht abgesperrt und auch noch leer war. Also wurden die Flaschen in den genannten Schrank umgelagert. Da die Sammlung durch den neuen Lagerraum nun wachsen konnte, wurde der Lehrer eingeweiht, der auch noch den Schlüssel für den Schrank besaß und damit für die Sicherheit des Pfandes garantieren würde. Mit jeder Berufsschulwoche wuchs die Anzahl der Flaschen weiter an und bald ging die Sammlung über mehrere Regalbretter, wodurch sich im Laufe der Zeit eine chronische Hyperextension der Schrankböden entwickelte.
Anfang des zweiten Lehrjahres wurde die Klasse aufgeteilt. Die „Geheimoperation“ lief aber weiter, denn die Schüler:innen hatten sich dazu entschlossen, den eingelösten Pfand für einen guten Zweck zu spenden. Das führte dazu, dass auch Klassen anderer Berufe ihre Pfandflaschen zusätzlich in den Raum brachten bzw. vor die Tür stellten. Anfang des Jahres 2023 war es dann so weit und der Schrank war mit weit über 600 Flaschen gefüllt.
In der hauseigenen Kantine kassierten die engagierten Schüler:innen den von der Betreiberin großzügig aufgerundeten Pfandbetrag. Der eingeweihte Lehrer, der inzwischen fester Bestandteil des Projektes war, hatte versprochen, den Betrag zu verdoppeln, und zusätzlich ein Sparschwein für weitere Spenden angelegt. Dadurch wurde der Spendenbetrag durch andere Lehrkräfte und Schüler:innen noch deutlich höher und brachte am Ende einen Betrag von 612 Euro ein, der an die Aufbauhilfe für Afghanistan „Empor e. V.“ gespendet wurde. „Diese Organisation ist gemeinschaftlich ausgewählt worden, da wir als Orthopädietechnik-Mechaniker-Azubis zu etwas Wohltätigem aus unserem Handwerk beitragen wollten. Wir danken allen fleißigen Spezi-Trinkern, Unterstützern, die an das Projekt geglaubt und sich für uns eingesetzt haben, sowie allen zusätzlichen Spendern“, so das Fazit der Klasse OM 12D.
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